Interview

Pochettino: „Habe gedacht, ich könnte Mourinho bei Real beerben“

Mauricio Pochettino wurde in der Vergangenheit immer wieder mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Nun offenbart der Ex-Spurs-Coach, dass er zu seinen Espanyol-Zeiten sogar gehofft habe, den damaligen Real-Trainer José Mourinho auf der königlichen Trainerbank zu beerben.

697
Mauricio Pochettino José Mourinho
Pochettino und Mourinho verstehen sich seit Jahren gut – Foto: imago images / Focus Images

Statt Nachfolge in Madrid beerbte Mourinho Pochettino

LONDON. Bei Real Madrid wurde Mauricio Pochettino in der Vergangenheit schon des Öfteren als künftiger Trainer gehandelt. Und noch immer kursiert sein Name, wenn über mögliche Nachfolger bei einem etwaigen Abtreten Zinédine Zidanes spekuliert wird. Wie der Argentinier im Interview mit der britischen Tageszeitung THE GUARDIAN offenbarte, habe er bereits selbst in der Vergangenheit mit einem Engagement bei den Königlichen geliebäugelt.

Damals war der Fußballlehrer, der Mitte November 2019 bei den Tottenham Hotspur entlassen wurde, noch für LaLiga-Klub Espanyol Barcelona tätig und fing an, mit dem damaligen Real-Coach José Mourinho, der ihn später bei den Spurs beerben sollte, ein gutes Verhältnis aufzubauen. “Ich habe immer gedacht, ich würde ihn ersetzen”, erinnerte sich Pochettino zurück. “Er war bei Real Madrid. Ich sagte: ‘Oh, vielleicht kann ich eines Tages seinen Posten bei Real Madrid übernehmen’, aber schauen Sie sich an, wie das Leben läuft. Er hat meinen Platz bei Tottenham eingenommen. Unglaublich, nicht wahr?”

Mourinhos Geschenk an Pochettino: „…zwei Trikots von Real“

Zu jener Zeit kursierten bereits Spekulationen, der heute 48-Jährige könnte den Portugiesen bei den Blancos beerben. Damit konfrontiert, antwortete Pochettino auf einer Pressekonferenz vor einem Ligaspiel gegen Real Madrid verlegen, er könne nicht: “Meine Kinder schlafen jede Nacht in Espanyol-Pyjamas, von daher ist es schwierig, dass ich über einen Wechsel zu einem anderen Klub nachdenke.”

Wie der Argentinier weiter offenbarte, blieben seine Worte bei den Madrilenen allerdings nicht ungehört. So kam es am Tag des Spieltags zu einer erstaunlichen Geste von Mourinho, der Pochettino bei dessen Ankunft im Stadion mit einem besonderen Präsent überraschte: “Es war eine sehr schöne Flasche französischer Wein und zwei Trikots von Real Madrid”, verriet “Poch”. “José sagte: ‘Ok, diese zwei Trikots können deine Kinder von nun an tragen.”

Dass alles anders gekommen ist und “The Special One” seinen Platz in London eingenommen hat, freut den Argentinier eigenen Aussagen nach: “Wir pflegen seither eine gute Beziehung und ich bin glücklich, dass er bei Tottenham ist und mich dort beerbt hat.” Wann Pochettino, der vorerst in London bleiben möchte, wohl wieder auf die Trainerbank zurückkehren wird? Englischen Medienberichten zufolge sei der Südamerikaner, der die Spurs im Vorjahr ins Champions-League-Finale führte, bei Newcastle United im Gespräch. Die Premier League sei für ihn auch nach wie vor eine attraktive Adresse: “Ich glaube immer noch, dass die Premier League die beste Liga der Welt ist. Sie ist eine der Optionen und könnte meine Priorität sein.”

Jetzt bestellen: Neue Fanartikel zur Saison 2019/20 im Adidas-Onlineshop

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
Kommentare
Auch wenn ihn viele überraschenderweise bejubeln, kann ich mir Pochettino nicht bei Real vorstellen. Zwar hat er einiges aus seinen Mannschaften herausgeholt, aber am Ende hat er nicht wirklich etwas mit ihnen gerissen. Es gab schon viele Trainer, denen es so erging und ich frage mich, was gerade Pochettino deswegen bei Madrid zu suchen hätte? Er hat in meinen Augen nicht das Format für einen Klub wie Real Madrid und mit ihm dürfte es so genauso enden wie mit Benitez, der sogar der deutlich erfolgreichere und erfahrenere Trainer war.

Stimme ich dir teilweise zu, andererseits: Er hat Tottenham trainiert. Was kann man da mehr erwarten als ein CL Finale, den sie sogar nur relativ knapp verloren haben. Ich glaube Poches Leistung kann man ein wenig mit Klopp vergleichen, was er mit Dortmund angestellt hat, wobei Dortmund den wesentlich besseren Kader hatte, in einer schwächeren Liga spielte und Tottenham generell nicht so stark einzuschätzen ist.

Und der Vergleich mit Benitez ist etwas falsch, finde ich. Benitez hat schon ganz viel erreicht als Trainer, mit Valencia wurde er zwei mal spanischer Meister, mit Liverpool gewann er die CL und er wurde zwei mal UEFA Trainer des Jahres. Aber das war alles vor 15 Jahren, er ist heute nicht mehr derselbe Trainer. Der Fussball hat sich in 15 Jahren verändert und seine Entscheide bei Real waren oft sehr fragwürdig. Poche ist doch 12 Jahre jünger und spielt einen ganz anderen Fussball. Ausserdem war Benitez zwar kein schlechter Fussballer, aber er war nie Profi. Pochettino hat immerhin für PSG und Espanyol Barcelona gespielt.

Ich finde man könnte ihm mal ne Chance geben, taktisch wird es mit Sicherheit einen positiven Input haben. Wie er von den Spieler angenommen wird und weiteres kann man natürlich nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch wenn ihn viele überraschenderweise bejubeln, kann ich mir Pochettino nicht bei Real vorstellen. Zwar hat er einiges aus seinen Mannschaften herausgeholt, aber am Ende hat er nicht wirklich etwas mit ihnen gerissen. Es gab schon viele Trainer, denen es so erging und ich frage mich, was gerade Pochettino deswegen bei Madrid zu suchen hätte? Er hat in meinen Augen nicht das Format für einen Klub wie Real Madrid und mit ihm dürfte es so genauso enden wie mit Benitez, der sogar der deutlich erfolgreichere und erfahrenere Trainer war.

Das ist Ansichtssache. Wenn man auf die Clubs schaut die er trainiert hat dann frage ich mich wer da wirklich ernsthaft Titel erwarten könnte. Mit espanyol Meister zu werden hätte niemand geschafft und tottenham war vor ihm auch nur ein durchschnittsverein. Und das ist was er gerissen hat. Aus tottenham einen topclub gemacht, ohne viel Geld in viele Transfers zu stecken und mit einer eigenen Spielphilosophie und attraktiven Fußball. Genau deswegen hätte er ganz gut in dieser Situation zu uns gepasst, da er keine fertige Mannschaft sondern eine Mannschaft im Umbruch übernommen hätte und das Team eben auch eine solche Entwicklung braucht.
 
Hoffe wir sehen ihn noch bei Real
 

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...