
„Wollen unsere gute Ausgangslage einfach nutzen“
MADRID. Vor der Auslosung hätten wohl nur wenige gedacht, dass vor dem finalen Gruppenspieltag in Gruppe B noch alles offen ist. Borussia Mönchengladbach hat seine Entscheidung am Vorspieltag gegen Inter Mailand (2:3) vertagt. Nun muss der Bundesliga-Vertreter Real Madrid (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und DAZN) schlagen, um das Achtelfinal-Ticket sicher zu lösen. Die Rahmenbedingungen sind für den Showdown jedoch für Königsklassen-Niveau ungewohnt: Estadio Alfredo Di Stéfano und leere Ränge anstatt Estadio Santiago Bernabéu und volle Hütte.
„Warum sollte es ein Vorteil sein, nicht im Bernabéu zu spielen? Alle haben die gleichen Bedingungen, ich kann weder einen Vorteil noch einen Nachteil erkennen“, stellte Gladbachs Cheftrainer Marco Rose auf der Pressekonferenz am Dienstagabend klar. Nervosität will der 44-Jährige vor der Auswärtsaufgabe in der spanischen Hauptstadt nicht aufkommen lassen. „Ich bin vor jedem Spiel ähnlich angespannt, egal ob das ein Pokalspiel gegen Oberneuland oder ein Champions-League-Spiel bei Real Madrid ist“, betonte er und erklärte: „Es geht immer um wichtige Punkte oder ums Weiterkommen. Wir sind bereit, wir haben uns gut vorbereitet. Deswegen gibt es keinen Grund, nervös zu sein. Wir wollen unsere gute Ausgangslage einfach nutzen.“
Real? „Sie werden funktionieren als Mannschaft“
Für Borussia Mönchengladbach um ihren Coach wäre es „in erster Linie historisch“, wenn es mit der Achtelfinal-Qualifikation klappt. „Es geht nicht um Real Madrid, Real Madrid ist die Aufgabe“, so Rose, der befand: „Den Gegner schon mal gespielt zu haben, hilft uns immer. Natürlich haben wir das Hinspiel auch genutzt, um das Spiel vorzubereiten. Aber es wird nicht viel Neues geben.“ Der gebürtige Leipziger warnte: „Real Madrid ist Real Madrid und wird es immer bleiben. Ich gehe davon aus, dass sie funktionieren werden als Mannschaft. Sie sind gerne dominant und haben den Ball, sind aber auch bereit, fleißig zu verteidigen.“
Ein paar Real-Schwächen wollte sich #Rose auf meine Frage nicht entlocken lassen, trotzdem sagte er: “RM definiert sich vor allem über individuelle Qualität,hat aber auch klare taktische Abläufe. Eine Mannschaft,die gerne Ball hat,dominant auftritt und bereit ist zu verteidigen.” pic.twitter.com/gHQq1xHUAy
— Nils Kern (@nilskern17) December 8, 2020
„Real Madrid besteht nicht nur aus Sergio Ramos“
Neben Rose sprach auch Keeper Yann Sommer über das Duell mit den Blancos. Der Schweizer bekam im Hinspiel (2:2) in der Schlussphase zwei späte Gegentore, gegen Spanien hielt er zuletzt zwei Strafstöße von Sergio Ramos. „Ich mache mir null Gedanken, ob Sergio Ramos noch mal zum Elfmeter antreten würde“, meinte Sommer. „Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und tun alles, um zu verhindern, dass es einen Elfmeter gibt“, so der 31-Jährige, der feststellte: „Real Madrid besteht nicht nur aus Sergio Ramos. Wir bereiten uns sehr akribisch auf jeden einzelnen Spieler vor.“
Für den Showdown im Estadio Alfredo Di Stéfano seien die Borussen „bereit“, denn „natürlich ist das ein sehr wichtiges Spiel. Die Vorfreude in der Mannschaft ist riesig“, sagte Sommer abschließend. Gelingt den Fohlen tatsächlich das Weiterkommen, wäre es die erste Achtelfinal-Teilnahme in der Klubhistorie. Letztmals standen die Gladbacher 1977 in der Runde der letzten 16 – damals allerdings im Champions-League-Vorgänger, im Europapokal der Landesmeister.
Community-Beiträge