Interview

Santillana skeptisch: „Ancelottis Torwartrotation nicht sinnvoll“

Im Interview mit dem Online-Portal LIBERTAD DIGITAL fand Real-Legende Carlos Santillana kritische Worte an der Entscheidung von Trainer Carlo Ancelotti, keinen festen Stammtorhüter zu haben. Darüber hinaus sprach der 61-Jährige über die Chancen der Königlichen, in dieser Saison den zehnten Champions-League-Titel zu gewinnen sowie die Weltfußballer-Wahl.

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Diego López Iker Casillas
Wechseln sich seit dieser Saison regelmäßig ab: Iker Casillas und Diego López

„Kann nicht sagen, ob Diego oder Iker besser ist“

MADRID. Carlos Alonso González, besser bekannt als Santillana, kann nicht nachvollziehen, weshalb Carlo Ancelotti im Tor rotiert. Zwar stand der ehemalige Angreifer der Blancos selbst nie zwischen den Pfosten, doch glaubt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Fußballgeschäft zu wissen, dass das Modell des Real-Trainers suboptimal ist. „Ich kann nicht sagen, ob Diego López oder Iker Casillas spielen muss. Beide sind fantastische Keeper, aber ich finde, dass nur einer gesetzt sein sollte. Die Option ‚Der eine spielt hier und der andere dort‘ halte ich nicht für sinnvoll. Man muss sich nur einmal in Diego hineinversetzen, der wie ein Verrückter trainiert, um in der Liga spielen zu können. Und dann, wenn die wichtigen Spiele in der Champions League kommen – zum Beispiel gegen Mailand oder Manchester – soll er auf die Bank? Das würde bei mir ein demotivierendes Gefühl erzeugen“, so die kritischen Worte des 61-Jährigen gegenüber LIBERTAD DIGITAL.

López in der Liga, Casillas in den Pokal-Wettbewerben – eine gute Lösung?

  • Ergebnis

„Champions League darf keine Besessenheit sein“

Wer auf die aktuellen Ergebnisse der Mannschaft blickt, geht nicht unbedingt mit der Ikone konform. Die Torwartrotation hat bisher keine negativen Einfluss auf den Gemütszustand des Teams. Ganz im Gegenteil: Die Defensive präsentiert sich trotz des ständigen Abwechselns im Kasten sattelfester als noch zu Beginn der Spielzeit. In den vergangenen vier Wochen nahm der spanische Rekordmeister nur einen Gegentreffer (beim 4:1 gegen Galatasaray Istanbul) hin. Santillana bleibt dennoch skeptisch: Bis zur wichtigen Phase der Saison, die mit der Champions-League-K.o.-Runde im Februar anbricht, möchte der einstige Mittelstürmer ein noch beeindruckenderes Real Madrid sehen. „Im Vergleich zum Saisonstart ist die Mannschaft gereift, aber kann und sollte sich noch immer verbessern“, erklärte er.

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Das Ancelotti-Team befindet sich auf dem richtigen Pfad, doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Santillana fordert deshalb, dass man von Spiel zu Spiel schauen müsse und nicht in die Zukunft – erst recht nicht auf den zehnten Champions-League-Titel, von dem man an der Concha Espina seit bereits elf Jahren träumt. Der Mann aus Kantabrien: „Man darf nicht den ganzen Fokus auf la Décima‘ richten. Besessenheit ist falsch. Es ist wichtig, sich auf den Moment zu konzentrieren.“ 

„Ribéry als Einzelspieler nicht so stark wie Ronaldo“

Neben den vielen Trophäen, nach denen die Königlichen in dieser Saison greifen, winkt auch noch dem besten Spieler der Mannschaft ein Preis. Wird Cristiano Ronaldo den Ballon d’Or am 13. Januar 2014 in Zürich gewinnen? „Ich erhoffe und wünsche es mir“, so Santillana, der den Portugiesen im Kampf mit Franck Ribéry und Lionel Messi klar in der Pole Position sieht. Dem Superstar des FC Barcelona rechnet er kaum Chancen ein, während er Ribéry aufgrund „eines fantastischen Jahres mit Bayern München“ keineswegs abschreibt. „Er holte zwar alle Mannschafstitel, war als Einzelspieler aber sicherlich nicht so stark wie Cristiano, der Unglaubliches geleistet hat. Da es eine individuelle Trophäe ist, gehe ich davon aus, dass Cristiano der Sieger sein wird“, meinte der neunfache spanische Meister.

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