
„Casemiro verbesserte das Image des faulen Brasilianers“
MADRID. 18 Jahre jung, aber schon in der Startelf. Erst in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul und am Mittwoch auch erstmals im Estadio Santiago Bernabéu, als Real Madrid auf CD Leganés getroffen ist. Rodrygo Goes ist bei den Königlichen so etwas wie der Mann der Stunde – zumal er bei dem 5:0 in dem kleinen Derby gegen den Tabellenletzten der Primera División auch noch den Torreigen eröffnete.
Um die Zuschauer weiterhin glücklich zu stimmen, nimmt er sich bei der täglichen Arbeit an einem brasilianischen Landsmann ein Beispiel: Carlos Casemiro. „Ohne Zweifel“ sei der Mittelfeldabräumer für ihn jemand, von dem er einiges lernen könne. „Zu sehen, wie hart er arbeitet, was er in seiner Karriere schon alles gewonnen hat – er ist ein Vorbild. Er ist ein Leader, sehr wichtig. Casemiro hat dabei geholfen, das Image des faulen Brasilianers zu verbessern. Er sagt die ganze Zeit: ‚Auf in den Kraftraum, auf ins Eisbad, auf zum Training.‘ Er ist eine große Inspiration“, sagte Rodrygo dem Sender ESPORTE INTERATIVO.
„Ich wurde fast depressiv“
Entwickeln möchte sich der Flügelstürmer auch mit der Hilfe von, natürlich, Trainer Zinédine Zidane. Rodrygo: „Ich kannte ihn zuvor noch nicht persönlich. Als ich ihn kennenlernte, fing ich zu zittern an. Er behandelt mich von Anfang an genial und hat mich schon viel gelehrt. Zu Beginn der Saison verletzte ich mich, weshalb ich schlecht gelaunt war. Ich wurde fast depressiv. Aber er kam täglich in die medizinische Abteilung, um mit mir zu sprechen, mich aufzuheitern. Das war sehr wichtig, damit ich während der Reha-Phase motiviert bin.“
„Ich habe nicht vor, auf Leihbasis zu gehen“
Die Nummer 27 der Madrilenen arbeitet gerne unter „Zizou“ – und möchte das auch über den Januar und den kommenden Sommer hinaus tun. Sich verleihen zu lassen, ist für den Youngster kein Thema. „Ich habe nicht vor, auf Leihbasis zu gehen. Mein Plan ist, bei Real Madrid zu bleiben und um einen Platz zu kämpfen. Ich bin beim größten Klub der Welt. Warum sollte ich hier weggehen wollen?“, so Rodrygo, unter dessen Präsenz derzeit übrigens Kumpel Vinícius Júnior zu leiden hat.
Der 19 Jahre alte Shootingstar der vergangenen Saison wurde kürzlich gegen Leganés gar nicht erst in den Kader berufen – wie schon Anfang Oktober gegen den FC Granada. „Es ist ein gesunder Konkurrenzkampf“, betont Rodrygo: „Vinícius und ich sind sehr gute Freunde, wir sprechen nicht über dieses Thema. Es gibt dafür keinen Grund. Darüber hinaus hilft Vinícius mir im Alltag sehr, weil er ein Jahr früher nach Madrid kam. Wir unterstützen uns gegenseitig und tun alles für den Erfolg des anderen.“
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Rivaldo: „Rodrygo hat besseren Killerinstinkt als Vinícius“
So wie Zidane würde sich derzeit übrigens auch die brasilianische Stürmer-Ikone Rivaldo bei der Wahl der Startelf eher für Rodrygo als Vinícius entscheiden. „Sie besitzen die gleichen individuellen Qualitäten. Was den Unterschied zwischen beiden ausmacht, ist der Abschluss. Da ist Rodrygo stärker. Im Zweifel muss sich ein Trainer für den besseren Torjäger entscheiden. Rodrygo hat einen größeren Killerinstinkt als Vinícius“, so der 47-Jährige.
Rivaldo kann sich vorstellen, dass Real damit liebäugelt, den in dieser Saison bisher enttäuschenden Vinícius im Januar bis zum Ende der Spielzeit zu verleihen: „Ich finde aber, dass er bleiben, weiterhin hart trainieren soll und sein Spiel verbessert.“
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