
Nach schwierigem Start jetzt einer der Größten
Karim Benzema hat noch lange nicht genug. In seiner 13. Saison bei Real Madrid macht er nicht nur Jagd auf weitere Titel und Tore, sondern auch auf die eine oder andere Real-Legende. Dass er es in Real Madrids Historie mal nach ganz oben schaffen würde, hatten ihm 2009 vermutlich nicht viele zugetraut. Neben Superstars wie Cristiano Ronaldo oder Kaká schloss er sich vor zwölf Jahren als damals 21-Jähriger den Königlichen an. Damit konnte Präsident Florentino Pérez das zu dieser Zeit wohl vielversprechendste Stürmerjuwel verpflichten.
In seinem ersten Jahr bei Real Madrid lief es für ihn jedoch nicht wie geplant: Im Schatten seiner hungrigen Offensiv-Kollegen schaffte es der Angreifer nicht, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. 32 Mal kam er zum Einsatz, doch nur neun Tore kamen in seiner Debütsaison zustande. Erst als der Argentinier Gonzalo Higuaín in der Saison 2010/11 einen Bandscheibenvorfall erlitten hatte, bekam er einen Stammplatz – und diese Chance ließ sich der begabte Torjäger nicht nehmen. So konnte er erstmals seit seiner Ankunft in Madrid überzeugen und schoss in insgesamt 48 Einsätzen 26 Tore. Der Knoten war endlich geplatzt!
In der nachfolgenden Spielzeit konnte er sich weiter steigern und trug mit 21 Liga-Toren entscheidend zum Gewinn der spanischen Meisterschaft bei. Inklusive Pokal und Champions League netzte er 32 Mal ein, weshalb die Saison 2011/12 von den persönlichen Werten her bis heute seine erfolgreichste Spielzeit bei Real Madrid darstellt.
Die königliche Führungsetage zeigte sich mit der Leistung Benzemas zufrieden, weshalb sein bis 2015 laufender Vertrag noch vor der Saison 2013/14 um vier Jahre verlängert wurde. 2017 erfolgte die nächste Verlängerung, dieses Mal um zwei Jahre. Im August des laufenden Jahres unterschrieb die Nummer 9 schließlich eine weitere Vertragsverlängerung und gehört damit bis Sommer 2023 zu den Blancos.
Rekordspieler und -torjäger im Visier
Seine Gesamtausbeute kann sich nicht nur sehen lassen, sie ist auch historisch: Nach über zwölf Jahren in Madrid hat Benzema 574 Einsätze und 293 Tore vorzuweisen – und ist damit der vierterfolgreichste Torschütze in der vereinsinternen Geschichte. Nur drei Real-Legenden trafen noch häufiger: Alfredo Di Stéfano (308 Tore), Raúl González Blanco (324) und Cristiano Ronaldo (450). Der portugiesische Superstar mag uneinholbar sein, doch dafür fehlen gerade einmal 32 Tore, um den einstigen Real-Kapitän abzulösen – und nur noch 15, um aufs königliche Treppchen zu klettern. Demnach scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Karim Benzema unter den Rekordtorschützen weiter nach oben klettert. In Carlos Santillana (290 Tore) konnte er zuletzt bereits eine weitere Real-Legende hinter sich lassen.

1. Cristiano Ronaldo (2009 bis 2018): 450 Tore in 438 Spielen. Quote: 1,03.
(Foto: IMAGO / ActionPictures)

2. Karim Benzema (2009 bis 2023): 354 Tore in 648 Spielen. Quote: 0,54.
(Foto: IMAGO / Gribaudi/ImagePhoto)

3. Raúl González Blanco (1994 bis 2010): 323 Tore in 741 Spielen. Quote: 0,44.
(Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports)

4. Alfredo Di Stéfano (1953 bis 1964): 308 Tore in 396 Spielen. Quote: 0,78.
(Foto: imago/Colorsport)

5. Carlos Santillana (1971 bis 1988): 290 Tore in 645 Spielen. Quote: 0,45.
(Foto: textosdeamoryodio.blogspot.com)

6. Ferenc Puskás (1958 bis 1966): 242 Tore in 262 Spielen. Quote: 0,92.
(Foto: imago images / Colorsport)

7. Hugo Sánchez (1985 bis 1992): 207 Tore in 282 Spielen. Quote: 0,74.
(Foto: imago images/Buzzi)

8. Francisco „Paco“ Gento (1952 bis 1970): 182 Tore in 601 Spielen. Quote: 0,3.
(Foto: realmadrid.com)

9. José „Pirri“ Martínez (1964 bis 1979): 172 Tore in 561 Spielen. Quote: 0,31.
(Foto: realmadrid.com)

10. Emilio Butragueño (1983 bis 1995): 171 Tore in 463 Spielen. Quote: 0,37.
(Foto: thesefootballtimes.co)
Auch bei den Rekordspielern hat der Franzose mittlerweile die Top-10 erreicht. Aktuell verweilt er mit seinen 574 Einsätzen auf dem neunten Platz, wobei er Ikonen wie Guti, Míchel oder Roberto Carlos längst überholt holt. Das nächste Ziel: José Antonio Camacho, der insgesamt 16 Jahre für die Königlichen spielte – noch vier Einsätze muss Benzema bewältigen, um den früheren Defensivspezialisten zu überholen.

