
773 Tage später: Gareth Bale mit Bernabéu-Einsatz
MADRID. REAL TOTAL stellte vor knapp drei Wochen die Frage: Wird Gareth Bale eigentlich jemals wieder im Estadio Santiago Bernabéu zum Einsatz kommen, nachdem er es schon seit dem 26. Februar 2020 trotz einiger Kader-Nominierungen diese Saison für Heimspiele nicht getan hatte? Das wurde jetzt bejaht.
Der 32 Jahre alte Waliser, dessen Vertrag bei Real Madrid zum 30. Juni ausläuft und nicht verlängert wird, hat am Samstag nach 773 Tagen in einem Pflichtspiel an der Concha Espina wieder aktiv mitgemischt. Trainer Carlo Ancelotti wechselte ihn in der 74. Minute ein – und auf tosenden Applaus sowie Standing Ovations für den weichenden Karim Benzema folgten prompt gnadenlose Pfiffe und Buhrufe für ebenjenen Bale. Kurios: Er selbst lächelte dabei.
Im November 2019 war der Angreifer bei weiten Teilen der Anhängerschaft endgültig in Ungnade gefallen. Was war passiert? Bale hatte die mit Wales gemeisterte Qualifikation zur Europameisterschaft gefeiert, indem er lachend hinter einer Fahne jubelte. Auf ihr die Aufschrift in Anlehnung an eine Aussage von Ex-Real-Spieler und -Sportdirektor Predrag Mijatović: „Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge.“ Anders formuliert: Das weiße Ballett, das ihm kolportierte 17 Millionen Euro netto pro Saison zahlt, ist für Bale nebensächlich.
Applause for Benzema, whistles for Bale in his first appearance in Bernabéu since the COVID outbreak! pic.twitter.com/x9JypR9GVU
— Nils Kern (@nilskern17) April 9, 2022
Vor endgültiger Trennung: Viele Fans lehnen Versöhnung ab
Viele Fans haben das nicht vergessen, entsprechend fiel auch ihre Reaktion aus, als Bale den Rasen betrat. Es hat sich gezeigt: In dieser Causa ist kein Gras über das Geschehene gewachsen. Bereits vor der Einwechslung vernahm REAL TOTAL in unmittelbarer Spielfeldnähe verärgerte Rufe vereinzelter Madridistas, als sich Bale gemeinsam mit Toni Kroos und Daniel Carvajal in zwei verschiedenen Phasen aufwärmte. „Hau ab“, hieß es hier. Er sei des Real-Trikots „nicht würdig“, polterte dann jemand anders. Die Pfiffe fielen übrigens ebenso immer dann, als die Nummer 18 den Ball in der Begegnung erhielt.
Kurzum: Auch wenn sich der Gegenapplaus wiederum anders gesinnter Fans im Zuge der letzten Viertelstunde mehrte, sind es viele, die eine Versöhnung zum Ende von Bales Real-Etappe augenscheinlich konsequent ablehnen. Daher wiederholt sich die Frage jetzt: Wird er je wieder im Bernabéu zu den Protagonisten gehören? Rechnet man das wahrscheinliche Champions-League-Halbfinale hinzu, bieten sich nur noch vier Möglichkeiten.
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