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Pochettino: Darum konnte ich nicht Zidane-Nachfolger bei Real werden

Als Zinédine Zidane im Mai 2018 bei Real Madrid als Trainer zurücktritt, nimmt der Klub Mauricio Pochettino in sein Visier. Der Coach von Tottenham Hotspur erklärt jetzt, ein Jahr später, weshalb es ihm nicht möglich war, in Spanien anzuheuern.

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Tottenham Hotspur's Argentinian head coach Mauricio Pochettino arrives for the UEFA Champions League semi-final first leg football match between Tottenham Hotspur and Ajax at the Tottenham Hotspur Stadium in north London, on April 30, 2019. (Photo by Adrian DENNIS / AFP) (Photo credit should read ADRIAN DENNIS/AFP/Getty Images)
Pochettino coacht Tottenham seit 2014 – Foto: Adrian Dennis/AFP/Getty Images

Mit Spurs im CL-Finale: Pochettinos Verbleib lohnte sich

LONDON. Spätestens jetzt wird man wissen, weshalb Real Madrid sich zunächst vor allem mit Mauricio Pochettino beschäftigte, nachdem Trainer Zinédine Zidane Ende Mai 2018 seinen Rücktritt erklärt hatte. Dem 47-jährigen Argentinier ist am Mittwoch gegen Ajax Amsterdam das Kunststück gelungen, Tottenham Hotspur erstmals in der Vereinsgeschichte in das Finale der UEFA Champions League zu führen. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel. Nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit im Rückspiel. Die Spurs rafften sich noch einmal auf, siegten dank eines Treffers in der sechsten Minute der Nachspielzeit 3:2 und kämpfen jetzt gegen den FC Liverpool um den europäischen Thron.

Tottenham's Argentine coach Mauricio Pochettino (C) and players of Tottenham Hotspur jubilate after winning the UEFA Champions League semi-final second leg football match between Ajax Amsterdam and Tottenham Hotspur at the Johan Cruyff Arena, in Amsterdam, on May 8, 2019. - Tottenham fought back from three goals down on aggregate to stun Ajax 3-2 and set up a Champions League final against Liverpool. (Photo by Olaf Kraak / ANP / AFP) / Netherlands OUT (Photo credit should read OLAF KRAAK/AFP/Getty Images)
Pochettino feierte den Final-Einzug ausgelassen – Foto: Olaf Kraak/AFP/Getty Images

Für Pochettino ist der Endspiel-Einzug die vorläufige Krönung seiner knapp fünfjährigen Amtszeit. Angesichts dieses Erfolgs wird er es wohl erst recht verschmerzen können, dass ihm im Sommer 2018 die Chance auf den Trainerposten bei den Königlichen verwehrt geblieben war. Eine Woche vor „Zizous“ damaligem Abschied hatte der Coach seinen Vertrag in London nämlich bis 2023 verlängert. Seinem Klub folglich trotzdem in den Rücken zu fallen und einen Wechsel zu forcieren, konnte er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren.

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„Furchtbar, wenn du Real absagen musst“

„Es war eine schwere Situation. Es ging um den Traum eines jeden Trainers: einen der größten Klubs, die existieren, zu trainieren. Und dann musst du absagen. Das ist furchtbar, es löst einen Konflikt aus, denn du weißt: Wenn ein Trainer gehen will, dann geht er. Ich hatte aber gerade einen neuen Vertrag bei Tottenham unterschrieben. Und ich spürte, dass ich nichts machen kann. Daniel Levy (Tottenham-Präsident; d. Red.) wollte keine Angebote für mich akzeptieren. Und wenn man von mir fordert, dass ich einen Vertragsbruch begehe – das kann ich nicht akzeptieren. So kann ich mich nicht verhalten“, erklärte Pochettino die damalige Situation jetzt in einem Interview mit der spanischen Zeitung EL PAÍS.

