
Retter in der Not
MADRID. „Cómo no te voy a querer.“ Wie kann man dich nicht lieben? Das sangen die Fans von Real Madrid im Estadio Santiago Bernabéu, als ihr Team am Samstagabend am 15. Spieltag der Primera División gerade aus einem unnötigen 1:2-Rückstand gegen Underdog Deportivo La Coruña ein 3:2 gemacht und sich den Sieg gesichert hatte. Diesen Gesang hätten sie mit veränderter Lyrik allemal auch einem im Speziellen widmen können: Sergio Ramos. Vor lauter Freude, vor lauter Jubel haben sie das aber wohl ganz einfach vergessen.
Der Kapitän war es nämlich, der den Königlichen nach dem zwischenzeitlichen 2:2 von Mariano Díaz den Treffer zum dreifachen Punktgewinn bescherte. Ja, wieder einmal der Kapitän. Und ja, wieder einmal in der Nachspielzeit – per Kopf natürlich.
#HalaMadrid y nada más.
¡Hasta el final! / Until the final whistle. pic.twitter.com/jlhI8mtW03— Sergio Ramos (@SergioRamos) 10. Dezember 2016
24. Mai 2014: Die Geburt eines Mythos
Wie zuletzt erst am 14. Spieltag beim großen Clásico in Barcelona mit dem 1:1 in der 90. Minute. Wie beim UEFA Super Cup gegen den FC Sevilla mit dem Tor zum 2:2 in der 93. Minute. Oder selbstverständlich wie am 24. Mai 2014 im Champions-League-Endspiel gegen Atlético mit seinem Tor zum 1:1 in der 93. Minute. Der Tag, an dem der Tor-Mythos um den Weltklasse-Verteidiger geboren wurde. Ein Spiel dauert so lange, bis Ramos trifft: Dieses Sprichwort gerät inzwischen mehr und mehr in Mode. Die Sportzeitung MARCA erschuf für den Last-Minute-Spanier kürzlich sogar ein neues Wort: Minute „NeunzigundRamos“.
Wir wissen, dass Sergio dieses gewisse Etwas hat. Er ist die Seele dieses Teams, lässt nie den Kopf hängen. Zinédine Zidane über Sergio Ramos
Kurios: Der 30-Jährige ist ein Defensivmann, wird dem Madridismo nach seinem Karriereende aber wohl nicht primär als solcher in Erinnerung bleiben. „Schuld“ daran sind seine ungemein wichtigen Tore, zu denen auch die im Königsklassen-Finale 2016, bei der Klub-Weltmeisterschaft 2014 und im Champions-League-Halbfinale 2014 gegen Bayern München gehören und die er ausnahmsweise mal nicht mit dem Schädel erzielte. Treffer für die Ewigkeit, die den Leader definitiv bereits zu einer Legende des Klubs aufsteigen ließen. Welche Spieler können in der Welt des Fußballs noch während ihrer aktiven Zeit als Profi von sich behaupten, einen solchen Status zu besitzen? Die wenigsten.
Zum 63. Mal jubelte der nie Aufgebende und immer daran Glaubende am Samstagabend im 492. Pflichtspiel für das weiße Ballett. Und er wird es noch öfter tun. Was ihn antreibt: „Wenn ich aufhöre, will ich, dass die anderen es schwer haben werden, mich zu übertreffen.“
[advert]
Die wichtigsten Ramos-Tore der letzten Jahre
29. April 2014: Nach dem 1:0-Sieg im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Bayern München schnürt Ramos beim Rückspiel in der Allianz Arena einen Doppelpack, erzielt beim 4:0 die ersten beiden Tore.

24. Mai 2014: Ramos köpft im Champions-League-Finale gegen Atlético in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1. Nach der Verlängerung gewinnt Real 4:1.

16. und 20. Dezember 2014: Ramos trifft im Halbfinale und Finale der Klub-Weltmeisterschaft in Marokko jeweils einmal, wird am Ende der Spieler des Turniers.

28. Mai 2016: Ramos bringt Real beim Champions-League-Finale gegen Atlético nach 15 Minuten in Führung. Im Elfmeterschießen ist er ebenfalls erfolgreich.

9. August 2016: Ramos köpft Real im UEFA Super Cup in der dritten Minute der Nachspielzeit gegen den FC Sevilla zum 2:2-Ausgleich. In der Verlängerung macht Daniel Carvajal das 3:2.

3. Dezember 2016: Ramos köpft Real beim Clásico in Barcelona in der 90. Minute zum 1:1.

10. Dezember 2016: Ramos köpft Madrid in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg gegen Deportivo La Coruña.

RAMOS-Trikot bestellen: 102,95 Euro bei Adidas, 99,95 bei Subside
Community-Beiträge