
Reals Defensive ohne Ramos stabiler
MADRID. Er spielt seit 2005 bei Real Madrid, doch im kommenden Sommer könnte die Zeit von Sergio Ramos bei den Königlichen ein Ende finden. Ob der Vertragslage, dass das Arbeitspapier des Kapitäns in der spanischen Hauptstadt zum 30. Juni ausläuft und bis dato noch keine Einigung bezüglich einer Verlängerung erzielt wurde, deutet immer mehr darauf hin, dass dieses Szenario eintreten wird.
Bis vor wenigen Monaten schien ein Abgang des 35 Jahre alten Verteidigers noch schier unmöglich, mittlerweile aber nicht mehr. Weil der Andalusier verzichtbar geworden ist für die Blancos? Der spanische Nationalspieler bestritt in der laufenden Saison 2020/21 verletzungsbedingt erst 20 Pflichtspiele für die Madrilenen, wobei Cheftrainer Zinédine Zidane und die Seinen 20 Gegentore kassierten. In den 25 Pflichtspielen ohne ihn waren es lediglich 19 Gegentreffer, die das weiße Ballett verbuchen musste.
Pérez lässt Abgang offen
Und so schließt sogar Real-Präsident Florentino Pérez nicht mehr aus, dass der Abwehrchef zum Ende der Saison von Bord gehen könnte. „Wie sollte es mir nicht gefallen, mit Ramos zu verlängern, wenn ich ihn so gerne habe wie einen Sohn? Wir haben oft gesprochen, aber ich weiß nicht“, erklärte das 74-jährige Oberhaupt des spanischen Rekordmeister jüngst, um nachzulegen und zu sagen: „Es hängt von Real Madrids Situation ab. Dieses Jahr nehmen wir 300 Millionen Euro weniger ein. Es muss der eine oder andere Spieler verkauft werden, es müssen Dinge getan werden.“
Zumindest auf dem Papier scheint Ramos mittlerweile zu ersetzen – auch weil mit Nacho Fernández sein Vertreter die Aufgabe als Ersatz bravourös löst und dadurch aus der Startelf der Merengues nicht mehr wegzudenken ist. Doch während der Ur-Madridista überzeugt, mischt auch hier sein verletzter Defensiv-Companion mit. Der 31-jährige Madrilene, dessen Vertrag 2022 ausläuft, gestand nämlich erst vor Kurzem, dass Ramos’ Kontraktsituation auch Auswirkungen auf seine eigene Zukunft habe. Könnte bedeuten: Nacho würde nur bleiben, wenn Ramos’ Platz frei wird?
Ruf des Geldes oder Feilen am Denkmal?
Doch wie wird der Kapitän von Real entscheiden: folgt er dem etwaigen Ruf des Geldes und findet ein besseres Angebot oder ist er dazu bereit, Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen? Unklar, wobei er sich dann doch vielleicht an Teamkollege und Kumpel Luka Modrić ein Beispiel nehmen könnte. Der kroatische Mittelfeldspieler verlängert seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2022 – und gibt sich offenbar mit 10 Prozent weniger Gehalt zufrieden.
Die klare Ansage von Modrić: „Ich habe immer gesagt, dass ich mich bei Real Madrid wohl fühle. Natürlich will ich nächstes Jahr noch hier spielen und auch meine Karriere hier beenden.“ Ob Ramos’ Intention dieselbe ist? Das wird sich zeigen und doch hat es der Andalusier in der eigenen Hand. Das Vertragsangebot soll stehen, unterschrieben werden müsste es noch. Erfolgt dies, dürfte sein Legendenstatus bei Real Madrid mit Sicherheit noch größer werden – ob er das will, liegt bei ihm. Und doch muss die Frage erlaubt sein, ob es schlimm wäre, sollte es anders kommen.
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