Reportage

Reals Copa-Scheitern nur die Spitze des Eisbergs

Ein bitteres Scheitern Real Madrids im Sechzehntel-Finale der Copa del Rey bei Drittligist und Underdog CD Alcoyano lässt den Haussegen bei den Blancos aktuell mal wieder ordentlich schief hängen. War alles nur ein sich anbahnendes Ergebnis langwieriger Probleme? Die Königlichen sind gefordert, die Probleme tiefgründig zu analysieren.

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Der königliche Haussegen hängt mal wieder schief – Fotomontage: Imago Images/REAL TOTAL

BLAMAGE TOTAL

ALCOYANO. Real Madrid blamiert sich im Sechzehntel-Finale der Copa del Rey bei Drittligist CD Alcoyano und verliert in Überzahl (!) in der Verlängerung mit 1:2. Nur ein Ausrutscher? Nein! „Schmerzhaft“, wie Cheftrainer Zinédine Zidane meinte? Ja! Und dennoch sprach der Franzose im Anschluss an das katastrophale, frühe Scheitern im Pokal davon, dass dies „keine Schande“ sei. Es kommt das Gefühl auf, dass es eine richtige Überraschung so gar nicht sein mag.

Die Königlichen haben binnen einer Woche zwei von vier möglichen Titeln 2020/21 verspielt. Denn bereits in der Supercopa de España hatten die Madrilenen nicht sonderlich viel zu melden und schieden im Halbfinale (1:2) gegen den späteren Titelgewinner Athletic Bilbao aus. Von einer Chance, es in der Copa del Rey wieder besser zu machen und für Besänftigung der Gemüter zu sorgen, musste nicht einmal gesprochen werden: Denn ein Auswärtsspiel in der Runde der letzten 32 bei einem Drittligisten muss ein Pflichtsieg sein – nicht mehr, nicht weniger!

Zidane schuld, ja – aber Spieler auch

Doch es offenbart alle Fehler und Baustellen, die sich beim weißen Ballett über die vergangenen Monate und Jahre angehäuft haben. Ist die einstige Erfolgstruppe tot? Oder liegt es einzig und allein an Zidane, der die Mannschaft schlichtwenig nicht mehr beleben kann? „Ob meine Botschaft ankommt, muss man die Spieler fragen. Wir sitzen aber alle im selben Boot“, befand „Zizou“ seinerseits.

Sicherlich ist dem 48-jährigen Übungsleiter eine große Verantwortung zuzusprechen und so ist die Position des dreifachen Champions-League-Siegertrainers längst nicht mehr unangefochten wie sie einmal war. Doch auch seine Spieler sind in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen, woran der Großteil des Teams scheitert. Fehlt ein Kapitän Sergio Ramos, der normalerweise vorangeht, sich nach Niederlagen stellen und klare Worte finden kann, herrschte nach der Schmach von Alcoyano das große Schweigen. Abseits des Trainers wollte sich kein einziger Star der Königlichen zu Wort melden. Ein Signal, das vieles über den derzeitigen kollektiven Charakter aussagt.

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Bei den Blancos stimmt es innerhalb der Mannschaft nicht – zumindest wird dieses Bild nach außen abgegeben. Während die Kluft zwischen Stammspielern und Reservisten zu groß ist (Spieler wie Andriy Lunin, Éder Militão oder Álvaro Odriozola kamen wenigstens gegen Alcoyano zu Spielzeit), stimmt die Mischung aus vermeintlichen Führungsspielern und Talenten nicht überein. Der angekündigte Umbruch wurde nicht konsequent durchgezogen, auf der anderen Seite stellten sich bisherige Großinvestitionen der vergangenen zwei Jahre, um in diesem Zuge vor allem Eden Hazard und Luka Jović ganz vorne zu nennen, bislang als Flops heraus.

Erst mittel- oder langfristig wird sich etwas ändern

Es braucht frischen Wind im königlichen Starensemble, sei es durch eine drastische Kaderveränderung, die langsam aber sicher durchgeführt werden müsste oder durch einen Trainerwechsel zum Ende der Saison. Denn was REAL TOTAL bereits prognostizierte, ist ein Abgang Zidanes inmitten der Spielzeit eher unwahrscheinlich, zumal in LaLiga das Minimalziel Champions League erreicht werden dürfte und in der Königsklasse, in der man noch vertreten ist, alles möglich ist.

Die leitenden Verantwortlichen müssen nun aber deutliche Schlüsse aus dem Copa-Debakel ziehen und die Probleme tiefgründiger analysieren. Trotz zwei verspielter Titel haben die Merengues um Zidane es noch in der eigenen Hand, die Spielzeit anständig bis Sommer zu Ende zu spielen. Spätestens im Anschluss daran darf die Erwartungshaltung an das gewohnte Real Madrid wohl erst neujustiert werden.

