Rückrunden-Start bei Schlusslicht Betis – Real will vorlegen

Die Ausgangslage

SEVILLA. Während die Fans der deutschen Bundesliga vergeblich auf den Beginn der Rückrunde warten, heißt es in Spanien dieser Tage Action, Action, Action! Schlag auf Schlag geht es für Real Madrid, die sich vor englischen Wochen nicht mehr retten können. Durchatmen nach dem souveränen Einzug ins Pokal-Viertelfinale gegen CA Osasuna war nicht für die Mannen von Carlo Ancelotti. Heute Nachmittag geht es schon weiter: Die Merengues gastieren ab 16 Uhr (live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) bei Betis Sevilla!  Eine gute Gelegenheit, um Druck auf die Konkurrenten FC Barcelona und Atlético Madrid auszuüben, die erst am Sonntag ran müssen. Barça spielt bei UD Levante (19 Uhr), Atlético empfängt den FC Sevilla (21 Uhr).

Für Real geht es gegen einen auf den ersten Blick dankbaren Gegner. Betis steht auf dem 20. und damit letzten Tabellenrang, ist mit nur elf Zählern und 38 Gegentreffern das momentan schwächste Team der Primera División. Anfang Dezember musste Trainer Pepe Mel gehen, der die Mannschaft in der vergangenen Saison noch auf einen sensationellen siebten Platz führte. Sein Nachfolger wurde Juan Carlos Garrido. Der hat das Ruder aber auch nicht herumreißen können. Unter der Woche schieden die „Béticos“ in der Copa del Rey aus. Der Haussegen beim andalusischen Traditionsklub hängt schief.

Die Partie gegen den Rekordmeister kommt Garrido daher gelegen. Es ist ein Spiel, in dem niemand einen Sieg erwartet. Natürlich muss Betis irgendwann eine Reaktion zeigen, doch die entscheidenden Zähler gilt es letztlich gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu holen. In der Vergangenheit hatte aber selbst Real Madrid große Probleme im Benito Villamarín, der Heimat der Grün-Weißen. Vor allem an die letzte Saison werden sich Cristiano Ronaldo und Co. mit Unbehagen zurückerinnern: Betis gewann mit 1:0 und luchste dem Goliath damit enorm wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft ab. Etwas, das Ancelotti unbedingt verhindern will. Bis auf Raphaël Varane und Fábio Coentrão stehen dem Italiener für die Mission „Eindrucksvoller Rückrunden-Start“ sämtliche Akteure zur Verfügung. Die einzige Personalfrage, die sich der 54-Jährige laut der Presse aber nur stellt: Jesé Rodríguez oder Ángel Di María in der Startelf?  84 Prozent der MARCA-Leser sind sich einig: Das 20-jährige Eigengewächs muss spielen.

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Die Stimmen vor dem Spiel

Real-Coach Carlo Ancelotti nimmt den Kontrahenten nicht auf die leichte Schulter. Seine Worte auf der Pressekonferenz: „Alle Spiele sind schwer und noch mehr die gegen die Mannschaften vom Tabellenende. Betis ist Letzter und muss die Ergebnisse verändern. Ich erinnere mich an das Spiel gegen Barcelona, als Betis 20 erste gute Minuten gespielt hat. Wir müssen vorsichtig und konzentriert sein. Wir müssen uns auf jedes Spiel gut vorbereiten, ganz besonders in dieser Phase der Saison. Den Ergebnissen müssen wir Kontinuität verleihen – so wie wir es gerade tun. Die Motivation für diese Partie muss nicht erklärt werden, da die Spieler sie sehr gut kennen.“

Betis-Trainer Juan Carlos Garrido: „Wir wissen um die Schwierigkeit und die Tatsache, dass eine der besten Mannschaften der Welt zu uns kommt, aber wir stecken nicht schon vor dem Spiel den Kopf in den Sand. Das Allerwichtigste ist die Unterstützung der Fans. Wir müssen alle zusammenhalten, um aus dieser Situation zu entkommen. Uns steht noch die gesamte Rückrunde bevor, um es besser zu machen als bisher. “

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Statistiken und Besonderheiten

• Nur zwei Siege aus den letzten fünf Spielen – das ist die durchwachsene Bilanz der Merengues im Stadion von Betis Sevilla. In der abgelaufenen Saison setzte es gar eine bittere 0:1-Pleite im Benito Villamarín.

• Fritz-Walter-Wetter zu befürchten: Wenn Betis etwas gegen die Hauptstädter ausrichten will, dann nur über den Kampf. Dass es gestern Nacht in Sevilla wie aus Eimern regnete und auch am Mittag zu 70 Prozent Niederschläge zu erwarten sind, dürften die Rahmenbedingungen für einen echten Fight geschaffen sein. Ob der rutschige Platz den Spielfluss der Königlichen beeinträchtigen wird? 

• 90 Minuten gegen Real Madrid hätte Markus Steinhöfer vor seinem Abschied Richtung zweite Bundesliga ruhig noch einmal mitnehmen können! Der Wechsel des 27-jährigen Deutschen zum TSV 180 München ging am Freitag jedoch noch über die Bühne.

• Vor der Saison hätte wohl niemand damit gerechnet, dass Betis etwas mit dem Abstieg zu tun hat. Erst recht nicht nach dem ersten Spieltag. Da trotzten die Andalusier Real Madrid nämlich beinahe einen Punkt ab! Erst kurz vor Schluss erlöste Isco die Blancos mit einem Kopfballtor zum 2:1-Sieg. 

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