
Torwart im Champions-League-Kader Uniteds
MANCHESTER/MADRID. Wie Manchester United am heutigen Mittwoch bekannt gegeben hat, bildet David de Gea ein Teil des Kaders für die Champions-League-Playoffs gegen den FC Brügge. Sollte der Torhüter gegen die Belgier (Hinspiel am 18., Rückspiel am 26. August) auflaufen und sich mit den „Red Devils“ für die Königsklasse qualifizieren, dürfte er im Falle eines Wechsels nach Madrid zwar trotzdem für seinen neuen Arbeitgeber auf der europäischen Bühne zum Einsatz kommen, ein Transfer würde danach dennoch überraschen.
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Dass De Gea im Aufgebot Uniteds steht, ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Keeper entgegen der Pressemeldungen der letzten Wochen doch noch eine weitere Spielzeit in England verbringt. Wie die Rundfunkanstalt BBC sowie die Zeitung DAILY MAIL vermelden, geht die Tendenz nun eher zu einem Verbleib als zu einem Wechsel. Zwar ist der 24-jährige Spanier offenbar gewillt, in seine Heimatstadt zurückzukehren, doch die anderen Parteien kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Van Gaal fordert bis zu 50 Millionen Euro – zu viel für Real
Real stellen zum einen die Leistungen des Torwart-Duos Keylor Navas und Kiko Casilla zufrieden. Insbesondere der Costa-Ricaner Navas gewinnt zunehmend an Stabilität und drängt die Königlichen nicht zum Handeln. Zum anderen ist man sich an der Concha Espina bewusst, dass De Gea im nächsten Jahr ablösefrei zu haben wäre. Louis van Gaal soll laut mehreren Medienberichten zwischen 45 und 50 Millionen Euro für den ehemaligen Profi von Atlético Madrid fordern. Eine utopische Summe, die Real-Präsident Florentino Pérez nicht einmal annähernd zahlen möchte.
Die Schmerzgrenze der Madrilenen liegt angeblich bei 30 Millionen Euro. Ihr Vorteil: Sie können De Gea holen, müssen aber nicht. Sofern der hartnäckige United-Coach bis Anfang September auf seinen Forderungen bestehen sollte, würde Real den Transfer-Poker keineswegs als Verlierer beenden. Der Champions-League-Sieger von 2014 könnte einen Vorvertrag mit De Gea und dessen Berater Jorge Mendes für einen Transfer im kommenden Sommer aushandeln – ähnlich wie es der FC Bayern München mit dem polnischen Angreifer Robert Lewandowski gemacht hat. Ein mündliches Abkommen mit De Gea soll ohnehin schon im Juni erzielt worden sein. So oder so ist mit drei Wochen voller Spekulationen zu rechnen. REAL TOTAL bleibt dran!
Pokern statt frühzeitiges Nägel-mit-Köpfen-machen! Wenn Florentino Pérez einen Spieler will, bekommt er diesen in der Regel auch. In seinen auf zwei Amtszeiten verteilten zwölf Jahren als Oberhaupt Real Madrids holte der Geschäftsmann viele Stars erst kurz vor dem Ablauf der Transferperiode.
Ronaldo Luís Nazário de Lima: Später geht’s kaum. Nach einem Sommer voller Spekulationen und Verhandlungen machte Pérez den Transfer des brasilianischen Wunderstürmers von Inter Mailand am 31. August 2002 um 23 Uhr perfekt. Der Bauunternehmer einigte sich mit Inter-Boss Massimo Moratti auf eine Ablösesumme von 45 Millionen Euro.
Sergio Ramos: Der heutige Kapitän wechselte 2005 sogar noch ein paar Minuten später als Ronaldo nach Madrid. Der FC Sevilla pochte bis zum Schluss auf einen Verbleib des 19-jährigen Abwehr-Juwels, doch als Pérez eine 27-Millionen-Euro-Offerte unterbreitete, gaben die Andalusier nach.
Luka Modric: Vergleichsweise früh, nämlich am 27. August 2012, fand der kroatische Mittelfeldregisseur den Weg in die spanische Hauptstadt. Pérez musste über den gesamten Sommer hinweg unzählige Gespräche mit Tottenham Hotspur führen, um den Wunschspieler von José Mourinho letztlich für 35 Millionen Euro auf die iberische Halbinsel zu lotsen. Modric hatte sich zwischenzeitlich sogar geweigert, auf dem Gelände der „Spurs“ zu trainieren.
Gareth Bale: Ein Jahr später biss sich Pérez seine Zähne erneut an den hartnäckigen Londonern aus. Bale nahm vom Juni an nahezu täglich die Titelblätter der großen Sportzeitungen ein, bis sein viel umjubelter Wechsel am 31. August 2013 offiziell über die Bühne ging. Pérez präsentierte seinen 91 Millionen Euro schweren Königstransfer am 2. September.

Zwei weitere Last-Minute-Transfers waren beispielsweise die von Michaël Essien (31. August 2012) und Javier „Chicharito“ Hernández (31. August 2014). Allerdings hatten diese späten Verpflichtungen nichts mit Pérez’ Poker-Taktik, sondern eher den spontanen Entscheidungen der jeweiligen Trainer zu tun.
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