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Reals Pogba-Deal: Stand der Dinge und mögliche Alternativen

Fünf Neuzugänge wurden vollzogen, über 300 Millionen Euro investiert. Doch der „wahre“ Königstransfer könnte noch folgen. Allerdings ist nicht klar, ob die Verpflichtung Paul Pogbas noch über die Bühne geht und falls nicht, woran es scheitern könnte und wer die Alternativen wären.

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MANCHESTER, ENGLAND - DECEMBER 30: Paul Pogba of Manchester United celebrates as Marcus Rashford of Manchester United scores his team's third goal during the Premier League match between Manchester United and AFC Bournemouth at Old Trafford on December 30, 2018 in Manchester, United Kingdom. (Photo by Michael Regan/Getty Images)
Pogba machte keinen Hehl daraus, dass er von den Königlichen träumt – Foto: Michael Regan/Getty Images

“Ein guter Zeitpunkt für eine neue Herausforderung”

“Real Madrid ist ein Traum – erst recht mit Zidane”, waren die Worte von Paul Pogba, die Mitte März die Gerüchte um einen Wechsel Manchester Uniteds Star in die spanische Hauptstadt ins Rollen brachten.

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Und wenig später: “Ich bin seit drei Jahren in Manchester und es war toll für mich. Es gab gute und schlechte Momente.” Somit dürfte spätestens nach den letzten Aussagen des Franzosen klar sein, dass der 26-Jährige seinen Abschied aus England forciert – wohl am liebsten in Richtung Madrid. Doch ob die Transfersaga um Paul Pogba aus Sicht von Real Madrid am Ende ein glückliches Ende nimmt?

Juventus ebenfalls interessiert

Juventus Turin ist ebenfalls stark daran interessiert, den Mittelfeld-Star zu verpflichten. Immerhin stand Pogba bei der “Alten Dame” bereits von 2012 bis 2016 unter Vertrag, ehe er sich für eine Rückkehr zu seinem Jugendklub Manchester, das sich dessen Dienste 105 Millionen Euro kosten ließ, entschied. “Pogba hat uns viel gegeben und hat sich hier gut entwickelt. Wir lieben ihn, dennoch ist er ein Spieler von Manchester United”, teilte Sportdirektor Fabio Paratici vor kurzem bei der Vorstellung vom neuen Juve-Trainer Maurizio Sarri mit.

Geht es nach der italienischen Sportzeitung CORRIERE DELLO SPORT, so sei Juventus sogar Kronfavorit auf den Pogba-Transfer. Demnach habe der extravagante Mittelfeldprofi den Königlichen sogar eine Abfuhr erteilt und setze alles daran, ein zweites Mal bei den “Bianconeri” anzuheuern. Dass die Meldung um einen Wechsel zum italienischen Rekordmeister jedoch nichts weiteres als reine Spekulation ist, könnten zwei ganz ausschlaggebende Gründe belegen.

“Eine neue Herausforderung suchen an einem anderen Ort”, so Pogbas Worte, die er Reportern erst kürzlich bei einem Event in Tokio mitteilte. Lässt man sich diese Aussage nochmals durch den Kopf gehen und verknüpft diese mit jenen Aussagen aus dem März, als der Franzose von den Blancos schwärmte und den Äußerungen von Zinédine Zidane kurz darauf: “Er gefällt mir sehr. Er ist ein Unterschiedsspieler und gibt einer Mannschaft viel”, ist nicht davon auszugehen, dass der Weltmeister von 2018 mit einer neuen Herausforderung an einem anderen Ort seinen Ex-Klub adressiert hat.

Mit Miralem Pjanić, Emre Can, Rodrigo Bentancur, Blaise Matuidi, Sami Khedira und Neuzugang Aaron Ramsey (kommt ablösefrei vom FC Arsenal) – Adrien Rabiot, könnte in Kürze ablösefrei von Paris Saint-Germain folgen – stehen derzeit sechs, wenn nicht bald sieben etatmäßige Spieler im Juventus-Kader, die allesamt die Postionen spielen, auf denen auch Paul Pogba angesiedelt ist. Zwar steht außer Frage, dass der derzeitige ManUtd-Star im Team von Neu-Juve-Coach Maurizio Sarri in der Startformation gesetzt wäre, dennoch müssten die “Bianconeri” damit noch einen, wenn nicht mehrere Mittelfeldspieler abgeben – sofern auch Rabiot kommt.

