
„Wir hoffen, dass es im Januar so weit ist“
MADRID. Das wird man auf der iberischen Halbinsel freudig zur Kenntnis nehmen! Wie Javier Tebas, der Präsident des spanischen Liga-Verbands LFP, am Dienstag in der Sendung „Jugones“ des Fernsehsenders LA SEXTA mitteilte, dürfen Fans und sonstige Zuschauer schon bald wieder in die Stadien der spanischen Erstligisten pilgern. Seit März ist das bis heute wegen der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen, eine Ausbreitung der Infektionskrankheit bestmöglich zu verhindern, nicht möglich.
„Wir werden Publikum haben. Wir werden mit wenig anfangen und hoffen, dass es im Januar so weit ist“, so Tebas, der erst kürzlich davon gesprochen hatte, in Gespräche mit der Regierung zu treten, um pro LaLiga-Partie zu Beginn 3.000 Menschen Zutritt zu gewähren.
Spanien senkt Corona-Fälle durch Lockdown
Nachdem Spanien Ende Oktober mit etwas über 25.000 gemeldeten Corona-Fällen einen Rekordtageswert vermeldet hatte, flacht die Kurve seitdem konstant ab. Aktuell sind es durch einen verhängten Lockdown nur noch etwas über 10.000. Der entwickelte und demnächst auf den europäischen Markt kommende Impfstoff gegen das Coronavirus steigert die Hoffnung der Liebhaber des Fußballs, sich Spiele nach knapp einem Jahr wie selbstverständlich vor Ort ansehen zu können. Kurios: In Spaniens dritter Liga dürfen einige hundert Fans schon länger wieder in die Stadion, für die erste und zweite Liga war das bislang noch nicht denkbar.
Während in Deutschland, wo in der Bundesliga diese Saison zwischenzeitlich bereits vor Publikum gespielt worden war, der Corona-Lockdown in den Dezember hinein verlängert wurde, werden in Englands Premier League ab nächstem Wochenende 4.000 Fans in einige Stadien gelassen. In den USA und China ist das schon der Fall.
Zuschauer ließen sich im Bernabéu besser verteilen
Bliebe die Frage: Wie handelt Real Madrid, wenn die Fan-Rückkehr tatsächlich besiegelt ist? Die Mannschaft von Trainer Zinédine Zidane ist zum Re-Start der vergangenen Saison in das Estadio Alfredo Di Stéfano gezogen, da Zuschauer eben verboten wurden und der Verein den Umbau seines Estadio Santiago Bernabéu seitdem nicht unnötig stören will.
Im Bernabéu ließen sich die für den Anfang angedachten 3.000 Menschen besser verteilen als im Di Stéfano, das eine Zuschauerkapazität von 6.000 hat. Ein neuer Rasen wurde an der Concha Espina bereits Ende August verlegt, um das Spielfeld herum müsste das Stadion für dortige Pflichtspiele aber erst noch präpariert werden. So stehen auf den Unterrängen der Nord- und Südtribüne derzeit etwa sechs Kräne. Der Unterrang auf der Westseite ist gar nicht mehr vorhanden, weil dort Vorarbeiten für das unterirdische Lager des in Zukunft ein- und ausfahrbaren Spielfelds geleistet werden. Auch ordentliche Zugänge für Teams, Schiedsrichter, Offizielle, Medien und eben die Fans hinein in das Stadion wären vonnöten.
Das Bernabéu entsprechend herzurichten, dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein. Real hatte ursprünglich, also weit vor der Corona-Pandemie, ohnehin geplant, die kompletten dreieinhalb Jahre der Umbauarbeiten in dem Fußballtempel zu spielen. Und das sogar vor 81.000 Zuschauern. Ob es diese dort erstmals seit dem 1. März 2020 im kommenden Kalenderjahr wohl auch wieder geben wird?
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