
Real Madrid verzeichnet Gewinn von zwölf Mio. Euro
MADRID. Nach dem Abschluss der Pflichtspiel-Saison Anfang Juni fand mit dem Juli-Beginn auch das Geschäftsjahr 2022/23 ein Ende. Und schon jetzt, keine drei Wochen später, hat Real Madrid seinen Finanzbericht zur zurückliegenden Spielzeit präsentiert. Üblicherweise wurde dieser sonst erst im frühen Herbst veröffentlicht.
Verkünden kann der Klub dabei einmal mehr Positives: Den Königlichen ist es erneut gelungen, einen finanziellen Gewinn zu erwirtschaften, wenngleich dieser mit 11,8 Millionen Euro knapp unter dem Betrag des vergangenen Jahres (13 Mio. Euro) liegt.
843 Mio. Euro: Neuer Rekord auf Einnahmen-Seite
Das Nettovermögen wuchs indes von 546,4 auf 558,3 Mio. Euro an, die Einnahmen steigerten sich sogar von 721,5 auf 843 Mio. Euro. Das ist eine Differenz von satten 121,5 Mio. Euro. Der Verein hat damit einen neuen Spitzenwert aufgestellt. Dieser toppt die 757 Mio. Euro aus 2018/19, der letzten kompletten Saison vor der Corona-Pandemie.
Gründe: Einnahmen durch den Gewinn von Copa del Rey, FIFA Klub-WM, UEFA Super Cup sowie das Erreichen des Champions-League-Halbfinals plus der Basketball-Erfolge (Euroleague, Supercup). Zudem erhöhten sich im Estadio Santiago Bernabéu Zuschauerzahl und somit Ticket-Erlöse durch gänzlich weggefallene Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung und die Rückkehr einzelner Tribünenabschnitte wieder. Der Triumph der Königsklasse verhalf den Madrilenen obendrein zu einem Zuwachs an Marketing-Einnahmen.

Interessant: Vergangenen September hatte der Verein für die Saison 2023/23 mit einem Umsatz in Höhe von 769,6 Mio. Euro gerechnet. Umso erfreulicher dürfte das Ergebnis nun für die Führungsriege um Präsident Florentino Pérez sein.
Kassenbestand fällt deutlich
Reals Kassenbestand wird dafür wieder deutlich zurückgefahren, erreicht nach 401,5 Mio. Euro ungefähr sein vorheriges Niveau: 2021 waren es 122, jetzt sind es 128,2 Mio. Euro.
Warum dieses zwischenzeitliche Hoch? Durch geschlossenen Bernabéu-Deal mit der Investmentfirma Sixth Street und dem für die Organisation von Großveranstaltungen spezialisierten Unternehmen Legends wurden Kapitalgewinne veräußert, womit die Madrilenen über eine derart prallere Kasse verfügten. Das diente dazu, die Corona-Verluste größtenteils zu decken. Real besaß „zum 30. Juni 2022 nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 354 Millionen Euro, was die Liquiditätsposition weiter stärkt, um alle geplanten Zahlungsverpflichtungen bequem erfüllen zu können“, hieß es im Vorjahr.
Jetzt informiert Real auch: Neben dem „Kassenbestand von 128 Millionen Euro verfügt der Klub zum 30. Juni 2023 über nicht in Anspruch genommene Kreditpolicen in Höhe von 265 Millionen Euro. Diese finanziellen Möglichkeiten ermöglichen es, den erwarteten Zahlungsverpflichtungen problemlos nachzukommen“.
In der zurückliegenden Saison seien für und an Profis übrigens „erhebliche Zahlungen“ geflossen. Nicht nur für Transfers, nicht nur im Rahmen von Vertragsverlängerungen. Ebenso Prämien für sportliche Erfolge aus der Spielzeit 2021/22 sowie verspätete Gehaltszahlungen nach dem pro Kopf zehnprozentigen Verzicht während der Pandemie.
Real Madrid weit von Nettoverschuldung entfernt
Und was ist mit den Schulden, mit denen Real immer wieder in Verbindung gebracht wird? Eine Nettoverschuldung gibt es nicht, sie befindet sich mit -46,7 Mio. Euro vielmehr weiterhin im wirtschaftlich negativen Bereich. Anders formuliert: Die Merengues sind 46,7 Mio. Euro von einer Nettoverschuldung entfernt. Zuvor waren es aber noch satte 263,1 Mio. Euro.
Im Geschäftsjahr 2022/23 zahlte der prestigeträchtigste Fußballverein der Welt 342,4 Mio. Euro an Steuer- und Sozialversicherungszahlungen. Das EBITDA – Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände – sank von 203 auf 158 Mio. Euro. Unter dem Strich konstatiert Real dennoch: „All diese Daten zeigen die robuste Finanzlage und die hohe Zahlungsfähigkeit des Klubs trotz der Pandemie.“
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