
Rodrygo ehrlich: „Nicht gut gespielt, aber getroffen“
Eine Sache, die oftmals vergessen wird, weil er mittlerweile gefühlt schon eine Ewigkeit dabei ist, ist die, dass Rodrygo Goes mit 22 Jahren eigentlich noch sehr jung ist. Und als junger Spieler befindet man sich in einem permanenten Lernprozess. Als Stürmer kann so ein Lernprozess auch einmal bedeuten, dass man über mehrere Wochen oder gar Monate ohne eigenen Torerfolg bleibt – trotz bester Gelegenheiten und großen Aufwands. Manchmal ist es einfach wie verhext und das runde Ding will verdammt nochmal nicht rein gehen.
Dass der Brasilianer in den letzten Wochen eine ebensolche Pechsträhne durchlaufen hat, lässt sich mit Blick auf die Statistiken keineswegs verneinen: 40 Abschlüsse (davon elf aufs Tor) und ein expected Goal-Wert von 5,0 standen für Rodrygo seit seinem Treffer am ersten Spieltag gegen den Athletic Club (2:0) zu Buche, die Ausbeute mit null Treffern und einem Assist für einen Stürmer mehr als frustrierend. Im 41. Versuch gegen Braga konnte der Bann nun endlich gebrochen werden und dementsprechend erleichtert zeigte sich die Nummer 11 im Anschluss an die Partie – trotz einer aus persönlichen Sicht insgesamt eher durchschnittlichen Leistung.
„Ich glaube, ich hatte einfach eine Pechsträhne, ich habe alles versucht, aber die Tore sind nicht gefallen. Ich hatte gute Spiele, aber das Schöne am Fußball ist, dass ich heute nicht so gut gespielt, aber dafür getroffen habe. Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder ein Tor geschossen habe und über einen weiteren Sieg für mein Team“, so der brasilianische Nationalspieler, der gleich einen Dank in Richtung Trainer Carlo Ancelotti hinterher schob: „Ich möchte mich beim Trainer bedanken, vielen Dank, Mister. Er hat mir vertraut, er hat mir Mut gemacht, ich war wütend und traurig, dass ich kein Tor geschossen habe, aber er hat mich immer beruhigt und motiviert und dafür bin ich sehr dankbar und der Trainer weiß, dass ich ihn sehr liebe und jetzt will ich weiter gute Arbeit leisten.“
Vinícius freut sich für seinen Kumpel: „Brauchte das Tor“
Aber nicht nur bei Rodrygo selbst sorgte der Brustlöser für Erleichterung, auch die Teamkameraden freuten sich für ungemein für ihren Kollegen. Vor allem Sturmpartner Vinícius hofft, dass das Selbstvertrauen bei seinem Landsmann nun wieder langsam zurückkehrt: „Ich freue mich für Rodrygo, er ist mein Bruder und wir Stürmer freuen uns, wenn wir Chancen erarbeiten. Rodrygo spielt immer gut, aber er brauchte das Tor für sein Selbstvertrauen. Hoffentlich kann er diese Saison noch mehr Tore für uns schießen.“
Ancelotti schlug in eine ähnliche Kerbe und hofft nun, dass sich der Dosenöffner positiv auf die nächsten Spiele auswirkt: „Sein Tor war wichtig für uns, weil es das Spiel geöffnet hat. Für ihn persönlich ist es natürlich sehr wichtig. Für uns ist es das vielleicht sogar etwas weniger – denn auch, wenn er in den letzten Spielen nicht getroffen hat, hat er gute Spiele gemacht. Klar, für einen Stürmer ist das Toreschießen wichtig und ich denke, dieser Treffer wird ihn in den nächsten Spielen helfen.“
Entscheidet Rodrygo wieder ein Topspiel?
Mit Blick auf das anstehende Top-Spiel gegen den FC Barcelona am Samstag (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) hätte sich der Brasilianer keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um seine persönliche Durststrecke zu beenden. Denn fest steht: Ein Rodrygo in Top-Form und dessen Tore würden den Königlichen gut zu Gesicht stehen. Sich mit Blick auf die ganze Saison nur auf Vinícius Júnior und Jude Bellingham zu verlassen, wäre fahrlässig. Mit 19 Toren stellte er in der vergangenen Saison einen neuen Bestwert auf, insgesamt steht der Brasilianer mittlerweile bei 39 Treffern aus 178 Partien. Kurios: 16 dieser Tore erzielte er in 42 CL-Partien, in LaLiga ist die Quote durchaus niedriger (17 aus 118).
Dass Rodrygo ein Mann ist, der auch Top-Spielen gerne mal seinen Stempel aufdrückt, ist ja beileibe keine Neuigkeit. Egal ob die legendäre Remontada gegen Manchester City vor zwei Jahren, das letztjährige Pokal-Viertelfinale gegen Atlético, das Pokalfinale selbst oder auch der eine oder andere Clásico – in den großen Partien ist der Brasilianer immer für einen Treffer gut. Und nach einer langanhaltenden Torflaute dann in einem wichtigen Spiel nachzulegen, wäre auch wiederum so eine fußballtypische Geschichte. Eine Geschichte, für die in der Karriere des 22-Jährigen auch absolut noch Platz ist…
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