Pressekonferenz

Toni Kroos über Zukunft bei Real Madrid: „Nicht mal ich weiß es“

Erlebt Toni Kroos bei Real Madrid gerade seine letzte Saison oder verlängert er seinen Vertrag noch einmal? Bei der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Celtic geht es im Gespräch mit deutschen Taktgeber vor allem um dieses Thema. Kroos spricht zudem über seinen Platzverweis gegen den FC Girona und den umstrittenen Elfmeterpfiff.

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Toni Kroos lässt seine Zukunft bei Real Madrid weiter offen – Foto: REAL TOTAL

TONI KROOS über…

…das Duell mit Celtic zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase (Mittwoch, 18:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Wir sind motiviert, Erster zu werden. Das ist immer unser Ziel und normal. Wir haben die Mannschaft dafür und sind motiviert, um morgen zu gewinnen. Wir brauchen ein gutes Spiel, wie immer, um in der Champions League zu gewinnen. Ich bin sehr positiv, dass wir das tun.“

…seinen auslaufenden Vertrag: „Ich bin in einer sehr guten Verfassung, fühle mich körperlich sehr gut und auf dem Platz klappen die Dinge. Ich bin sehr glücklich, der Rest ist ein anderes Thema. Ich bin sehr entspannt. Manchmal ist es sehr witzig, Dinge zu lesen, was ich denke, wenn nicht mal ich weiß, was passieren wird. Ich bin sehr gelassen und habe gesagt: Nächstes Jahr werde ich darüber nachdenken – oder jetzt in der Pause, was passieren kann. Dann werde ich Schritt für Schritt versuchen, zu entscheiden, was ich machen will. Was ich immer sage und sich nicht geändert hat: Ich werde den Klub nicht wechseln. Ich werde immer hier bleiben und meine Karriere hier beenden. Das Einzige, was ich nicht weiß: Wann? Daran hat sich nichts geändert. Manchmal ist es lustig, dass viele Leute wissen, was passieren wird, was ich denke, wenn nicht mal ich weiß, was ich denke. Wir werden es nächstes Jahr sehen, aber ich und der Klub sind sehr entspannt und sind immer im Austausch.“

…die Frage, wie er sich aktuell entscheiden würde: „Wir sind uns sehr klar darüber, dass wir nächstes Jahr reden. Der Klub, so wie ich, ist sehr gelassen. Es ist eine sehr besondere Beziehung, das war in den fast achteinhalb Jahren immer so. Das wird sich nie ändern, das ist mir klar. Wir werden sehr entspannt reden – im Januar, Februar oder März, damit ihr nicht noch nervöser werdet. Ich bin es nicht. Es wird alles gut ausgehen, das ist klar.“

…die Frage, bis zu welchem Alter er als aktuell 32-Jähriger spielen möchte: „Guter Versuch! Ich kann nur das gleiche antworten wie gerade. Mit meinen Kindern kann ich aber zweifellos spielen, bis ich 50 bin.“

…Luka Modrić, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft: „Jeder trifft die Entscheidung für sich selbst. Jeder gibt unterschiedlichen Dingen dabei eine Bedeutung. Ich frage Luka nicht, was er machen wird. Er ist in einem Alter, in dem er weiß, was er zu tun hat. Ich ebenfalls. Ich weiß nicht, was bei Luka passieren wird.“

…seine schon 381 Einsätze für Real: „Ich denke nie an Zahlen. Ich wollte hier Erfolg haben. Es ist nicht einfach, wenn du jung bist. Ich war 24 Jahre alt, du verlässt dein Land, in dem du dich sehr wohl gefühlt hast. Was du willst, ist Erfolg. Hier kannst du das nur, wenn du gut spielst und Titel gewinnst. Das habe ich getan. Die Zahlen, wie viele Spiele und all das interessiert mich nicht. Mich interessiert, wie ich spiele, nicht die Quantität an Einsätzen, sondern die Qualität. Ich bin immer noch hier und fühle mich noch sehr gut. Wir werden sehen, was passiert.“

…die Frage von REAL TOTAL, ob es aktuell – auch bedingt durch stärkere kämpferische Leistungen – seine beste Form jemals ist: „Es ist definitiv ein guter Moment, nicht der Peak. Es ist schwer, das bei den letzten acht Jahren zu sagen, wo der Peak ist. Wir hatten viele gute Phasen. Aber es ist eine gute Phase, ich fühle mich gut und versuche natürlich immer, mich anzupassen je nachdem, was die Mannschaft braucht. Wenn ein Spieler wie Casemiro mit seiner Qualität den Klub verlässt und neue Spieler, die manchmal etwas anders spielen – Spieler wie ich oder Luka (Modrić) müssen sich dann etwas anpassen. In manchen Spielen, gerade in großen, hast du im Kopf, dass du vielleicht etwas mehr verteidigen musst. Auf der anderen Seite ist es mit dem Ball keine große Veränderung. Ich versuche immer, dem Team zu helfen, von hinten heraus so schnell wie möglich ins letzte Drittel zu gelangen. Das ist immer meine Idee. Defensiv läuft es diese Saison vielleicht etwas besser. Mal sehen, für wie lange.“

