Interview

„Ronaldo oder Rául? Man kann nicht sagen, wer besser ist“

Beim 1:0-Erfolg über Liverpool ging Cristiano Ronaldo seit langer Zeit mal wieder leer aus. Dem Portugiesen fehlt damit weiterhin ein Tor, um die nächste historische Bestmarke einzustellen. Mit dann 71 Treffern wäre CR7 gleichauf mit Raúl auf Platz eins der ewigen Torschützenliste der Champions League. Wer von den beiden nun aber der bessere Spieler sei, ist ein Frage, die Carlos Santillana im Gespräch mit GOAL nicht zu beantworten vermochte. Was die Trefferquote anbelangt, sei der Flügelstürmer jedoch unerreicht.

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Zwei ganz Große des Weltfußballs: Raúl (l.) und Cristiano Ronaldo (r.)

„Fußballer verschiedener Epochen sind nicht vergleichbar“

MADRID. Vielerorts schaute man am Mittwochabend gebannt nach Madrid. Klar, die Partie zwischen Real und dem FC Liverpool ist ein Spiel zweier europäischer Schwergewichte. Doch im Grunde stellten sich viele nur die eine Frage: fällt endlich diese historische Marke? Denn klar war: netzt Cristiano Ronaldo ein, würde er in der ewigen Torschützenliste des Europapokals zu Raúl González Blanco mit 71 Toren aufschließen. Jedoch verpasste der 29-Jährige den Rekord noch. Dass er ihn in naher Zukunft knackt – daran zweifeln nur wenige.

Stellt der Torjäger vom Dienst „el Siete“ damit in den Schatten, oder macht es ihn zu einem besseren Spieler? Für Real-Ikone Carlos Santillana ist das äußerst schwer zu beurteilen. Ronaldo sei lediglich der bessere Torjäger: „Man kann nicht sagen, ob Ronaldo besser als Raúl ist. Er ist der bessere Torjäger, da habe ich keine Zweifel. Es ist so, dass Cristiano zwei bis drei Tore schießt. Und wenn er nur eins macht, scheint es, als hätte er gar nichts gemacht. Wenn man das betrachtet, zeigt das, was für ein Kaliber Cristiano ist. Betrachtet man sein Alter und die Qualitäten, die er besitzt, wird er Real noch viele Jahre zu Ruhm verhelfen. Hoffen wir, dass er so weitermacht.“

Vergleiche über verschiedene Zeiträume hinweg seien ohnehin extrem schwierig: „Ich denke an Raúl in seiner besten Zeit. Man kann nicht sagen: ‚Das ist der Beste aller Zeiten ‘ oder ‚Wer ist der Bessere zwischen zwei bestimmten Epochen?‘. Als wir noch Europacup spielten, spielten nur die Meister mit und es gab Ausscheidungsspiele über zwei Partien, man durfte sich keine Fehler erlauben. Das kann man nicht vergleichen. Wir betrachten nur die reinen Daten, aber wo ist da Di Stéfano? Es ist einfach so, dass er weniger Partien spielte. Wenn du nur Zweiter wurdest, warst du gar nicht dabei. Das alles beeinflusst die Vergleiche.“

Was das Fußballspielen und dessen Auslegung angehe, sei der amtierende Weltfußballer jedoch einzigartig und unvergleichlich: „Was das alles nicht beeinflusst, sind die Charakteristika Ronaldos. Es scheint sehr unwahrscheinlich, dass man im Fußball in den nächsten Jahren so etwas findet.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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