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„Real skandalös ins Halbfinale“: Elfmeterpfiff spaltet Presse

Ein Elfmeterpfiff bestimmt die Schlagzeilen der internationalen Sportpresse. Am Tag nach Real Madrids dramatischem 1:3 gegen Juventus Turin beschäftigen sich die Gazetten in Spanien und Italien insbesondere mit der Strafstoß-Entscheidung des englischen Schiedsrichters Michael Oliver, die die Königlichen letztlich ins Champions-League-Halbfinale einziehen ließ.

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Die Szene des Viertelfinals: Benatia foult Vázquez – Grafik: REAL TOTAL/Kiosko

„Es war ein Elfmeter“

MARCA (Madrid, Spanien): „Es war ein Elfmeter! Der Schiedsrichter war sich sicher. Benatia hat Vázquez zu Boden gerissen. Juventus brachte die Panik ins Bernabéu. Real litt wie nie, kam aber weiter wie immer.“

AS (Madrid, Spanien): „Vom Panik ins Halbfinale! Es war ein Match für die Geschichte und ein Spiel, das in Italien jahrzehntelang diskutiert werden wird. Juventus erreichte seinen unmöglichen Traum und glich gegen die eingeschüchterten Madrilenen aus. Aber Madrid kehrte zurück. Madrid kehrt immer zurück. Und zwar per Elfmeter in der 93. Minute, für Juve war es eine unerträgliche Strafe. Cristiano machte den Rettungsschwimmer und beendete eineinhalb Stunden voll Angst.“

Barça-Blatt wettert: „Raub des Jahrhunderts“

SPORT (Barcelona, Spanien): „Der Raub des Jahrhunderts. Wieder ein Elfmetergeschenk für Real in der Champions League. Der Schiedsrichter erfindet sich einen nicht existierenden Elfmeter, damit Real Madrid ins Halbfinale kommt. Ein Skandal, dass Buffon des Spieles verwiesen wurde. Real kommt skandalös und um Haaresbreite ins Halbfinale.“

EL PAÍS (Spanien): „Ronaldo ruiniert das Comeback von Juventus mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit (1:3). Die einzige namhafte Aktion des Portugiesen.“

Italiener fassungslos: „Absolute Ungerechtigkeit“

LA GAZZETTA DELLO SPORT (Italien): „Wut und Stolz: Juve empört. So geht es nicht. Diese Nacht in Madrid wird für immer eine Nacht der Wut und des Ärgers wegen eines verpassten Traums infolge eines sehr umstrittenen Elfmeters sein. Ärger wegen einer kaum für möglich gehaltenen Leistung, die plötzlich zu gelingen schien und nicht belohnt wurde. Nach Messi steht auch Ronaldo einen Schritt vor der Kapitulation vor einer italienischen Mannschaft, doch das Wunder geschieht diesmal nicht.“

TUTTOSPORT (Italien): „So nicht! Ein Elfmeter Ronaldos in der 97. Minute versenkt Juve kurz vor der Erfüllung seiner Träume. Die Turiner standen einen Schritt vor einem Meisterwerk wie jenes von AS Rom gegen Barcelona, ein Meisterwerk aus Taktik, Technik und Intelligenz. Juve hätte den Einzug ins Halbfinale voll verdient gehabt.“

CORRIERE DELLO SPORT (Italien): „Was für ein Diebstahl! Die Champions League löst sich für Juve wegen eines äußerst umstrittenen Elfmeters in Luft auf. Die Ungerechtigkeit könnte nicht größer sein. So ist es einfach schrecklich. Eine absolute Ungerechtigkeit. Juve siegt auf dem Spielfeld und Klubchef Andrea Agnelli gewinnt außerhalb des Stadions, indem er den Schiedsrichter schwer belastet. Die Champions League erlebt ihren unglaublichsten Abend.“

„Ronaldo ist einfach tödlich“

CORRIERE DELLA SERA (Italien): „Ein Match wie in einem Film. Juve lebt seinen Traum und schafft drei Tore gegen Real. Doch ein Elfmeter Ronaldos zerstört diesen Traum, während Buffon Rot sieht und so seine Karriere in Europa beendet. Für Juve könnte es nicht schmerzhafter sein. Dabei war alles perfekt: Buffon ist ein Riese, die Abwehr ist unbesiegbar, Pjanic ein fantastischer Regisseur. Doch Ronaldo ist einfach tödlich.“

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„Krimi-Wahnsinn von Madrid“

BILD (Deutschland): „Am Dienstag das 0:3-Aus von Barcelona in Rom, am Mittwochabend der Krimi-Wahnsinn von Madrid. Real kommt nur mit Riesendusel und Ronaldo in letzter Minute weiter. Juventus hatte das 0:3 aus dem Hinspiel ausgeglichen, führte 3:0 in Madrid. Die Sensations-Verlängerung liegt in der Luft.“

