
AC Mailand feuert Paolo Maldini
MADRID. Als sich Real Madrid und Manchester City am 9. und 17. Mai im Halbfinale der Champions League duellierten (1:1, 0:4), betrachteten das nicht wenige als das vorgezogene Finale. Grund: Ein wieder gewöhnungsbedürftiges Kräftemessen auf der anderen Seite dieser Runde der letzten Vier von vergleichsweise geringerer Qualität. Mit den Serie-A-Klubs AC Mailand und Inter hatte im Halbfinale der Königsklasse zuvor wohl kaum einer gerechnet.
Die „Rossoneri“ scheiterten an den „Nerazzurri“ (0:2, 0:1), qualifizierten sich als Tabellenvierter der italienischen Liga dennoch erneut für die höchste europäische Spielklasse. Trotzdem hielten es Milan-Besitzer Gerry Cardinale für notwendig, nach einer offenbar zu unterschiedlichen Bewertung der Saison Köpfe rollen zu lassen. Der Geschäftsführer von Mehrheitsaktionär RedBird entließ nicht nur Sportdirektor Frederic Massara, sondern auch Paolo Maldini, den Technischen Direktor.
„Bei Real Madrid gelernt: Geschichte wird respektiert“
Carlo Ancelotti bringt das Aus seines einstigen Schützlings und Kapitäns auf die Palme. In einem Interview mit der Zeitung IL GIORNALE hat der Trainer von Real Madrid kein gutes Haar an der Führung seines eigentlich geliebten Vereins gelassen.
„Was mit Maldini passiert ist, legt einen Mangel an geschichtlicher Kultur, einen Mangel an Respekt gegenüber der Mailänder Tradition offen. Mit der Geschichte gewinnt man nicht, aber sie lehrt, wie man gewinnt. Vereine, die glauben, sie könnten ihr Geschäft über den Geist des Sports stellen, sind zum Scheitern verurteilt“, übte der 63-Jährige deutlich Kritik.
Bei den Königlichen habe er dagegen „gelernt, dass die Geschichte immer respektiert wird. (Alfredo) Di Stéfano, Amancio (Amaro), (Francisco) Gento oder (Ferenc) Puskás werden hier geachtet und um die Geschichte auf dem höchsten Niveau zu bewahren, muss man die Erinnerung an die Vergangenheit aufrecht erhalten“.
„Fantastische Beziehung zu Florentino“
Anders als Maldini und Massara muss „Carletto“ seinen Job nicht aufgeben. Nach dem Gewinn der Copa del Rey, der FIFA Klub-Weltmeisterschaft und des UEFA Super Cups sowie dem Erreichen des Champions-League-Halbfinals darf er weitermachen. Andernfalls hätte Ancelotti mit dem Posten bei der brasilianischen Nationalmannschaft gleich den nächsten Job annehmen können. Seine Aufgabe bei Real ist ihm aber am liebsten.
Ancelotti: „Mir geht es gut in Madrid, es ist die ideale Stadt. ich habe eine fantastische Beziehung zu Florentino (Pérez), das Leben hier ist magisch. Im Moment gehe ich noch nicht in den Ruhestand und es ist wirklich schwierig, etwas Besseres als Madrid zu finden.“
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