
Real Madrid verliert nächsten Clásico in USA
ARLINGTON. In den USA auf den FC Barcelona zu treffen, liegt Real Madrid nicht sonderlich. Nach der 2:3-Niederlage im Juli 2017 und der 0:1-Pleite im Juli 2022 haben sich die Königlichen den Katalanen auf amerikanischem Boden auch in der Nacht zu Sonntag geschlagen geben müssen. Im AT&T Stadium in Arlington im Großraum Dallas verlor Real einen intensiv und mit einigen Rudelbildungen phasenweise heißblütigen Clásico mit 0:3.
Nach den vorherigen Siegen (3:2 gegen AC Mailand, 2:0 gegen Manchester United) setzt es für das weiße Ballett damit den ersten Rückschlag in der Vorbereitung auf die Pflichtspiel-Saison 2023/24. Diese beginnt am 12. August mit dem LaLiga-Auswärtsspiel gegen den Athletic Club. Ob Kylian Mbappé bis dahin womöglich ein Königlicher wird? Spielerisch war der Mannschaft erneut anzumerken, dass ihr ein Mittelstürmer abgeht. Carlo Ancelotti hielt am taktischen 4-1-2-1-2-System mit den Spitzen Vinícius Júnior und Rodrygo Goes fest.
Vinícius-Elfer an die Latte – und zwei weitere Alu-Treffer
Barça, das bis dahin nur ein Freundschaftsspiel bestritten und dieses gegen den FC Arsenal auch noch verloren hatte (3:5), ging nach einer Viertelstunde in Führung. Nach einer einstudierten Freistoß-Variante über Ilkay Gündogan und Pedri beförderte Ousmane Dembélé das runde Leder im Strafraum von der rechten Seite kommend ins lange Eck (15.). Kurz nach dem Anstoß hatte Oriol Romeu den Ball schon an die Latte geschossen.
Satte drei Aluminium-Treffer gab es in der Folge auf der Gegenseite. Real bekam fünf Minuten nach dem 0:1 die große Chance auf den Ausgleich, jedoch setzte Vinícius einen von Ronald Araújo verschuldeten Elfmeter mittig an die Latte (20.).

Der Brasilianer traf das Gebälk vor dem Seitenwechsel noch einmal, diesmal zentral aus elf Metern Entfernung (39.). Kurios: Im Nachsetzen köpfte Jude Bellingham, erneut zentral-offensiver Mittelfeldspieler, das Spielgerät an den rechten Pfosten. Daraufhin wiederum schloss Daniel Carvajal ab, Jules Koundé ging mit dem Fuß in höchster Not aber noch dazwischen. Eine Dreifach-Chance binnen Bruchteilen.
Real Madrid: Modrić und Kroos zunächst auf der Bank
Ungewöhnlich auch: Xavi musste in der ersten Halbzeit schon zweimal wechseln. Andreas Christensen und Gündogan wichen leicht verletzt, bei Real ging Ferland Mendy unmittelbar vor dem Pausenpfiff angeschlagen raus. Fran García ersetzte ihn. Mendy hätte wenige Minuten zuvor nach einem missratenen Rückpass beinahe das 0:2 verschuldet, Dembélé scheiterte allerdings an Thibaut Courtois (41.).

Barça erhöht doppelt – Real mit weiteren Latten-Treffern
Der Belgier, zuletzt angeschlagen, stand erstmals in der Vorbereitung in einem Testspiel zwischen den Pfosten. Ancelotti ließ unter anderem Luka Modrić und Toni Kroos zu Beginn auf der Bank, entschied sich für die jungen Akteure im Mittelfeld. Die beiden Routiniers betraten den Rasen nach einer knappen Stunde (58.) – und erlebten hautnah mit, wie Aurélien Tchouaméni den Ball kurz darauf aus der zweiten Reihe an die Latte wuchtete (62.).
Viertes Mal Aluminium! Die Blancos bemühten sich nach dem Wiederanpfiff um den Ausgleich, mit der Hereinnahme von Joselu für Bellingham (73.) wurde es in der Schlussphase etwas offensiver. Fallen sollte das 1:1 jedoch nicht mehr. Stattdessen sorgte Barça-Youngster Fermín López mit einem satten Schuss zentral aus 18 Metern für die Entscheidung (85.). Vinícius traf danach zum vierten Mal die Latte, als er von der linken Seite in den Strafraum zog (87.). Es wäre die die Schlusspointe gewesen, hätte Ferran Torres in der Nachspielzeit nicht noch auf 0:3 erhöht (90.+1).
Real Madrid – FC Barcelona: Wichtigste Daten zum Spiel
- Tore: 0:3
- Schüsse gesamt: 29:12
- Torschüsse: 5:7
- Ballbesitz in Prozent: 53:47
- Pässe: 518:472
- Fouls: 10:17
- Gelbe Karten: 4:3
- Rote Karten: 0:0
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