
Mourinho lässt Benzema und Higuaín beginnen
MADRID. Dass José Mourinho vor dem doch so eminent wichtigen Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester United mit Karim Benzema und Gonzalo Higuaín beide Stürmer gegen den FC Sevilla beginnen ließ und nicht einen der zwei für Mittwoch schont, hat man nicht wirklich für wahrscheinlich gehalten. Doch „the Special One“ wäre nicht „the Special One“, hätte er nicht die eine oder andere Überraschung im Köcher. Neben dem Angreifer-Duo schickte er Diego López, Álvaro Arbeloa, Raúl Albiol, Sergio Ramos, Fábio Coentrão, Michaël Essien und Luka Modric anstelle von Sami Khedira und Xabi Alonso, Cristiano Ronaldo und auch Kaká auf den Rasen. Wie sich nach 90 Minuten herausstellte, sollte diese Elf wahrlich nicht die falsche gewesen sein.
Hinein ins Geschehen: Superstar Cristiano Ronaldo, der am vergangenen Dienstag 28 Jahre alt wurde, deutete bereits nach 140 gespielten Sekunden an, wie sich dieser Fußball-Abend im Fußballtempel an der Concha Espina gestalten sollte. Aus 30 Metern fasste sich der Portugiese ein Herz und zog in gewohnter CR7-Manier ab. Die erste Prüfung für Gäste-Torhüter Beto. Er besteht sie. Apropos Torhüter: Für Reals Schlussmann López war es das Spiel gegen seinen Ex-Verein. In den Anfangsminuten war diese Partie allerdings hauptsächlich eine, die im Mittelfeld stattfand. Kaká mal mit einem Versuch von der Sechzehnerkante (10.), Modric von links nach innen ziehend mit dem Distanzschuss (16.), aber so richtig zwingend war das noch nicht.
Gut, dass sich das rasch änderte. Minute 18: Langer Ball vom heutigen Kapitän Sergio Ramos auf Higuaín, der halblinks auf Ronaldo weiterleitet. Die Nummer 7 eilt in den Strafraum, gibt ins Zentrum hinein, wo Benzema lauert, ein Sevillano aber das Leder bekommt. Unorthodox landet dieses dann irgendwie doch beim Franzosen, der im Stehen ganz cool und lässig auf der Linie nur noch einschiebt. 1:0 für Real Madrid! Der Bann war gebrochen…
Ronaldo, die Erste
… und die Show des Cristiano Ronaldo begann! Diese Vorlage reichte ihm an diesem Abend weiß Gott nicht aus. 25 Minuten waren gespielt, da zündete CR7 aus zentraler Position und zirka 25 Metern Torentfernung mit Links eine Bombe und ließ sie im linken Eck einschlagen. 2:0! Sevilla hatte trotz des Rückstandes nicht aufgegeben, suchte Chancen zum Anschluss, fand diese aber nicht. Denn: Die Real-Defensive stand sattelfest und leitete darüber hinaus immer mal wieder gefährliche Konter ein, wie beispielsweise in der 30. Minute, als Navas den ballführenden Benzema nur mit einem Foul stoppen kann und Gelb sieht. Bis zum Pausenpfiff hatten die Merengues noch mehrere Chancen. Gute, aber keine hundertprozentigen.
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Ronaldo, die Zweite
Die gab es auch zu Beginn des zweiten Spielabschnittes nicht. Aber scheinbar musste es die an diesem Abend auch gar nicht geben. Mickrige 35 Sekunden nach dem Wiederanpfiff war es wieder Cristiano Ronaldo, der am schnellsten reagierte, quicklebendig vor Sevillas Gehäuse auftauchte und das Leder verwertete. Was war geschehen? Beto schlug den Ball nach einem Rückpass nach vorne, doch der landete bei Arbeloa und der Madrilene köpfte ihn prompt wieder Richtung Offensive. Zwei Abwehr-Akteure der Rothemden mit dem altbekannten „Nimm du ihn, ich hab’ ihn sicher“ und schon war CR7 16 Meter vor dem Tor am Ball. Dann brauchte er nur noch mit Links versenken, bis sein Doppelpack perfekt war.
Ronaldo, die Dritte
Beim Doppelpack sollte es aber nicht bleiben. Nachdem er Modric erst auflegte (48.), der Kroate aber drüber schoss und Navas’ flache Hereingabe auf Negredo etwas zu steil geriet (53.), sorgte der teuerste Spieler der Welt wieder für einen goldenen Moment. Nach einem Sevilla-Freistoß in der 58. Minute erobert Ronaldo den Ball und lud Benzema sowie auch Higuaín mit ein, einen Konter einzuleiten. Der Rechtsfuß steckt durch zum Gaucho Higuaín, der gibt wieder hinein und CR7 muss nur noch einschieben! Dreierpack Ronaldo! Sein 24. Saisontor bescherte ihm stehende Ovationen! Daran änderte auch das 1:4 aus Sicht Sevillas in Form von Manu del Moral nichts (87.). Reine Ergebniskosmetik. In der Schlussphase flogen übrigens noch zwei Akteure vom Platz – Higuaín bei Real (65.), Maduro bei Sevilla (79.). Beide mit Gelb-Rot. Beim 4:1 blieb es, gejubelt wurde trotzdem noch, als Pepe in der 67. Minute eingewechselt wurde und sein Comeback feierte.
Bleibt zu hoffen, dass man auch am Mittwoch wieder eine derartige Explosion von Real und insbesondere Ronaldo erlebt – denn dann geht es im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League bekanntlich gegen keinen geringeren Gegner als seinen Ex-Klub Manchester United (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker)!
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