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Real Madrids Finanzen 2020/21: Einnahmen brechen weiter ein, Netto-Verschuldung deutlich gesenkt

Real Madrid macht seinen Geschäftsbericht zur Saison 2020/21 publik und teilt einen erneuten Gewinn nach Steuern mit. Durch COVID-19 verzeichnet der Klub einen Verlust an Einnahmen in Höhe von 300 Millionen Euro, der Umsatz sinkt auf 653 Millionen Euro. Die Königlichen verringern ihre Netto-Verschuldung dennoch um knapp 200 Mio. Euro und können ihr Nettovermögen leicht auf 534 Mio. erhöhen.

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Real Madrid
Real Madrid gewährt einen Einblick in seine aktuelle Finanzlage – Foto: imago images / Insidefoto

Real Madrid verzeichnet erneut leichten Gewinn

MADRID. Auch die zweite Saison unter dem Einfluss der Coronavirus-Pandemie hat Real Madrid mit einem finanziellen Gewinn abschließen können. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den die Königlichen am Mittwochabend auf ihrer Website veröffentlicht haben. Der Ertrag nach den steuerlichen Abzügen beläuft sich demnach auf 874.000 Euro – vergangene Spielzeit waren es 313.000 Euro gewesen.

„Auf diese Weise wird der Verein einer der wenigen großen Klubs in Europa sein, der in diesen zwei Jahren keine Verluste erleidet, da sich die operativen Verluste der europäischen Klubs zwischen 2019/20 und 2020/21 laut einer UEFA-Studie den sechs Milliarden Euro nähern wird“, heißt es seitens der Blancos.

Einnahmen wieder unter 700 Millionen Euro

Trotz COVID-19 befinden sich die Merengues weiterhin in einem wirtschaftlich vergleichsweise ruhigen Fahrwasser, ursächlich dafür ist auch ein im April 2020 aufgenommener Bankkredit in Höhe von 205 Millionen Euro.

Die Einnahmen sind erwartungsgemäß zwar erneut gefallen – von 714,9 auf 653 Millionen Euro, kalkuliert waren aber nur 616,8 –, dafür kann Real zudem jedoch auch eine leichte Erhöhung des Nettovermögens verzeichnen. Es liegt bei 534 Millionen Euro, der Kassenbestand beträgt 122 Millionen – Real ist also mehr als liquide und könnte theoretisch noch auf dem Transfermarkt tätig werden.

Darüber hinaus wurde die Netto-Verschuldung von 240 auf 46 Millionen Euro gesenkt. Eine (beachtliche) Reduzierung von knapp 200 Millionen, nachdem die Nettoverschuldung ohnehin erst vor einem Jahr wieder aufgenommen wurde – zuvor gab es von 2016 bis 2019 keine Nettoschulden! Die Kosten für den Umbau des Estadio Santiago Bernabéu sind hierbei nicht inbegriffen.

Umsatzverlust seit Pandemie: 300 Millionen Euro

Durch die Pandemie belaufen sich Reals Verluste an Einnahmen seit März 2020, als der Fußball vorerst unterbrochen worden war und schließlich ohne Zuschauer auf den Rängen fortgesetzt wurde, auf rund 300 Millionen Euro. Hinzu kommt der Verlust durch die anzunehmende Steigerung der Einnahmen, hätte es die Pandemie nicht gegeben. Die Blancos litten insbesondere an den nicht vorhandenen Ticketverkäufen, auch die Einnahmen durch das Fernsehen, den Ladenverkauf und das Sponsoring nahmen ab.

Real wirkte Corona mit drei Sparmaßnahmen entgegen

Entgegengewirkt hat Real der Pandemie mit drei Sparmaßnahmen: Mitte 2020 wurden keine Spieler verpflichtet, was sich auf die Transfergewinne und Kosteneinsparungen auswirkte. Zudem erklärten sich alle Mitglieder der ersten Mannschaften in den Bereichen Fußball und Basketball sowie die wichtigsten Führungskräfte der verschiedenen Direktionen dazu bereit, auf zehn Prozent ihres Jahresgehalts zu verzichten. Des Weiteren erstellten die Madrilenen einen Kostensparplan, um die Betriebskosten zu senken. So konnten 25 Prozent der Gesamtausgaben aus der Zeit vor der Pandemie gespart werden.

Folgen durch Coronavirus: „Erholung nicht unmittelbar“

Im Geschäftsjahr 2020/21 zahlte der prestigeträchtigste Fußballverein der Welt 242,9 Millionen Euro an Steuer- und Sozialversicherungszahlungen. Das EBITDA – Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände – wurde von 177 leicht auf 180 Millionen Euro erhöht.

Mit Blick auf das neue Jahr kalkuliert Real Ticketverkäufe durch die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien wieder ein. Das Management des weißen Balletts rechnet aber auch damit, „dass eine Erholung von der Situation von vor der Pandemie nicht unmittelbar erfolgen wird“, darauf würde eine aktuelle Prognose der wirtschaftlichen Situation hindeuten: „Der Klub wird sich weiterhin bemühen, die bisherigen Kosten einzudämmen.“

Mehr umgesetzt als kalkuliert (653 statt 617 Millionen), wieder ein leichtes Plus vermeldet (874.000) – Florentino Pérez und Co. können sich freuen. Und erhielten Ende Juni bereits Lob von Liga-Präsident Javier Tebas: „Real Madrid hat die Pandemie tadellos gemanagt – und das muss gesagt werden. Ohne Zweifel die Besten in Europa. Besser als die staatlichen Klubs. Diejenigen, die es am besten gemacht haben.“ Auch deswegen wurden die Blancos zuletzt beim “Salary Cap” von LaLiga leicht erhöht, im Gegensatz zu Barcelona oder Atlético.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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