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Kommentare
Wenn man alle Spiele dieses Jahr zusammen nimmt ist mit Zidane selbst das minimal Ziel Platz 4 in Gefahr. Selbst seine alte Garde konnte gegen Elche und eibar nicht überzeugen. Die Mannschaft spielt zwar komischer Weise gegen bessere teams besser aber ob das auch in der Rückrunde so klappt steht in den Sternen. Ich gehe auch davon aus, dass der Mannschaft mit Zidane als Trainer im Saisonendspurt die Puste ausgeht das er jetzt noch weniger Gründe sieht zu rotieren.
 
Zidane scheint ja alles ziemlich egal zu sein, belächelte noch das 2:1!(Hätte ihn so eine Klatschen können dafür). Empfindet diese Niederlage nicht als Blamage oder Schande. In seinem Kopf herrscht anscheinend eine komplett andere Realität.....!
 
Ich saß da gestern abend ratlos vorm Fernseher ubd habe gehofft das ich das irgendwie träume oder so aber war leider nicht so ich weiß auch langsam nicht mehr was ich dazu sagen soll ....... es muss ein Umbruch her!!! Ein gewaltiger Umbruch, immer sagen alle wir sind schon im Umbruch usw ne das denke ich langsam nicht mehr es spielt teilweise immer noch die selbe Aufstellung die 2017/2018 die champions league geholt hat bis auf cr7 und das ist das Problem wir können doch nicht immer noch die selbe 11 spielen wie vor 3 Jahren und dann noch ohne cr7 irgendwas läuft hier gewaltig schief und ich bekomme jetzt langsam echt Angst und bange das wir so abrutschen wie milan die letzten Jahre
 
Isco und Marcelo müssen auf jeden Fall mal weg im Sommer, es bringt einfach nichts mehr.. Wenn man mich fragt, sollte man überlegen, ob man nicht einen Weltklasse ZM verpflichten sollte. Offenbar reichen Ödegaard oder Valverde nicht, um einen wirklichen Konkurrenzkampf auszulösen, der einen Kroos wieder zu Bestleistungen antreibt.. Neuer Trainer, mit neuen Ansatzpunkten und Reizen steht sowieso ausser Frage, ansonsten spielen nächste Saison benzema und Vazquez wieder durch..
 
Kleine Anmerkung, kleiner Schönheitsfehler:

"Real Madrid blamiert sich im Sechzehntel-Finale der Copa del Rey bei Drittligist CD Alcoyano und verliert in Unterzahl (!) in der Verlängerung mit 1:2."

Alcoyano war in Unterzahl.
 
Der FC Barcelona hat es einigermaßen hinbekommen paar junge Spieler zu integrieren...
kubo oder Rodrygo oder ein Militao oder Odergaard.... haben das Zeug und die Qualität und man sollte ihr die Chance geben regelmäßig zu spielen schlechter könnten sie es nicht machen
Kompliment an Hakimi oder Reguilon sie spielen nicht in Real madrid aber für die eigene Karriere haben sie die richtige Entscheidung getroffen
Real madrid braucht einen Trainer der junge Spieler vertraut und einsetzt ohne Rücksicht auf Namen oder alte Verdienste, der sich konsequent von paar Spieler trennt und was neues baut
So wird nie was auch wenn man Meisterschaften und Pokale gewinnt aber spielerisch bleibt unterirdisch
 
Der FC Barcelona hat es einigermaßen hinbekommen paar junge Spieler zu integrieren...
kubo oder Rodrygo oder ein Militao oder Odergaard.... haben das Zeug und die Qualität und man sollte ihr die Chance geben regelmäßig zu spielen schlechter könnten sie es nicht machen
Kompliment an Hakimi oder Reguilon sie spielen nicht in Real madrid aber für die eigene Karriere haben sie die richtige Entscheidung getroffen
Real madrid braucht einen Trainer der junge Spieler vertraut und einsetzt ohne Rücksicht auf Namen oder alte Verdienste, der sich konsequent von paar Spieler trennt und was neues baut
So wird nie was auch wenn man Meisterschaften und Pokale gewinnt aber spielerisch bleibt unterirdisch

Sogut wie alle, die wir zuletzt abgegeben oder verliehen haben haben das Zeug für Real Madrid. Seit Zidane da ist entwickelt sich kein Spieler. Und Spanien ist nicht die Serie A der 90er Jahre wo man mit 35 im besten Alter war.
 

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