Dass er mit den Madrilenen in Verbindung gebracht worden war, schmeichelte ihm. „Dorthin zu kommen, ist für einen argentinischen Fußballer oder Trainer der Höhepunkt der Karriere. Es macht mich stolz, dass mein Name gefallen ist“, sagte Pochettino damals. Ob der Zug Real, der eines Sprichworts nach nur einmal hält, nun für ihn abgefahren ist? Nein, stellte er Ende März selbst klar: „Dieses Gefühl habe ich nicht.“ Ob es etwas wird, wenn Zidane an der Concha Espina früher oder später womöglich ein zweites Mal zurücktritt?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Der Satz "der Zug hält einmal in Madrid" gilt nicht für Trainer. Poche ist noch jung, kann mindestens noch 15-20 Jahre Trainer sein. Deshalb:Kein Grund zur Sorge, bin mir (fast) sicher, dass er einmal bei uns landet.
 
Sehr schade das es 2018 nicht geklappt hat!
Ich bin mir sicher die Saison hätte anders ausgesehen, denn er steht nochmal über Lopetegui.
Bin jetzt mit Zidane aber auch sehr glücklich!
Vielleicht tritt er ja 2022 die Nachfolge von ZZ an.
Bin mir sicher er landet irgendwann bei uns, er hat schon öfters gesagt das es sein Traum ist.
 
Der Herr hatte eine Vergangenheit bei Espanyol. Als Spieler und Trainer. Somit mache ich mir keine Sorgen, dass Barca ihn wegschnappt. Wenn er in Spanien anheuert, dann kommt Real in Frage. Ich bin mir sicher, dass er bei uns auf der Bank sitzen wird, es ist nur eine Frage der Zeit. Jung ist er auch noch. Perfekt.
 
seine karriere startet doch gefühlt erst jetzt zumindest im großen scheinwerfer licht. Bis heute war er für viele nur ein b trainer ohne erfolge die wenigsten kennen ihn richtig. Jetzt merkt man langsam was für ein top trainer er ist und wie gut er darin ist ein team zusammen zustellen. Er hat die spurs über jahre hinweg aufgebaut mit den richtigen transfers, talente perfekt installiert und groß raus gebracht und jetzt ist er einen schritt davon entfernt geschichte mit den spurs zu schreiben.

Bin mir sehr sicher das wir poche in zukunft in madrid sehen werden. Vielleicht sogar früher als man denkt...
 
Es ist gut, dass es (noch) nicht geklappt hat.

Denn sind wir mal ehrlich. Ein Pochettino wäre von dieser Starmannschaft, genau wie Lope und Benitez, innerhalb kürzester Zeit gefressen worden und damit für immer verbrannt in Madrid.

Nach dem erfolgreichen Umbruch kann er immer noch als gestandener Coach und möglicherweise CL-Sieger kommen und uns spielerisch auf ein neues Level hiefen. Seine Zeit in Madrid wird noch kommen, da bin ich mir sicher.
 
Furchtbar, dass du nicht gekommen bist! So wird es mit Zidane und seinen Ziehsöhnen rund um Benzema und Vazquez eine weitere schmerzvolle Saison.

Keine Sorge, seine Zeit kommt noch. Erst muss der Kader gesäubert und Perez vertrieben werden, danach kann er voll loslegen, hoffentlich mit dem Standing eines CL-Siegers :)
 
Keine Sorge, seine Zeit kommt noch. Erst muss der Kader gesäubert und Perez vertrieben werden, danach kann er voll loslegen, hoffentlich mit dem Standing eines CL-Siegers :)

Ich hoffe auch so sehr, dass es die Spurs schaffen. Alleine schon wegen dem Scheinriesen Klopp.
Und wenn jetzt einige sagen, wie kann das sein, dann muss man sich nur vor Augen halten, dass sein Vorgänger Rogers mit einer besseren Statistik damals zum gleichen Zeitpunkt gefeuert wurde.
 
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