Bedarf im königlichen Mittelfeld

Bei Real Madrid hingegen gestaltet sich die Thematik schon deutlich anders. Spätestens nach dem ersten Abgang von Marcos Llorente in Richtung Atlético ist klar: Die Merengues müssen noch mindestens einen Mittelfeldspieler verpflichtet – zumal dies auch die einzige Position ist, auf der bislang noch nicht nachgerüstet wurde, obwohl dringend notwenig. Wie bereits Chefredakteur Nils Kern meinte, wäre Pogba, nicht nur aufgrund seiner Qualitäten, dafür genau “das fehlende Puzzlestück”.

303 Millionen Euro wurden bereits investiert – der Transferrekord aus dem Jahr 2009 (258,5 Millionen) bereits vor dem 1. Juli übertroffen. Fünf Neue sind es bereits und mit Eden Hazard ist bislang ein “Galáctico”-Transfer zu verzeichnen. Doch der größere respektive teurere “Galáctico” soll mit Paul Pogba erst noch kommen. Das dürfte bislang die schwierigste Hürde in Anspruch nehmen. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, fordert United derzeit zwischen 150 und 180 Millionen Euro für deren 16-Tore-Mann aus der vergangenen Saison. Eine Summe, die Real bislang nicht bereit sein wird, zu zahlen.

Scheitert der Deal (an der Ablöse), wer wären die Alternativen?

Dass United so viel fordert, kann zweierlei Gründe haben: Der eine wäre wohl Romelu Lukaku, dessen Wechselwunsch zu Inter Mailand bestehen soll. Und der andere ist wohl, dass der dreimalige Champions-League-Sieger in der kommenden Spielzeit nur in der Europa League vertreten ist. Adäquate Nachfolger für die beiden Stars zu finden, dürfte sich angesichts dessen deutlich schwer gestalten. Gleich zwei Stammspieler ziehen zu lassen und das Risiko einzugehen, eine weitere Saison ohne Königsklasse zu spielen? Für die “Red Devils” – nicht nur aus finanzieller Hinsicht – wohl nicht hinzunehmen.

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Sollte der Pogba-Transfer aus Real-Sicht wirklich nicht zustande kommen, dann wohl, weil Florentino Pérez und die Merengues den Forderungen Manchesters nicht nachkommen möchten. Oder können.

Gleichzeitig würde sich die Frage stellen, wer eine ebenso qualitative Nebenoption darstellen könnte. Um Christian Eriksen wurde es in letzter Zeit ruhiger. Der Däne hatte vor kurzem seinen Abschied von Tottenham durchklingen lassen. Somit kommen in der Gerüchteküche mit Fabián Ruiz und Donny van de Beek derzeit zwei konkrete und deutlich günstigere Kandidaten auf.

MADRID, SPAIN - JUNE 10: A general view of the pitch ahead of the 2020 UEFA European Championships group F match between Spain and Sweden at Bernabeu on June 10, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by David Ramos/Getty Images)MADRID, SPAIN - JUNE 10: A general view of the pitch ahead of the 2020 UEFA European Championships group F match between Spain and Sweden at Bernabeu on June 10, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by David Ramos/Getty Images)
Donny van de Beek, Christian Eriksen, Fabián Ruiz – Foto: David Ramos/Getty Images

Letzterer soll sich laut der spanischen Zeitung MARCA eher als Pogba-Alternative herauskristallisieren. Wer es wohl morgen ist? Tanguy Ndombele wurde zwischendurch immerhin auch heiß gehandelt. Egal: Der 22-jährige Niederländer sorgte für Ajax in der vergangenen Saison für Furore und erzielte wettbewerbsübergreifend 17 Tore, drei davon in der Champions League. Eine ebenso beachtliche Quote für einen Mittelfeldspieler, wie jene, die Pogba – wohlgemerkt aber in der Premier League – in der vergangenen Saison zu verzeichnen hatte.

Die Verpflichtung von Pogba wäre jedenfalls nicht nur die sinnvolle Investition in die Steigerung der Leistung der Mannschaft, sondern auch ein Zeichen an die Konkurrenz, die nach einem starken Transferfenster – anders als in der abgelaufenen Saison – wieder Ehrfurcht vor den Königlichen verspüren dürfte. Allerdings sollte der Franzose nicht um jeden Preis verpflichtet werden: Bleibt United weiter hartnäckig, so erscheint es wohl doch sinnvoll, die Bemühungen in eine günstigere Alternative zu stecken.

