
Von Real Madrid: Nur Ancelotti äußert sich zum 2:4
GIRONA. Verkehrte Welt in Katalonien – zumindest für Real Madrid. Die Königlichen lagen am Dienstagabend gegen Underdog FC Girona zwischenzeitlich 1:4 zurück, verloren am Ende 2:4 – und schluckten all ihre Gegentreffer dabei auch noch von einem einzigen Spieler: Valentín Castellanos gelang ein Viererpack. Übrigens fast auf den Tag genau zehn Jahre nach Robert Lewandowskis Vierfach-Streich gegen das weiße Ballett. Der damalige Stürmer von Borussia Dortmund hatte das am 24. April 2013 geschafft.
Es lässt sich darüber streiten, ob die Darbietung der Stars des amtierenden Meisters und Champions-League-Siegers an diesem 31. Spieltag von LaLiga einer Arbeitsverweigerung glich. Nach dem Abpfiff kam jedenfalls kein einziger Profi der Pflicht nach, sich im Fernsehen zu den 90 Minuten zu äußern. Im Normalfall sind es zwei, drei, manchmal auch vier Spieler. Aus Reals Lager sprach im Anschluss an die krachende Pleite einzig und allein Carlo Ancelotti bei dem spanischen Pay-TV-Sender MOVISTAR+ und im Rahmen der Pressekonferenz – in seiner Funktion als Trainer absolut verpflichtend.
Diese Pleite trifft die Stars doch ohnehin kaum
Aus dem Spielerkreis ließ sich dagegen niemand von Medienchef Carlos Carbajosa oder Pressesprecher Juan Camilo Andrade vor irgendeine TV-Kamera bewegen. Das ist bei den Madrilenen absolut unüblich, aber eben nicht zum ersten Mal vorgekommen. Wenn es soeben eine Niederlage der etwas härteren Art in einer vergleichsweise unbedeutenderen Begegnung gesetzt hat, spricht einfach auch mal kein einziger Profi. Nach einem verlorenen Duell mit dem FC Barcelona oder einem Champions-League-K.o. – gerade hier wegen der internationalen TV-Rechteinhaber – ist so etwas ausgeschlossen.
Nach diesem Schlamassel in Girona hat es jedoch durchaus Kandidaten gegeben, die sich den wenigen Fragen hätten stellen können. Zumal: Was ist denn so schlimm daran, das zu tun? Bei der ohnehin längst verlorenen Meisterschaft wird die Niederlage die Spieler ohnehin kaum treffen. Der Fokus gilt klar der Königsklasse und dem Copa-del-Rey-Finale.
Real Madrid: Ohne den „Interview-König“ geht nichts
Mit „Interview-König“ Thibaut Courtois (Magen-Darm) und Kapitän Karim Benzema (angeschlagen) waren zwei absolute Säulen des Ensembles in Katalonien zwar nicht mal dabei, dafür wirkten aber etwa Luka Modrić, Toni Kroos oder Nacho Fernández mit. Es schien stattdessen mehr nach dem Motto zu laufen: Dieses 2:4 mag vielleicht passiert sein, ist aber kein allzu großes Desaster – was sicher sein kann –, daher muss man auch nicht darüber reden. Medienlandschaft ausgespielt. Was in Madrid so oder so nun jeder erwartet: eine sportliche Antwort am Samstag, wenn es gegen die UD Almería geht.
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