Pressekonferenz

Şahin zu spanischer Presse: „Als ihr mich hier kaputtgemacht habt …“

Nuri Şahin lässt es sich bei seiner Rückkehr ins Estadio Santiago Bernabéu nicht nehmen, gegen die spanische Presse zu sticheln. Ansonsten sieht es der BVB-Trainer als Privileg, gegen Real Madrid in der Champions League an der Seitenlinie zu stehen. Julian Brandt verrät, worauf es gegen Stars wie Kylian Mbappé und Vinícius Júnior ankommt.

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Nuri Şahin
Nuri Şahin auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit Real Madrid – Screenshot: YouTube/Borussia Dortmund

Şahins Zeit bei Real war kurz, aber trotzdem besonders

MADRID. Da ist er wieder! Nuri Şahin ist zurück im Estadio Santiago Bernabéu. 2011 war er für kolportierte zehn Millionen Euro von Borussia Dortmund zu den Königlichen gewechselt, doch effektiv nur ein Jahr geblieben. „Es war immer mein Traum, für Real Madrid zu spielen“, bekräftigte der Ex-Mittelfeldspieler und heutige BVB-Coach auf der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen in der Champions League (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV).

„Jetzt habe ich das Privileg, gegen Real an der Seitenlinie zu stehen. Ich habe hier nicht so lange gespielt, aber es war trotzdem etwas Besonderes“, äußerte Şahin. Sein Sohn ist damals in Madrid geboren, nicht zuletzt deshalb hat die Stadt für den 36-Jährigen eine emotionale Bedeutung.

Kobel und Süle sind fit – wer beim BVB ausfällt

Şahin hatte es während seiner Zeit bei Real nur auf zehn Pflichtspieleinsätze gebracht. Das auch deshalb, da ihm eine Knieverletzung direkt zu Beginn das Leben schwergemacht hatte. Verletzungssorgen plagen den Türken auch als Trainer. Als er nach dem Personal befragt wurde, ließ er es sich nicht nehmen, den spanischen Medienvertretern einen reinzudrücken.

„Man kann es nicht mit meinen eigenen Verletzungen vergleichen, als ihr mich hier kaputtgemacht habt, auch eure Presse, so der ehemalige Blanco schmunzelnd. Wir haben sehr viele Spiele, das hatten wir damals auch. Aber heute ist es extrem viel geworden. Ich weiß nicht, ob es zusammenhängt, aber mir wäre es lieber, wenn wir mit dem vollen Kader hier wären und sehr viele Optionen hätten. 

Verzichten muss Şahin im Bernabéu auf Rechtsverteidiger Yan Couto (Muskelverletzung) und die Offensivspieler Giovanni Reyna (Leistenzerrung), Karim Adeyemi (Muskelfaserriss) und Julien Duranville (Oberschenkelverletzung). Torhüter Gregor Kobel und Innenverteidiger Niklas Süle stehen indes beide zur Verfügung. „Greg hatte leichte Magenprobleme“, sagte Şahin, „aber soweit überstanden.“

Dass die Aufgabe gegen den Champions-League-Rekordsieger schwierig wird, weiß Şahin: „Mentalität reicht nicht, um gegen Real zu bestehen. Wir brauchen alles, alle Qualität.“ Gegen Stars wie Kylian Mbappé und Vinícius Júnior gehe es „nur im Kollektiv“. Angreifer Julian Brandt betonte: „Du darfst ihnen keine Luft geben, in die Nähe des Tors zu kommen. Wir sprechen über die Elite des Fußballs. Defensive wird ein großes Thema sein.“

Şahin schwärmt von „kleinem Bruder“ Güler

Auch Arda Güler, Şahins Landsmann, war Thema auf der Pressekonferenz. „Ich habe eine sehr hohe Meinung von Güler“, so Dortmunds Coach, der regelmäßig Kontakt zum Real-Profi pflege. „Er macht es sehr gut. Für mich ist er wie ein kleiner Bruder.“ Gülers Coach Carlo Ancelotti ist derweil „ein Vorbild“, wenn Şahin „nur die Hälfte von dem erreiche, was er erreicht hat“, dann könne er „glücklich sterben“.

Doch erst einmal will der BVB im Bernabéu bestehen. „Man muss sich nur die Größe des Stadions anschauen, da kann eine Stimmung aufkommen, wenn man es zulässt. Es ist unsere Aufgabe, das Stadion leise zu kriegen“, so Brandt. Ob es den Westfalen gelingen wird? Im Juni hatten sie gegen die Madrilenen im Champions-League-Finale in London mit 0:2 verloren, auch wenn Brandt klarstellte: „Das sind zwei unterschiedliche Spiele. Man kann da nicht von Rache sprechen. Ich habe Vertrauen in die Jungs und unseren Trainer.“

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Das Abschlusstraining hatte der BVB übrigens noch zu Hause abgehalten. Das aber nicht, so wie die BILD berichtete, aufgrund einer möglichen Spionage-Angst. Wir haben in Dortmund trainiert, weil wir demnächst viele Auswärtsspiele haben. Ich wollte den Spielern Zeit im gewohnten Umfeld geben. Das hatte nichts mit Spionen zu tun“, versicherte Şahin.

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