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Kommentare
Bevor man Pogba für 150 mio + verpflichtet kann man ja gleich bei Mbappe voll angreifen so dass Neymar bei Paris bleibt und Barca in die Röhre schaut (lol)
Er hat seit seinem Wechsel zu ManU seinen Wert ja nicht gesteigert dafür war die Leistung der Mannschaft zu bescheiden.
Daher finde ich es sehr gewagt so einen Preis zu verlangen.
Juve will ja gefühlt jeden verpflichten egal was er kostet. Kann ja auch nicht lange gut gehn was die da treiben.
Für soviel Geld muss der Spieler dann einfach einschlagen. Wenn man Ronaldo, Messi, Neymar, Hazard und Mbappe kauft weiß man was man kauft. Tore, Tore, Tore. Egal wie schlecht es läuft oder was auch immer, die schießen ihre Tore. Haben Sie alle bewiesen über lange zeit, außer Mbappe aber da bestehen ja nicht viele Zweifel das es so weitergeht bei Ihm.
Daher sind die 150-180 mio für einen Mittelfeldspieler der wenig CL in den letzten Jahren gespielt hat und sonst auch wenig gewonnen hat zu viel. Auch ist er nicht mehr der jüngste.
Zu Hohes Risiko. Natürlich ein Ausnahmekönner, aber menschlich halt naja, die neue geliebte Generation der Fußballer.......
Aber bei ManU bleiben kann ja bei Gott nicht sein Plan sein. Hab mir grad den Kader von Manu auf Transfermarkt genau angeschaut. Da kommt einen das gruseln
 
Wie soll Madrid die 19 Punkte Rückstand auf Barca aufholen? Mit den bisherigen Transfers hat Madrid den Abstand vielleicht auf die Hälfte der Punktzahl verkürzen können. Barca rüstet aber wieder mit Hochkaräter Griezmann und Neymar auf. Wieviel Abstand hätten wir mit den Plan B Spielern dann wohl wieder? Madrid muss das Mittelfeld stärken. Plan B sind keine Alternativen nur Ersatzspieler. Als ernsthafte Alternative sehe ich höchstens Milinkovic-Savic, der abwechselnd auf 8 und 6 rotieren könnte. Ich darf noch einmal an unser ehemaliges Weltklasse Mittelfeld errinnern, das für mich der Motor für die Erfolge war. Als Modric nach Madrid kam, war er Fußballer des Jahres in England. Als Kross nach Madrid wechselte, war er der beste Spieler des WM-Tuniers. Casimero ist mittlerweile Kapitän der Brasilianischen Nationalmannschaft (nach Neymar). Das sind Maßstäbe an die Madrid sich für die Aufrüstung und Mittelfristige Nachbesetzung orientieren sollte. Qualität kostet und Angebot und Nachfrage ergeben den Preis. Dann wird Madrid eben auch mal wieder ein Rekordtransfer für das fehlende Puzzlestück hinlegen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
150M sind einfach zuviel . ManU wird runterkommen . Vielleicht auch durch einen Package Deal . Und damit könnten auch Mitbewerber ausgestochen werden . Auf jeden Fall können sich die Verhandlungs-Künstler auf dieses fehlende Puzzle-Teil fokussieren . Dann sollte etwas dabei raus-schauen . Pogba oder Eriksen .
 
Plan B ist nicht wirklich ein Plan. Man wird doch nicht einen weiteren Ersatzspieler verpflichten. Donny van de Beek?! Ernsathaft?! Wir brauchen Transfers wie Hazard. Topspieler, die jetzige Spieler ersetzen und nicht Ersatz für die jetzigen Spieler sind, die nach wie vor wieder bleiben.
Selnbst wenn nur noch Pogba kommen würde, ist das absolut zu wenig.
Sehe es ähnlich, aber nicht ganz so schwarz. Wenn Pogba noch kommen würde, wäre Real wieder konkurrenzfähig. Aber es kommt darauf an, inwiefern Barcelona nachlegt. Wenn die Griezmann und Neymar holen, dann reicht's wohl wieder nicht.
 
Sehe es ähnlich, aber nicht ganz so schwarz. Wenn Pogba noch kommen würde, wäre Real wieder konkurrenzfähig. Aber es kommt darauf an, inwiefern Barcelona nachlegt. Wenn die Griezmann und Neymar holen, dann reicht's wohl wieder nicht.

Ich denke nicht, dass Barca finanziell beide Transfers (Ablöse + Gehalt) stemmen kann. Ich glaube, die holen Neymar im Tausch gegen Coutinho + einer Ablöse. Griezmann wird denke ich auch zu Paris gehen.
Und nun zu uns: Wie schon von vielen Fans gesagt, ist nur Pogba oder Eriksen sinnvoll. Alle anderen genannten sind nur Ergänzungsspieler, von die man selber schon genug hat... Und neben dem ZM haben wir im RF noch eine Baustelle, die mit Mbappe erledigt wäre. Wird man aber in diesem Jahr leider nicht mehr realisieren (können). Ansonsten ist man auf allen anderen Positionen definitiv für alle 3 Wettbewerbe konkurrenzfähig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nicht mal für 1 million würd ich den holen
 

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