Kommentar

Ronaldo-Gate: Was dahinter steckt

Geht er oder bleibt er, oder worum geht’s hier eigentlich? Am Tag, als A BOLA die Ronaldo-Bombe zündet, sagt REAL TOTAL-Chefredakteur Nils Kern, womit zu rechnen ist und was noch hinter dieser Cristiano-Causa steckt: ein Streit zwischen Verein und Berater.

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Kehrt Ronaldo nach acht Jahren in Madrid Real den Rücken? Foto: Aitor Alcalde/Getty Images

Ronaldo unglücklich? Keines der üblichen Gerüchte

MADRID. Diese Nachricht ist eingeschlagen wie eine Bombe: Aufgrund der Steueraffäre sei Cristiano Ronaldo unglücklich und sauer auf Spanien und Real Madrid. A BOLA und MARCA gingen dann sogar noch den nächsten Schritt und behaupteten, der Superstar denke ernsthaft an einen Wechsel – von Wohnsitz und Verein. Sofort.

CR7 vermisst Rückendeckung, Wechsel aber noch fern

Nein, das ist keines der alljährlichen, Sommerloch füllenden 08/15-Gerüchte à la „CR7 denkt an Wechsel zu Verein x“, der Portugiese scheint tatsächlich „not amused“. Wie schon 2012, als er sich von Madrid nicht ausreichend „betüddelt“ fühlte, da er beispielsweise alleine zu Ballon d’Or-Galen reisen musste, was sich nach seiner „Ich bin ein bisschen traurig“-Aussage änderte. Und so etwas scheinen wir fünf Jahre später erneut zu haben: Ronaldo scheint die Wertschätzung zu fehlen – von Verein und Land. Als Publikumsmagnet für Real Madrid, die Stadt, die Liga und sogar ganz Spanien hätte er sich aufgrund der angeblich ungerechtfertigten Steueraffäre mehr Rückendeckung gewünscht, denn das Image in der Öffentlichkeit ist nun kaum reparabel angekratzt. Und damit auch ganz leicht die Liebesbeziehung zwischen Real und Ronaldo, welche in acht Jahren bisher zwölf Titel einbrachte. Dass er dann jedoch (angeblich) mit einem Wechsel liebäugele, ist in meinen Augen viel zu weit gedacht. Bei einem Problem in einer jahrelangen, gut funktionierenden Beziehung droht man auch nicht direkt, mit der besten Freundin des Partners anzubandeln.

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Auch Verhältnis zwischen Madrid und Mendes ein Problem

Mal davon abgesehen, dass ein CR7-Abgang wenig realistisch erscheint – europäische Vereine geben bei der angeblichen eine-Milliarde-Klausel auf, und außerhalb Europas hat er kaum Chancen auf seine geliebten individuellen Trophäen – zeigt dies nun auch, dass etwas im Argen liegt. Weniger mit Cristiano persönlich und dem Verein, als zwischen dessen Management und dem Verein. Jorge Mendes und Real Madrid scheinen im Clinch zu liegen. Der portugiesische Spielerberater hat kaum noch Einfluss beim größten Verein der Welt. Einige Beispiele: Ángel Di María verließ Spaniens Hauptstadt mit großem Theater 2014, José Mourinho ein Jahr davor, Pepe (Vertrag ausgelaufen) und Fábio Coentrão (sportlich zu schlecht) sind so gut wie weg und James Rodríguez sieht kein Land in Madrid, kommt kaum zum Zug und dürfte demnächst wechseln. Doch blockte Madrid bereits einige Angebote ab – schon im letzten Sommer – und will von der eigenen Wunschsumme (angeblich 80 Millionen) nicht abrücken. Und: David de Gea gehört auch zu Mendes-Firma GESTIFUTE, doch scheint Madrid inzwischen anders zu planen. Mendes ebenso „not amused“! Die nun aufgekommene Thematik um seinen größten Schützling kann also auch eine Art Druckmittel auf den Verein sein.

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Es werden hitzige Wochen. O-Töne der Hauptakteure fehlen noch, bisher las man nur Aussagen von angeblich „Bekannten“ des Superstars, doch ist dies dennoch etwas mehr, als das übliche „Blabla“. Und trotzdem: Ich halte einen Abgang für sehr unwahrscheinlich. Hier geht es (in meinen Augen) mehr um Forderungen, Madrid möge Ronaldo ähnlich verteidigen wie es Barcelona mit Lionel Messi tat. Madrid ohne CR7? Unrealistisch! Aber wenn die Königlichen GESTIFUTE weiter abblitzen lassen, kann man wohl nichts garantieren.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Für mich ist deise ganze Ro aldo Geschichte absolute Medien Grütze. Praktisch nichts Wahres dahinter und die Wahrscheinlichkeit dass er uns verlässt liegt mMn bei höchstens 1%.

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Ich bin traurig und entäuscht.
Wie fast jeden Sommer ist CR7 traurig. Bin mir sicher Hr. Perez wird mit einer kleinen Gehaltserhöhung die Traurigkeit und Entäuschung vergessen machen.
Und dann spielt er wieder so eine bärenstarke Saison wie die vergangene und wir können uns wieder an ihm und seinen Toren laben.
Nächsten Sommer ist er hoffentlich nicht wieder traurig, das geht langsam ans Geld.
 

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