Interview

„Schade und trist“: Carvajal bedauert unrühmlichen Pepe-Abgang

Daniel Carvajal bedauert, dass Pepes Weggang von Real Madrid trotz dessen zehn Spielzeiten im weißen Trikot unrühmlich anstatt angemessen ausfiel. Den Abschied des Portugiesen bezeichnet der Rechtsverteidiger als „trist“.

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Pepe Real Madrid
Pepes Zeit in Madrid ist zu Ende – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Blitz-Verabschiedung – nur dank „la Duodécima“

MADRID. Es dauerte am Ende nicht mal eine halbe Minute. Wer gehofft hatte, dass Pepe im Estadio Santiago Bernabéu derart feierlich verabschiedet wird, wie das nach zehn Jahren bei Real Madrid angemessen gewesen wäre, wurde enttäuscht. Am Tag nach dem Gewinn des Champions-League-Titels winkte der portugiesische Innenverteidiger den Madridistas in der Heimstätte der Königlichen nur kurz zu und erntete Sprechchöre. Mehr nicht. Dass es wenigstens diese paar Sekunden gab, war auch nur „la Duodécima“ zu verdanken.

Dass der Defensiv-Spezialist, der das weiße Trikot über so viele Spielzeiten hinweg derart leidenschaftlich verteidigte, am Ende so unrühmlich ging und dann auch noch öffentlich die Verantwortlichen in die Mängel nahm, bedauert man auch in der Mannschaft. „Er war zehn Jahre hier. Es ist schade, dass er keine Partie hatte, in der das Bernabéu ihm Ovationen schenken konnte und sein Abschied dadurch etwas trist war“, sagte Daniel Carvajal im Kreise der spanischen Landesauswahl.

Pepes kritische Worte bei der Verkündung der Trennung kommentierte der Rechtsverteidiger diplomatisch. „Es sind Entscheidungen, die jeder Spieler gemäß der persönlichen Beziehungen trifft, die er zum Trainer und zum Klub hat, so Carvajal.

Der 34-Jährige, der noch bis 2019 bleiben wollte, jedoch nur einen Ein-Jahres-Vertrag als Angebot erhielt, hatte letzte Woche den Umgang des Klubs ihm gegenüber als „nicht ideal“ bezeichnet: „Es gibt Dinge, die ich noch immer nicht verstehe. Von (Zinédine) Zidane habe ich mich nicht verabschiedet. Zidane und Madrid wussten schon vor mir, dass ich gehe.“

Reals langjährige Nummer 3 steht nun unmittelbar vor einem ablösefreien Wechsel nach Frankreich zu Paris St.-Germain. Fabio Capello, einst Trainer der Madrilenen, behauptete unlängst, der Transfer würde hinter den Kulissen schon feststehen.

Champions-League-Sieger! Real Madrids Fanartikel zu „La Duodécima“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Es ist ja nicht so, dass Real Madrid von heute auf morgen seinen Spind geleert, seinen Namen von der Vereinsseite gelöscht und ihn einfach rausgeschmissen hat, sondern Pepe wurde ein Ein-Jahresvertrag angeboten - ziemlich fair für sein Alter. Siehe John Terry, dass das kein Problem sein kann. Er wusste also bereits im Frühjahr, was Sache ist. Pepe wollte aber zwei Jahre, von denen das zweite nur eine OPTION wäre, d.h. er wäre möglicherweise so oder so nur ein Jahr länger in Madrid geblieben. Sehr schade, weil seine Nachfolger noch viel von ihm lernen könnten und er noch einen wichtigen Beitrag zur Mannschaft leisten könnte. Gegen ZZ und Real nachzutreten, sollte Pepe nicht nötig haben, weil er doch schon ein erwachsener Mann ist, der wissen sollte, wie das Fußballgeschäft funktioniert. Ich mag Pepe, keine Frage, und sein Weggang ist ein Verlust für Madrid, aber die Nachfolger brennen schon in den Startlöchern und ich freue mich auf sie. Wenn Pepe seine Zeit bei Real anschließend nur als Etappe bezeichnet, dann war es offensichtlich nur eine Etappe, mehr nicht, wenn er so beleidigt ist, weil er seinen Willen nicht durchgekriegt hat. Was hinter den Kulissen gelaufen ist, weiß ich leider nicht, vielleicht hat ihn Perez schief angeschaut, als er ihm das Angebot unterbreitet hat? Genau der Perez, der an Pepe festhielt, als dieser zu Beginn seiner Real-Karriere mehrere brutale Aussetzer hatte, für die ihm wahrscheinlich jeder andere Verein fristlos gekündigt hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
was war bei j.terry so viel anders? hat chelsea nicht das pokalfinale verloren? ist das ein besserer abschied?
 

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