
MADRID. Mit dem Champions-League-Aus gegen Ajax Amsterdam sind für Real Madrid – vorbehaltlich eines Wunders in der Liga – bereits Anfang März alle Titelchancen dahin. Die Saison 2018/19 wird folglich als eine der schlechtesten der 117-jährigen Vereinsgeschichte in die Analen der Königlichen eingehen – das unterstreicht auch eine ganze Reihe von Horror-Statistiken unter der Ägide von Santiago Solari, der inzwischen häufiger als der entlassene Julen Lopetegui verloren hat.
Schon 14 Pleiten – nur zwei von historischem Tiefwert entfernt
Aus 13 mach 14: So oft musste sich der spanische Rekordmeister in der laufenden Saison schon geschlagen geben – häufiger ging Real zuletzt in der Spielzeit 2008/09 als Verlierer vom Feld, als die Männer in Weiß man ganze 16 Mal dem Gegner gratulieren mussten. Zwei Niederlagen ist Santiago Solari also nur noch davon entfernt, diesen zehn Jahre alten Negativrekord einzustellen – und das bei noch zwölf verbleibenden Pflichtspielen.
Drei dieser besagten 14 Niederlagen – zwei gegen den FC Barcelona und die jüngste gegen Ajax – setzte es zuletzt in Folge. Das hat absoluten Seltenheitswert, denn die Königlichen haben in den vergangenen 30 Jahren lediglich elf Mal drei Spiele hintereinander verloren. Ein besorgniserregendes Detail: 2018/19 ist dies bereits in zwei Fällen geschehen.
Auch bitter: Inklusive des 1:2 gegen Girona stellte das 1:4 gegen Ajax die vierte Niederlage im Bernabéu hintereinander dar – eine derartige Heim-Pleitenserie gab es zuletzt 2004.
Schlechtere Heim-Bilanz als 1991 und 2000
Zurückzuführen ist die obige Statistik allem voran auf die eklatante Heimschwäche der Elf von “el Indiecito”: Sechs der bislang 14 Heimspiele unter der Leitung des Argentiniers gingen an die jeweilige Gästemannschaft – das entspricht einer Niederlagen-Quote von 43 Prozent. Somit hat Solari nun sogar eine schwächere Heim-Bilanz als Alfredo Di Stéfano 1990/91, der es damals mit vier Pleiten aus zehn Begegnungen auf 40 Prozent verlorener Heim-Partien brachte. Geschichtsträchtig!
In puncto egalisierte Negativ-Werte war es das aber noch nicht: In der laufenden Spielzeit hat man zuhause nämlich inzwischen ebenso häufig verloren wie 1999/2000. Aktuell zählt man an der Concha Espina sieben Niederlagen – wohlgemerkt bereits Anfang März, mehr als zwei Monate vor Saisonende.
Die meisten Heimpleiten sammelten die Blancos 1995/96 als der Gegner acht Mal im Bernabéu jubelte – ob Solari auch diesen Negativwert egalisieren oder gar übertreffen kann? Sechs der noch offenen zwölf Liga-Spieltage finden im königlichen Fußballtempel statt…
So viele „Klatschen“ wie lange nicht mehr
Als gewichtigster Grund für diese Fülle an Niederlagen ist sicherlich der königliche Abwehrverbund auszumachen, der 2018/19 so häufig vorgeführt wurde wie lange nicht mehr. Das 1:4 gegen Ajax stellte bereits die sechste Niederlage mit drei oder mehr Gegentoren Differenz dar. Klatschen wie diese waren in den letzten Jahren äußerst rar, 2011/12, 2013/14 und 2016/17 gab es davon keine einzige. An den Wert dieser Spielzeit kommt am ehesten noch die Saison 1998/99 ran, in der sich die Blancos in vier Fällen derart abschießen ließen.
Number of 3+ goal margin losses:
1997/98: 1
1998/99: 4
1999/00: 3
2000/01: 1
2001/02: 2
2002/03: 2
2003/04: 3
2004/05: 2
2005/06: 3
2006/07: 1
2007/08: 0
2008/09: 3
2009/10: 1
2010/11: 1
2011/12: 0
2012/13: 1
2013/14: 0
2014/15: 1
2015/16: 1
2016/17: 0
2017/18: 1
2018/19: 6 !!!— Real Madrid Stats (@RMadrid_Stats) 5. März 2019
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