KICKER (Deutschland): „Ronaldo rettet Real in der 97.: Die Sensation des Mittwochabends lag im Bernabéu in der Luft. Real Madrid ging mit einem 3:0 aus dem Hinspiel bei Juventus ins Rennen, doch die Italiener schlugen mit einem 3:0 zurück. Dann gab es in der Nachspielzeit Elfmeter für Madrid, Buffon sah Rot und Ronaldo verwandelte den fälligen Strafstoß zum rettenden 1:3.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Leute ist euch aufgefallen, dass nur zwei italienische Zeitungen den 11er nicht akzeptiere (was ich verstehen kann) und die Barcelona Zeitung, was ich auch verstehen kann, da sie völlig frustriert sind. Die einzige Hoffnung für sie wäre wenn Real auch rausgeflogen wäre. Also bleibt ruhig und geniesst es. HASTA EL FINAL, VAMOS REAL!
 
Nachgehakt-Kolumne Ronaldo ist der Beste – und nicht Messi!
Es gibt Glaubensfragen – Entweder-oder! Beatles oder Stones, Kölsch oder Alt, Grönemeyer oder Westernhagen, PlayStation oder Xbox?

Im Fußball heißt die Entweder-oder-Frage Ronaldo oder Messi. Denn schon seit Jahren streiten sich Fans, wer denn nun wirklich der beste Spieler der Welt ist.

Für mich ist die Antwort sonnenklar und lautet Cristiano Ronaldo (33). Messi (30) ist oft sicher der Mann für die magischen Momente, der durch die gesamte Abwehr dribbeln kann. Aber Ronaldo ist als Stürmer noch effektiver. Und charismatischer!

Nun ist eine 1:3-Niederlage gegen Juventus nicht unbedingt der Anlass, eine Hommage zu schreiben. Denn es gab weder einen Hattrick von Ronaldo noch einen fantastischen Fallrückzieher wie im Hinspiel.

Aber es gab den Elfmeter in der Nachspielzeit, den kein Fußballer der Welt schießen möchte! Ist er drin, bedeutet das Halbfinale. Ist er nicht drin, ist die vielleicht größte Blamage der Real-Geschichte ganz nah.
Es gibt ein Video, das den Portugiesen in den drei Minuten bis zur „Vollstreckung“ zeigt. Ronaldo selbst hat den Ball in die Mitte geköpft, wo das fragwürdige Foul passiert, das der Schiedsrichter mit Elfmeter ahndet. Ronaldo geht sofort ein paar Meter weg, bläst die Backen auf. Es gibt gar keine Frage, dass nur er schießen wird. Er redet kurz mit Toni Kroos, der Deutsche lächelt. Hinter Ronaldos Rücken toben die Italiener, Buffon flippt aus, fliegt vom Platz, der Ersatzkeeper kommt. Das Stadion brodelt. Ronaldo scheint es schnuppe zu sein, wer sein Gegner sein wird.
Er schnappt sich den Ball, Juve-Spieler zetteln eine kurze Schubserei an, einer zerhackt mit seinen Stollen den Elfer-Punkt, ein Real-Star tritt ihn wieder glatt. Ronaldo wischt sich mit dem rechten Trikot-Ärmel noch einmal durchs Gesicht, fasst sich an die Nase. Nichts und niemand kann ihn stoppen!

Drei Schritte Anlauf, Schuss mit rechts – Krawumm, oben rechts schlägt der Ball ein. Es ist die Spielminute 90 + 8.

Ronaldo reißt sich das Trikot vom Leib, baut sich vor seinen Fans auf. Auch sein Sixpack ist beeindruckender als das von Messi ;-) „Real ist erst besiegt, wenn Ronaldo am Ende sein Trikot noch an hat“, schreibt die „Süddeutsche“.

Ja, er ist ein Pfau, ein Gockel. Die breitbeinige Cowboy-Haltung vor einem Freistoß, die Inszenierung seines Körpers – aber nur er darf es, weil er der Beste ist!

Auch die Zahlen sprechen inzwischen für ihn. In den letzten fünf Jahren wurde er in der Champions League jeweils Torschützenkönig, nur einmal war Messi torgleich. In diesem Jahr führt er mit bisher 15 Treffern, Messi kam nur auf sechs.

Ich glaube, dass die Entscheidung 2018 zwischen dem FC Bayern und Ronaldo fallen wird. Im Halbfinale oder im Endspiel. Und Ronaldo ist so gut wie nie!
 

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