Interview

„Real ist und bleibt in meinem Herzen“

Obwohl ihm ein neues Vertragsangebot vorlag, entschied sich Sami Khedira, Real Madrid zu verlassen und sich zur kommenden Saison Juventus Turin anzuschließen. Leicht sei ihm dieser Abschied nicht gefallen, beteuerte der 28-Jährige im Interview mit Webpräsenz des DFB, denn er habe in der spanischen Hauptstadt „eine gute Zeit“ durchlebt. Nun sei jedoch der Zeitpunkt für einen Neustart gekommen, wenngleich er hofft, bei den Madridistas in positiver Erinnerung zu verbleiben.

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Sami Khedira fiel der Abschied aus Madrid nicht leicht

„Dass es mir nicht leicht fiel, ist kein Geheimnis“

KÖLN. Fünf Jahre lang trug Sami Khedira das Trikot von Real Madrid, ab der kommenden Saison wird er es gegen das von Juventus Turin eintauschen. Obwohl dem deutschen Nationalspieler ein Angebot zur Verlängerung seines Vertrages vorlag, entschied sich der defensive Mittelfeldspieler aus freien Stücken, das Abenteuer Spanien zu beenden. Keine einfache Entscheidung, wie Khedira beteuert, und erst Recht keine gegen die Königlichen. Er habe schlichtweg das Gefühl gehabt, es sei Zeit für etwas Neues: „Dass mir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist, ist kein Geheimnis. Aber es ist immer einfacher, wenn man selber bestimmen kann. Und so war es bei mir. Die Entscheidung ist in einem längeren Prozess gereift. Schon während meiner Verletzung habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie und wo es für mich weitergehen könnte. Vor einem guten halben Jahr war mir dann klar, dass ich mich neu orientieren möchte. Für mich war das eine Entscheidung nicht gegen Real Madrid, sondern für etwas Neues. Ich wollte für mich als Mensch und für meine Karriere einen neuen Reiz setzen und eine neue Herausforderung annehmen.“

Die letzten Tagen in Madrid seien für ihn persönlich wahrlich keine leichten gewesen und ein bisschen Wehmut hätte auch mitgeschwungen. Nun blicke er aber voller Vorfreude auf seine neue Aufgabe bei der „Alten Dame“: „Es war schon hart, emotional. Alles andere wäre gelogen. Aber das zeigt ja nur, wie wohl ich mich dort gefühlt habe. Eine gute Zeit ist zu Ende gegangen, das ist schön und schmerzlich zugleich. Jetzt freue ich mich auf eine neue gute Zeit. Juve ist ein fantastischer Verein, ein Klub mit großer Tradition, glänzender Gegenwart und vielversprechender Zukunft. Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft in diesem Jahr wieder in die Reihe der europäischen Top-Klubs aufgestiegen ist. Ich bin sicher, dass Juve künftig weiter mitreden wird, wenn es um die Vergabe großer europäischer Titel geht. Dazu will ich meinen Teil leisten. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung in einem neuen Verein, einer neuen Liga und einem neuen Land. Ich kann es kaum erwarten, diesen Verein und meine neuen Mitspielern kennen zu lernen.“

„Die Menschen sollen sagen: ‚Das ist einer von uns‘

Während seiner Zeit an der Concha Espina sammelte der Deutsch-Tunesier nicht nur zahlreiche Titel, darunter unter anderem der letztjährige Gewinn der Königsklasse, sondern durchlebte auch abseits des Platzes eine erfüllte Zeit. Für diese gemachten Erfahrungen empfinde er große Dankbarkeit: „Die Titel sind nur das, was für jeden sichtbar ist. Natürlich sind die Erfolge wertvoll und wichtig, sie sind aber nicht entscheidend, wenn ich auf mein künftiges Leben blicke. Nach der Karriere lebt man als Mensch weiter – und nicht als Fußballer. Für mich bleibt deswegen vor allem, tolle Menschen kennengelernt zu haben. Im Verein, aber auch außerhalb des Vereins. Ich durfte ein komplett anderes Leben kennenlernen, eine andere Mentalität, andere Persönlichkeiten, eine andere Sicht auf einige Dinge. Mir hat die Zeit in Madrid und bei Real sehr viel gebracht, ich bin glücklich, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.“

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Die Madridistas und den Verein hat der defensive Mittelfeldmann auf alle Fälle in sein Herz geschlossen. Selbiges erhofft er auch, bei den Anhängern erreicht zu haben. Er wünsche sich, „als sehr professioneller Spieler und fairer Sportsmann“ in Erinnerung behalten zu werden und dass seine Verdienste für den Verein auch die entsprechende Würdigung erfahren: „Ich würde mich freuen, wenn die Menschen sagen: ‚Das ist einer von uns. Das ist ein Madridista.‘ Ich habe fünf Jahre lang alles für den Verein getan, ich wünsche mir, dass die Menschen dies anerkennen. Real Madrid ist in meinem Herzen, und dort bleibt dieser Verein auch für immer.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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