
„Casemiro und Kroos sind wichtig, aber Modrić auch“
MADRID. Das Wochenende rückt in großen Schritten näher und ganz Madrid fiebert dem Samstagabend entgegen. Dann nämlich kommt es erstmals in dieser Spielzeit zum „Derbi madrileño“, dem Duell zwischen Real Madrid und dem Erzrivalen Atlético. Aber nicht nur die Fans beider Lager sind dabei voller Vorfreude auf den bevorstehenden Kracher, auch bei den Verantwortlichen ist die Anspannung vor dem ersten Aufeinandertreffen seit dem Finale von Mailand riesig.
Wie der Großteil aller Experten rechnet auch Ex-Blanco Roberto Carlos, mittlerweile als Asien-Botschafer und Assistenztrainer im Jugendbereich tätig, mit einer engen und umkämpften Begegnung, hofft dabei aber natürlich auf das bessere Ende für seine Farben: „Es ist kompliziert und wird eine großartige Partie. Würde ich diese Partie spielen, würde ich sagen, dass wir gewinnen, aber jetzt arbeite ich für den Klub und habe ein anderes Bild. Ich hoffe auf ein großes Spektakel, ohne Gewalt. Ich habe nur einmal in elf Jahren gegen Atlético verloren. Ich denke, dass ‚Zizou‘ genug Zeit hatte, um Atléticos wunde Punkte zu studieren.“
4. März 2025: CL-Achtelfinal-Hinspiel: Real Madrid 2:1 Atlético Traumtore dank Rodrygo Goes (4.) und Brahim Díaz (55.), aber auch dank Julián Álvarez (32.), der zwischenzeitlich ausgleichen konnte. Mit Reals erstem Derby-Heimsieg seit 2023 konnten sich die Blancos eine gute Ausgangslage für das zweite Duell im Achtelfinale verschaffen. Foto: Denis Doyle/Getty Images 8. Februar 2025: 23. LaLiga-Spieltag: Real Madrid 1:1 Atlético Beim dritten 1:1 in Folge war mal wieder deutlich mehr drin für die Blancos, die nach einem sehr umstrittenen Elfmeter, den Samuel Lino rausholte und Julián Álvarez verwandelte (35.) ordentlich auftreten und zu etlichen Torchancen kamen. Aber nur Kylian Mbappé konnte den bärenstarken Jan Oblak überwinden (50.). Foto: Angel Martinez/Getty Images 29. September 2024: 8. Liga-Spieltag: Atlético 1:1 Real Madrid Wieder nur 1:1 – zum dritten Mal in den letzten vier Liga-Derbys teilen die beiden Stadtrivalen die Punkte. Dabei haben die Blancos dank Éder Militao (64.) lange bis in die Nachspielzeit geführt, ehe der eingewechselte Ángel Correa für den Gleichstand sorgte (90.+5). Foto: Florencia Tan Jun/Getty Images 4. Februar 2024: 23. Liga-Spieltag: Real Madrid 1:1 Atlético Tatsächlich: Real kann in der Liga nicht gegen Atleti gewinnen! Nach der Niederlage in der Hinrunde sowie dem Aus in der Copa del Rey gibt’s im ersten Aufeinandertreffen im Bernabéu nur ein 1:1, nachdem Ex-Blanco Marcos Llorente in der 93. Minute die Führung durch Brahim Díaz ausglich. Atlético bejubelte die Ungeschlagenheit in LaLiga gegen den verhassten Stadtrivalen – und Real Monate später die Meisterschaft. Foto: Oscar del Pozo/AFP via Getty Images 18. Januar 2024: Copa-Achtelfinale – Atlético 4:2 n. V. Real Madrid So richtig überrascht hatte es keinen: Nach den gewonnen Kämpfen im Supercopa-Halbfinale (gegen Atlético) und Finale (gegen Barça) war einige Tage später die Luft etwas raus bei Real. Trotzdem erzwangen die Blancos nach zweimaligem Rückstand noch die Verlängerung. Nach Lino (39.) gab es erst ein Oblak-Eigentor (45.