
„Wir großen Spieler werden immer kritisiert“
MADRID. Mannschaftsdienlichkeit ist eigentlich eine gute Tugend. Karim Benzema wird sie jedoch negativ ausgelegt, da er in erster Linie zu wenig Tore erzielt. In der laufenden Saison sind dem Franzosen in bis dato 38 Einsätzen gerade einmal neun Treffer gelungen. Weil ein Stürmer eben schon seit jeher an seiner eigenen Ausbeute gemessen wird, kann Benzema seine Kritiker mit den wiederum elf Vorlagen keineswegs besänftigen.
„Ich spiele Fußball, um meinen Mitspielern immer zu helfen und um alles zu gewinnen. Mir ist es egal, dass mein Name immer in den Zeitungen steht. Das hat nichts zu bedeuten. Was mir nicht gefällt, ist, dass man mich attackiert, wenn ich gut spiele, aber nicht treffe. Ich spiele für diejenigen, bei denen ich weiß, dass sie schätzen, was ich auf dem Platz tue. Diejenigen, die ins Stadion kommen, um zu pfeifen, pfeifen. Ich werde sie nicht verändern können. Wir großen Spieler werden immer kritisiert. Mit uns können Zeitungen verkauft werden“, sagte der Angreifer in einem Interview mit dem Magazin VANITY FAIR.
.@Benzema nos habla de su especialísima relación con Florentino (y de que su gran referente es Tupac Shakur). Aquí, un anticipo. Mañana en exclusiva, en nuestro número de mayo, que llega mañana a los quioscos. https://t.co/ZgV8lMjDm6
— Vanity Fair España (@VanityFairSpain) 17. April 2018
„Florentino für mich wie jemand aus der Familie“
„Auf dem Platz denke ich viel nach. Es ist, als hätte ich einen Computer in meinem Kopf. Bevor ich den Ball berühre, muss ich schauen, was die anderen tun könnten. Die Tribüne ist die Tribüne. Das gehört zum Fußball“, deutete Benzema an, dass sich die Zuschauer schlecht in einen Profi hineinversetzen können.
Während sich mehr und mehr Anhänger des weißen Balletts einen Abgang wünschen, genießt der 30-Jährige nicht nur die Rückendeckung von Zinédine Zidane, sondern auch von Florentino Pérez. „Er steht in den guten und in den schlechten Momenten hinter mir“, berichtete er. „Ich weiß, dass er mein Präsident ist, aber für mich ist er wie jemand aus der Familie. Das spüre ich so. Als das mit (Mathieu) Valbuena passierte und ich nach einem Tag im Gefängnis sehr traurig nach Madrid zurückkehrte, erwartete Florentino mich in Valdebebas und gab mir all seine Zuneigung. Es war ein Traum, einen Mann wie ihn zu treffen. Er ist entspannt und sehr sympathisch. Er fragte mich, ob ich für Real Madrid spielen möchte und ich bejahte das in meiner Antwort. Ich gab ihm mein Wort.“

„‚BBC‘? Jetzt stellt sich heraus, dass wir schlecht sind“
Das besondere Verhältnis zu Pérez könnte durchaus bedeuten, dass Benzema auch über den Sommer hinaus die Nummer eins im Sturmzentrum der Merengues sein wird. Laut Zidane sei ein Verbleib der Nummer 9 genauso wenig in Gefahr wie im Falle von Gareth Bale, der in den großen Spielen nur noch selten erste Wahl ist. Gehört „BBC“ der Vergangenheit an? „Jetzt stellt sich heraus, dass wir schlecht sind“, so Benzema ironisch.
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Nationalmannschaft so gut wie abgehakt
Eine Rückkehr in die französische „Équipe Tricolore“ scheint der 81-fache Nationalspieler abgehakt zu haben. Er müsse nichts mehr tun, um die Verantwortlichen von einem Comeback zu überzeugen: „Ich bin schon 30, habe zwei Kinder. Ich bin hier entspannt. Wenn sie mich brauchen, wissen sie schon, wo ich bin.“ Sein letztes Länderspiel bestritt der Real-Profi am 8. Oktober 2015. Wegen der Verwicklung in den Sex-Tape-Skandal ist Benzema im Dezember 2015 bis auf Weiteres suspendiert worden.
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