…den umstrittenen Elfmeter in LaLiga für den FC Girona: „Es wird jedes Jahr das gleiche passieren. Die Schiedsrichter pfeifen das, wonach ihnen ist, was sie in dem Moment sehen. Sie entscheiden in der Situation immer. Für mich ist klar, dass es kein Elfmeter war, aber ich will auch nicht so viel über Schiedsrichter reden. Manchmal entscheiden sie zu deinem Nachteil oder deinem Vorteil. Während des Spiels hat er es gut gemacht und dann fängt der VAR an, mit ihm zu reden. Das habe ich nicht verstanden. Es war für mich keine Aktion, die er noch einmal überprüfen muss. Das hat mich überrascht. Mir war aber klar, als er rausgegangen ist, um sich die Szene anzusehen, dass er es dann pfeift. Ich habe es dann im Fernsehen gesehen, jeder hat seine Meinung. Für mich ist es kein Elfmeter, aber ich mag es auch nicht, zu sagen, dass wir deshalb unentschieden gespielt. Wir haben unentschieden gespielt, weil wir die ersten 60 Minuten nicht so gespielt haben wie die letzten 20.“

…das Remis und seinen Platzverweis gegen Girona: „Wenn du nicht gewinnst, dann verlierst du wenigstens auch nicht. Bis zu unserem Tor war es nicht unser Spiel, das wissen wir. Dann haben wir es sehr gut kontrolliert und Chancen zum 2:0. Wir haben unentschieden gespielt, sind aber weiter Erster. Es sind viele Spiele vergangen, bis der Platzverweis kam. So ist es eben. Ich hatte das Gefühl, dass ich bei der zweiten Gelben Karte zumindest leicht foulen muss, um den Konter zu verhindern. Ich habe versucht, ihn so wenig wie möglich zu berühren, damit er mich nicht des Feldes verweist. An dem Tag war das aber nicht möglich.“

…den engen Terminplan als möglichen Grund für die zuletzt negativen Resultate: „Ich kann in körperlicher Hinsicht nur für mich sprechen. Für mich liegt es nicht daran. Du kannst auch etwas schlechter spielen, wenn du körperlich gut drauf bist, denn es steht auch ein Gegner auf dem Platz, der es dir schwer macht. Ich selbst bin körperlich sehr gut drauf. Weil ich weiß, dass auf mich eine Pause wartet, kann es auch sein, dass das ein bisschen dabei hilft, nicht zu denken, müde zu sein. Nachdem wir einmal verloren und einmal unentschieden gespielt haben, spricht man über Müdigkeit, doch vor dem Sevilla-Spiel hatten wir genauso am Mittwoch gegen Elche gespielt, zuvor den Clásico. Da hatte niemand über Müdigkeit geredet. Es stehen noch drei Partien aus, die wir gewinnen wollen. Ich kann nur zwei davon mitmachen. Darauf habe ich große Lust, körperlich gibt es da keine Probleme.“

…einen möglicherweise noch sechsten Champions-League-Titel, was in der Historie nur Francisco Gento schaffte: „Das wäre nicht schlecht, das stimmt. Ich kann bis sechs zählen, das ist nicht das Problem. Es ist jede Saison das gleiche: Jeden Wettbewerb, an dem wir teilnehmen, wollen wir gewinnen – auch wenn wir wissen, dass das unmöglich ist. Es ist eine weitere Saison mit einer sehr guten Mannschaft. Wir haben sie gut begonnen. In der Champions League musst du zur Stelle sein, wenn es wichtig wird, wenn das Achtelfinale, das Viertelfinale, das Halbfinale anstehen. Letzte Saison haben wir gesehen, was möglich ist. Aber gleichzeitig kann es auch sehr schnell gehen, dass du in diesem Wettbewerb ausscheidest. Wir haben zweifellos das Team, um mitzuhalten. Dann werden wir sehen, was geschieht. Aber klar, unser Ziel – wir sind Real Madrid – ist der Gewinn der Champions League.“

…die Titel in der Königsklasse und bei der Weltmeisterschaft im Vergleich: „Es ist sehr schwer, das zu vergleichen, fast unmöglich. Es sind im Fußball die wichtigsten Wettbewerbe. Ich wurde oft gefragt: Wenn ich wählen müsste… die Weltmeisterschaft ist das Größte, was es gibt – zumal es dieses Turnier nur alle vier Jahre gibt. Es zu gewinnen, ist schwieriger. In der Karriere spielst du die WM dreimal, mit Glück viermal und die Champions League jedes Jahr. Ich werde aber nicht auswählen, denn es waren alles besondere Momente.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Wir können sagen wir haben von den 3 aller besten deutschen Mittelfeldspieler aller Zeiten einen davon bei uns im Verein gehabt Kroos. Den für mich sind Kroos. Schweini. Matthäus. Die 3 besten Mittelfeldspieler wo Deutschland eh hatte und ich ziehe meinen Hut vor Kroos . Er gewann mit uns und Bayern zusammen auf Vereins Ebene 15 internationale Titel. 5 mal CL . 5 mal UEFA Supercup . 5 Klub WM . Damit ist er allgemein auch der einzige Spieler Weltweit mit 15 internationale Titel auf Vereins Ebene
 
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