+1), ehe Moratas Treffer (57.) durch Joselu ausgeglichen wurde (82.). In der Nachspielzeit kippte die Partie dann endgültig auf die Seite der Hausherren: Griezmann (100.) und Riquelme (119.) schossen Atleti ins Copa-Viertelfinale. Foto: Thomas Coex/AFP via Getty Images 10. Januar 2024: Supercopa-Halbfinale – Real Madrid 5:3 n.V. Atlético Das Halbfinale hatte es in sich! Acht Tore, ein umkämpftes Derbi Madrileño bis zur letzten Minute. Dabei kam Real Madrid zweimal nach einem Rückstand zurück. Auch sah man bei diesem Spiel einen bärenstarken Dani Carvajal. Nicht nur der Spielverlauf hatte viel zu bieten. Schlussendlich gewann Real Madrid verdient mit 5:3 nach Verlängerung und zog ins Finale der Supercopa de España ein. Foto: Giuseppe Cacace/AFP via Getty Images 24. September 2023: 6. Liga-Spieltag – Atlético 3:1 Real Madrid Und da war sie – die erste Saisonniederlage, ausgerechnet gegen den Stadtrivalen. Bisher ungeschlagen in der noch jungen Saison, ging man als Favorit in diese Partie. Eine Lehrstunde für die Königlichen, denn man hatte sich vor diesem Derby schlicht und ergreifend zu sicher gefühlt. Dazu traf der ehemalige Madrilene Álvaro Morata gleich doppelt. Am Ende musste man sich mit 3:1 im Civitas Metropolitano geschlagen geben. Foto: OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images 25. Februar 2023: 23. Liga-Spieltag – Real Madrid 1:1 Atlético Nach einem eher durchwachsenen Auftritt der Blancos sorgte ausgerechnet der 18-jährige Canterano Álvaro Rodríguez mit seinem ersten Tor im Derbi Madrileño für den späten Ausgleich. Trotz einer gut halbstündigen Überzahl konnte Real Madrid jedoch nicht mehr als ein 1:1-Unentschieden erreichen. Angesichts des engen Meisterschaftsrennens war dieses Ergebnis aus Sicht von Real zu wenig. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Team am 23. Spieltag auf dem zweiten Tabellenplatz, sieben Punkte hinter dem FC Barcelona. Foto: Angel Martinez/Getty Images 26. Januar 2023: Viertelfinale Copa del Rey – Real Madrid 3:1 n.V. Atlético Beim 3:1-Sieg gegen Atlético im Santiago Bernabéu rückte das eigentliche Spielgeschehen schnell in den Hintergrund. Denn an einer Madrider Brücke wurde eine Puppe, die Vinícius Junior darstellen sollte, erhängt. Ein erneuter Rassismus-Eklat gegen den Real-Star! Die spanische Polizei hat daraufhin vier Personen verhaftet, bei denen es sich offenbar um Mitglieder des rechtsradikalen Fanclubs „Frente Atlético“ handelte. Im Spielgeschehen sorgte der eingewechselte Rodrygo Goes für die Szene des 120-minütigen Abends, als er praktisch die gesamte Atlético-Abwehr schwindelig spielte und in bester Ronaldo-Nazario-Manier zum 3:1-Endstand einnetzte. Foto: THOMAS COEX/AFP via Getty Images 18. September 2022: 6. Liga-Spieltag – Atlético 1:2 Real Madrid In einem hitzigen Derby – inklusive rassistischer Anfeindungen im und vor dem Stadion gegen Vinícius – bezwangen die Königlichen nach eiskalter Chancenverwertung die „Rojiblancos“ mit 2:1. Nachdem man bereits drei Spiele auf Top-Torjäger Karim Benzema verzichten musste, tat man sich zunächst schwer und musste bis kurz vor Schluss um den Sieg bangen. Doch schlussendlich blieb man nach dem 6. Spieltag ohne Punktverlust. Foto: IMAGO / AgenciaLOF Vergrößern
