
Verpflichtungen? Real Madrid muss Nationalität beachten
MADRID. Man stelle sich mal vor, es wäre derzeit ein absoluter Mega-Star auf dem Transfermarkt verfügbar, für den sich Real Madrid brennend interessiert, der allerdings keiner Nation der Europäischen Union angehört. Dann hätten die Königlichen ein Problem, dann könnten sie ihn nämlich theoretisch unter Vertrag nehmen, allerdings nicht für den Spielbetrieb registrieren. Umstände, unter denen eine Verpflichtung letztlich sinnlos ist. Mit Gabriel Jesus, den Carlo Ancelotti angeblich gerne von Manchester City losgeeist hätte und der schließlich beim FC Arsenal anheuerte, gibt es sogar einen konkreten Fall.
In der Primera División besteht die Regel, dass maximal drei Nicht-EU-Spieler in einem Kader stehen dürfen. Immerhin: Wenn beispielsweise ein Südamerikaner schon etwas länger auf der iberischen Halbinsel lebt, dann kann er zusätzlich auch die spanische Staatsbürgerschaft beantragen. Stars wie Federico Valverde oder Casemiro haben das getan – und mit Éder Militão, Rodrygo Goes und Vinícius Júnior unlängst auch all jene, die das Kontingent in der Mannschaft von Carlo Ancelotti momentan ausschöpfen. Bei Andriy Lunin (Ukraine) soll eine nicht näher bekannte Sonderregel greifen.
Vinícius, Rodrygo und Militão warten ewig
Nur: Wie in so vielen Ländern der Welt malen die Mühlen der Bürokratie langsam. Real hat mit dem brasilianischen Trio längst alles in die Wege geleitet, dass sie jeweils auch ihren spanischen Pass erhalten, womit gleich alle drei Plätze wieder frei wären. Für Klub und Spieler nimmt der Warteprozess allerdings kein Ende.
Das hat mit Rodrygo einer der Beteiligten selbst jetzt in einem Interview mit der Tageszeitung ABC verraten: „Ich habe mit Mili alles erledigt, schon vor mehr als einem Jahr. Ich weiß nicht, wie die Bürokratie hier ist, ob schnell oder langsam. Ich habe den Test gemacht und uns wurde gesagt, dass wir den Pass diesen Sommer bekommen würden. Aber Viní hat ihn ein Jahr vor uns gemacht und selbst er hat seinen spanischen Pass noch nicht bekommen.“
Real Madrid: Kubo und Reinier müssen wieder weg
In ihren jeweils ersten Spielzeiten hatten Rodrygo und Vinícius jeweils noch den Status als Akteure der zweiten Mannschaft, womit Real die Regel so ein wenig umgehen und das Offensiv-Duo fernab der Ausländerregel bei den Profis einsetzen konnte. Im Laufe der Zeit haben beide jedoch je einen Nicht-EU-Posten eingenommen.
Dass sie diesen immer noch innehaben, wirkt sich wiederum auf andere Spieler aus. Auf Takefusa Kubo wartet nach aktuellem Stand seine schon fünfte Leihe seit Sommer 2019, der 21-Jährige hat nur einen japanischen Pass. Reinier Jesus wird derweil ebenfalls definitiv nicht bleiben können, wobei er sich für das weiße Ballett während seiner Zeit bei Borussia Dortmund allein sportlich schon überhaupt nicht empfehlen konnte.
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