
Strafmaß für Karim Benzema bekannt
VERSAILLES/MADRID. Karim Benzema muss sich in der Sextape-Affäre verantworten. Vom Gerichtshof von Versailles wurde der Profi von Real Madrid der Mittäterschaft bei der versuchten Erpressung seines ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena für schuldig erklärt. Demnach erhielt Benzema eine einjährige Freiheitsstrafe auf Bewährung und eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro.
Laut Angaben der spanischen Sportzeitung MARCA stellte das zuständige Gericht fest, dass Benzemas Gespräch mit Valbuena, in dem er ihn zu überreden versuchte, mit Erpressern in Kontakt zu treten, eine „vorsätzliche“ Intervention darstellte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Benzema Valbuena zur Zahlung bewegen wollte, damit das intime Video des damaligen Stürmers von Olympique Lyon nicht veröffentlicht wird.
Vorfall ereignete sich bereits 2015
Ein Gefängnisaufenthalt bleibt Benzema aber erspart – sofern er keine weiteren Straftaten im Bewährungszeitraum verübt. Laut Sylvain Cormier, dem Anwalt des Angreifers der Königlichen, wird das Urteil dennoch angefochten: „Wir sind ziemlich verblüfft über dieses Urteil. Ein Einspruch ist notwendig. Wir hoffen, dass er in Berufung entlastet wird.“ Ob das Vorhaben von Erfolg gekrönt sein wird, ist fraglich. Der Fall Benzema scheint fürs Erste abgeschlossen zu sein.
Dabei ereignete sich der Vorfall bereits im Jahre 2015 und damit vor über sechs Jahren. Benzema soll damals das Video von einem Jugendfreund auf ein Handy zugespielt bekommen haben. Doch von einer vermeintlichen Erpressung wollte der Real-Star bereits in der Vergangenheit nichts wissen: Er beteuerte indessen, er habe Valbuena mit einem guten Rat lediglich einen Gefallen tun wollen.
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Rund um die französische Nationalmannschaft sorgte die Sextape-Affäre zu jenem Zeitpunkt für einen großen Knall. Benzema sowie Valbuena wurden aus dem Aufgebot der „Équipe Tricolore“ verbannt. Valbuena, der 52 Länderspiele für Frankreich bestritt (acht Tore) und aktuell bei Olympiakos Piräus unter Vertrag steht, lief seit dem 11. Oktober 2015 nicht mehr für sein Heimatland auf. Benzema hingegen wurde unmittelbar vor der Europameisterschaft im Jahr 2021 begnadigt.
Real-Stürmer bleibt in der Nationalmannschaft
„Wir haben uns gesehen und geredet. Das war der wichtigste Schritt. Danach habe ich lange nachgedacht und diese Entscheidung getroffen. Ich kann nicht sagen, worüber wir gesprochen haben, das bleibt unter uns. Am Wichtigsten ist, dass er zurückkehrt. Frankreich steht über allem und ist mit Benzema jetzt besser“, erklärte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps im Mai diesen Jahres seine Entscheidung.
Und auch das nun ausgesprochene Urteil wird daran nichts ändern: Benzema, der bei 94 Länderspielen (36 Tore) steht, bleibt französischer Nationalspieler. Noël Le Graët, Präsident des französischen Verbandes, hatte bereits vor drei Wochen gegenüber dem französischen Sender RMC SPORT erklärt, dass das Gerichtsurteil keine Auswirkungen auf die Karriere des Real-Torjägers bei Frankreich haben werde.
Benzema wird somit – wenn alles nach Plan verläuft – im Winter 2022 in Katar nach 2014 in Brasilien zu seiner zweiten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft kommen. Auf die Tore des 33-Jährigen kann sich der zweifache Weltmeister jedenfalls verlassen: Nach seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft knipste der Routinier in elf Pflichtspielen bereits neunmal.
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