Iker Casillas, Raúl González Blanco, Sergio Ramos und Co.: REAL TOTAL mit einer Übersicht zu den Akteuren mit den meisten Spielen im weißen Trikot.

1. Raúl González Blanco (1994 bis 2010): 741 Spiele.
(Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports)

2. Iker Casillas (1999 bis 2015): 725 Spiele.
(Foto: imago images / ZUMA Press)

3. Manuel „Manolo“ Sanchís (1983 bis 2001): 710 Spiele.
(Foto: imago images / Mary Evans)

4. Sergio Ramos (2005 bis 2021): 671 Spiele.
(Foto: imago images / VI Images)

5. Karim Benzema (2009 bis 2023): 648 Spiele.
(Foto: THOMAS COEX/AFP via Getty Images)

6. Carlos Santillana (1971 bis 1988): 645 Spiele.
(Foto: realmadrid.com)

7. Fernando Hierro (1989 bis 2003): 601 Spiele.
(Foto: imago images / Sven Simon)

8. Francisco „Paco“ Gento (1953 bis 1971): 600 Spiele.
(Foto: realmadrid.com)

9. José Antonio Camacho (1973 bis 1989): 577 Spiele.
(Foto: josecarlosrincon.blogspot)

10. Luka Modrić (2012 – heute): 561 Spiele.
(Foto: David Ramos/Getty Images)

10. José „Pirri“ Martínez (1964 bis 1980): 561 Spiele.
(Foto: realmadrid.com)
Bei den Assists hingegen macht der Nummer 9 keiner etwas vor. Mit ganzen 152 Vorlagen ist Benzema der Spieler mit den meisten Vorlagen in der Vereinsgeschichte! Wobei hier erwähnt werden muss: Vorlagen aus früheren Zeiten sind in Datenbanken meist unvollständig, aber auch hier dürfte Benzema in einem Atemzug mit Paco Gento und Co. genannt werden.
Top-10 auch in LaLiga erreicht
Betrachtet man lediglich die Anzahl seiner Liga-Tore, liegt die Zahl bei 202 Treffern in 394 Partien. Mit dieser Statistik ist “KB9” auch in der ewigen LaLiga-Torschützenliste weit vorne zu finden – Vereinslegenden wie Alfredo Di Stéfano und Raúl ist er dicht auf den Fersen.
In der jetzigen Saison (2021/22) kommt Benzema bei aktuell 15 Einsätzen auf bereits 14 Tore und acht Vorlagen – die beste Saison seiner Karriere? Jedenfalls könnte er sich zum ersten Mal überhaupt die begehrte “Pichichi”-Trophäe schnappen. Nachdem jahrelang die beiden Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo den Preis unter sich ausmachten, hat er nach deren Abgängen jetzt die ideale Gelegenheit dazu. Im Moment belegt er mit zehn Toren aus elf Spieltagen den ersten Platz in der Torschützenliste. Dicht dahinter folgen sein Kollege Vinícius, Atlético-Stürmer Luis Suárez und der frühere Madridista Raúl de Tomás mit jeweils sieben Toren.

1. Karim Benzema, Real Madrid: 27 Tore.
(Foto: IMAGO / ZUMA Press)

2. Iago Aspas, Celta Vigo: 18 Tore.
(Foto: IMAGO / Marca)

3. Raúl de Tomás, Espanyol Barcelona: 17 Tore.
(Foto: IMAGO / Pressinphoto)

3. Vinícius Júnior, Real Madrid: 17 Tore.
(Foto: IMAGO / Pressinphoto)

5. Juanmi, Real Betis: 16 Tore.
(Foto: IMAGO / Marca )

6. Enes Ünal, FC Getafe: 15 Tore.
(Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

7. Joselu, Deportivo Alavés: 14 Tore.
(Foto: IMAGO / ZUMA Wire)
Sogar auf den begehrten Ballon d’Or 2021 darf sich die Nummer 9 Hoffnung machen – mit Blick auf die Konkurrenz erweist sich der Gewinn des goldenen Balls jedoch als äußerst schwierig. Mit Fußballlegenden wie Zinédine Zidane, Ronaldo oder Fabio Cannavaro hat er immerhin prominente Befürworter, die sich für eine Auszeichnung des Franzosen ausgesprochen haben. Und trotzdem haben wohl eher Robert Lewandowski und Lionel Messi höhere Chancen, am 29. November ausgezeichnet zu werden.
Nicht nur Tore, auch Titel gab es in seineen zwölf Jahren beim erfolgreichsten Fußballverein der Welt genug, so hat Karim Benzema unter anderem vier Mal die Champions League, drei Meisterschaften und zwei Mal den nationalen Pokal gewonnen. Insgesamt kommt er sogar auf 19 Trophäen! Nachdem Benzema lange unterschätzt wurde und im Schatten Ronaldos stand, zählt er schon längst zu den erfolgreichsten Spielern in der Geschichte von Real Madrid. Doch während Ronaldo längst woanders Geschichte schreibt, könnte Benzema weiter Titel in Madrid sammeln. Und so weiter Jagd machen auf die ganz großen Legenden der Blancos.
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