
Wenn die Freundschaft für 90 Minuten aufhört
LYON. Cristiano Ronaldo und Gareth Bale mögen und schätzen sich. Sie sind auf dem Platz Freunde. In der abgelaufenen Saison haben die beiden Superstars im Team von Real Madrid so gut miteinander harmoniert wie noch nie zuvor, schossen gemeinsam 70 Tore. Diese Harmonie wird heute Abend ab 21 Uhr für mindestens 90 Minuten in den Hintergrund geraten.
Denn: Der Portugiese und der Waliser kämpfen um etwas, das ihnen in ihren Bilderbuch-Karrieren noch fehlt. Die Rede ist von einem großen Titel im Nationaltrikot. Im Falle Ronaldos wäre ein Triumph bei der EURO 2016 nach unzähligen Anläufen der Lohn harter Arbeit, im Falle Bales schlichtweg eine gewaltige Sensation.
Die beiden Ausnahmekönner liefern sich insgeheim aber auch einen Schlagabtausch um eine individuelle Trophäe: den Ballon d‘Or. Wer mit seinem Team das Finale in Frankreich erreicht, hat sehr gute Chancen, um bei der kommenden Weltfußballer-Wahl unter die Top drei zu gelangen.
Ronaldo neben Messi Favorit
Ronaldo wird aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso wie sein Dauerrivale Lionel Messi ohnehin zu den Favoriten gehören, da seine Statistiken im Vergleich zum Vorjahr konstant stark geblieben sind und er darüber hinaus über einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad auf der Welt verfügt.
Bale dagegen schaffte es vor einem Jahr nicht einmal unter die Top ten, doch nach seiner „Wiederauferstehung“ bei Real und seinem Wales-Märchen sind die Chancen hervorragend, dass er zumindest aufs Treppchen darf.
Bale, Griezmann und Suárez Treppchen-Kandidaten
Seine Konkurrenz ist allerdings groß: Frankreichs Hoffnungsträger Antoine Griezmann, der auf Klub-Ebene ähnlich zu überzeugen wusste wie Bale, und Goalgetter Luis Suárez vom FC Barcelona, immerhin der Gewinner des Goldenen Schuhs, sind Stand jetzt ebenfalls heiße Kandidaten neben Ronaldo und Messi.
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„Darüber mache ich mir keine Gedanken“
„Wenn ich ehrlich bin, mache ich mir über den Ballon d‘Or zurzeit gar keine Gedanken. Ich schaue auf das Kollektiv, nicht auf individuelle Auszeichnungen“, sagte Bale im Vorfeld der Partie. Worte, die man dem stets mannschaftsdienlich und leidenschaftlich auftretenden Linksfuß gerne glauben mag. Nichtsdestotrotz würde es ihn sicherlich nicht stören, im kommenden Januar eine Hauptrolle in Zürich einzunehmen. Schließlich hatte er sich im Sommer 2013 auch deshalb zu einem Wechsel nach Madrid entschlossen.
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