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Ein Problem aus Real-Sicht könnten allerdings die äußerst gravierenden Verletzungssorgen werden. Mit Toni Kroos und Casemiro fallen zwei Drittel des Mittelfelds aus, das maßgeblichen Anteil am letztjährigen Champions-League-Triumph hatte. Für den ehemaligen Linksverteidiger der Merengues jedoch nur bedingt ein Problem, schließlich stehe mit Luka Modrić der absolute Schlüsselspieler im real’schen Spiel wieder zur Verfügung: „Ich denke, dass ‚Zizou‘ das Team gut vorbereitet. Wir sind gut drauf. Wir wissen schon, dass es schwierig wird. Casemiro und Kroos sind wichtig, aber Modrić auch. Es gibt ein Real mit und ohne Luka. Und Sergio (Ramos) kommt ja zurück, hoffe ich zumindest, und das Wichtigste ist, dass diejenigen, die auflaufen, wissen, dass nur der Sieg zählt.“
„James muss mehr an sich glauben“
Weniger mit Verletzungs- denn Formproblemen haben aktuell hingegen Cristiano Ronaldo und James Rodríguez zu kämpfen. Während der Portugiese schon seit Saisonbeginn seiner Form mehr oder weniger hinterherläuft und (für seine Verhältnisse) zudem ordentlich unter Ladehemmung zu stehen scheint, kommt der Kolumbianer auch in dieser Spielzeit bislang überhaupt noch nicht in Schwung und muss meistens mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen. Beiden Spielern wurde trotzdem ein Lob aus Carlos’ Mund zuteil.
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Ronaldo leiste auch ohne seine Treffer einen enorm wichtigen Beitrag für das Team, James hingegen müsse an seinem Selbstbewusstsein arbeiten. „Cristiano ist ein sehr intelligenter Spieler, weiß, dass er manchmal Karim (Benzema) helfen und ein anderes Mal selbst abschließen muss. Es gibt manchmal Spiele, in denen sie dich nicht treffen lassen, aber er sucht sich seine Räume. Die Verlängerung steht, er ist die Referenz und ich hoffe, dass den Leuten bewusst wird, wie wichtig Cristiano aufgrund seiner Intelligenz ist. Die Schuld liegt bei ihm, weil er so viele Tore erzielt. Und wenn James mit Kolumbien unterwegs ist, kann es ihm nicht so schlecht gehen. Er muss daran denken, dass er sich verbessern kann, dass es von ihm abhängt. Er bringt alles mit und muss etwas mehr an sich glauben. Was ich im Training sehe, macht er sehr gut.“
„Marcelo ist der beste Linksverteidiger der Welt“
Weitaus besser läuft es derzeit bei Landsmann Marcelo, der vor wenigen Tagen sein zehnjähriges Jubiläum bei den Blancos feiern durfte. Die Rolle als legitimer Nachfolger Carlos’ hat der heute 28-Jährige bravourös gemeistert hat und ist mittlerweile absolut nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft. Kommt Carlos auf den Lockenkopf zu sprechen, gerät der Weltmeister von 2002 geradezu ins Schwärmen. „Cafú und ich haben eine andere Art des Angriffsfußballs erfunden. Heute hat Brasilien Marcelo und Filipe (Luis). Marcelo ist der Beste der Welt, er macht den Fußball königlicher, aber das soll Filipe keineswegs geringschätzen. Ich hoffe, dass Marcelo nicht besser als ich ist (lacht), aber er macht seine Sache sehr gut. Man muss sehen, aber aktuell ist er der beste Linksverteidiger der Welt. Technisch ist er besser, ich besaß mehr Wucht und und einen besseren Schuss“, so der 43-Jährige.
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