
„Leute lieben mich – sie wissen, was ich dem Klub gab“
MADRID. Nach neun glorreichen Jahren bei Real Madrid entschied sich Cristiano Ronaldo im vergangenen Sommer für einen Abschied aus der spanischen Hauptstadt. „Ich gehe erhobenen Hauptes, denn ich weiß, dass mich die Leute lieben, weil sie wissen, dass ich dem Klub viel gegeben habe und er mir wiederum auch viel gegeben hat. Von den Fans höre ich oft: ‚Cristiano, komm nach Hause, Madrid wird immer dein Zuhause sein.‘ Klar höre ich so etwas gerne“, äußerte sich der Portugiese in einem Interview mit EL PAÍS über die Wertschätzung seitens der Madridistas.
Nach Stationen bei Sporting Lissabon, Manchester United und den Königlichen wollte sich CR7 noch einmal beweisen und entschied sich folglich für einen Wechsel zu Juventus Turin. Viele Fans der Königlichen trauern dem portugiesischen Superstar bis heute hinterher und machen insbesondere dessen Abgang für die verkorkste Saison des spanischen Rekordmeisters verantwortlich.
Mit den Merengues binnen fünf Spielzeiten viermal die Champions League gewonnen, nahm sich der 34-Jährige auch bei den “Bianconeri” dieses Ziel, scheiterte jedoch ebenso wie sein Ex-Klub an Favoritenschreck Ajax Amsterdam. Mit der italienischen Meisterschaft kann der portugiesische Superstar dennoch einen weiteren großen Titel in seiner Vita verzeichnen. Eine Rückkehr? Nahezu unmöglich. Nichtsdestotrotz verschlug es Reals Rekordtorschützen seit seinem Abgang bereits des öfteren nach Madrid – unter anderem wegen seiner neu gegründeten Klinik für Haartransplantationen und dem Termin beim Spanischen Finanzministerium.

Ronaldo sprach außerdem über…
…den ständigen Druck: “Ich kann nicht leugnen, dass es mich manchmal stört und ermüdet, denn es scheint als müsstest du Jahr für Jahr beweisen, wie gut du bist. Es ist deshalb durchaus schwierig, denn auch wenn du weißt mit diesem Druck umzugehen, gibt es immer Personen, denen du etwas beweisen willst und möchtest – nicht nur für dich selbst, sondern auch die Menschen um dich herum. Insbesondere deiner Familie möchtest du es zeigen.”
…seinen Titelhunger: “Du musst demütig sein und verstehen, dass du nicht alles weißt. Wenn du schlau genug bist, arbeitest du an Kleinigkeiten, die dich als Sportler verbessern. Bei Juve habe ich mich perfekt angepasst. Sie sahen, dass ich kein Scheinheiliger bin – es ist immer noch Cristiano, der so ist, wie er ist, weil er sich stets um sich selbst kümmert. Eine Sache ist es zu reden, die andere ist es, den Leuten zu zeigen, warum ich fünf Ballon-d’Or- und fünf Champions-League-Titel gewonnen habe.”
…die Menschen in Spanien, seine eigene Haarklinik und das Finanzministerium: “Die Spanier haben mich gut behandelt. Ich wollte ihnen auch deshalb einige Jobs geben, unabhängig von den Problemen, die ich mit dem Finanzministerium hatte, denn das kann ich immer noch nicht ausblenden. Es beschäftigt mich immer noch.”
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…sein Alter: “Die Leute urteilen immer: ‘Es ist vorbei. Er ist 33, 34 oder 35 Jahre alt, und er sollte aufhören.’ Doch du willst die Leute überraschen und ihnen zeigen: Er ist immer noch da!”
…die Einstellung vieler Menschen, wonach Fußballer das perfekte Leben führen: “Sie sehen mich als eine Person, die nie ein Problem haben kann, nie traurig sein kann, nie Sorgen haben kann. Viele Leute denken, dass sie Probleme haben, wenn sie keinen Erfolg und kein Geld haben und können deshalb nicht nachvollziehen, wie man traurig sein kann, wenn es mal nicht so läuft, obwohl man Millionen auf dem Konto hat? Du musst verstehen, dass diese Menschen nicht so denken wie du. Sie haben solch besondere Momente wie du einfach nicht erlebt, dennoch verstehe ich es. Ich weiß, dass die Leute mit einer Schrotflinte darauf warten, dass Cristiano einen Elfmeter verschießt oder in einem wichtigen Spiel versagt. Es ist Teil des Lebens und ich muss vorbereitet sein und darauf bereite ich mich bereits seit Jahren vor.”
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