Spielbericht

Siegesserie reißt mit 0:0: Real Madrid beißt sich an Villarreal Zähne aus

Dämpfer im Estadio Santiago Bernabéu: Das offensiv zuletzt begeisternde Real Madrid kommt gegen den FC Villarreal nicht über ein 0:0 hinaus. Die Königlichen beißen sich an einem mutigen Gästeteam die Zähne aus, können kaum Gefahr entwickeln. Nach fünf Pflichtspielen endet die Siegesserie damit, dennoch bleibt Real in der Primera División Spitzenreiter.

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Vinicius
Vinícius und Co. taten sich gegen Villarreal sehr schwer – Foto: IMAGO / Cordon Press/Miguelez Sports

Real Madrid bleibt trotz 0:0 Tabellenführer

MADRID. Nach fünf siegreichen Partien gibt es nicht auch einen sechsten Erfolg nacheinander. Real Madrid kann am 7. Spieltag der Primera División nur einen Punktgewinn verbuchen. Gegen den FC Villarreal sind die Königlichen am Samstagabend im Estadio Santiago Bernabéu nicht über ein 0:0 hinaus gekommen. Immerhin: Dank der vorherigen 0:1-Niederlage von Meister Atlético bei Schlusslicht Deportivo Alavés bleibt die Spitzenposition in der Tabelle weiterhin in ihrer Hand.

Startelf ohne Hazard – Valverde in der Abwehr

Carlo Ancelotti sorgte mit seiner Startaufstellung für zwei Überraschungen: Einerseits musste sich Eden Hazard einmal mehr mit der Reservistenrolle begnügen, im Angriff wirbelten erneut Rodrygo Goes und Vinícius Júnior gemeinsam mit Kapitän Karim Benzema.

Dazu verteidigte auf der rechten Seite wider Erwarten Federico Valverde. Das hatte der Uruguayer bis dato ein einziges Mal getan: beim Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel vergangene Saison gegen den FC Liverpool unter Zinédine Zidane. Vor Keeper Thibaut Courtois agierten in der Abwehr innen Éder Militão und David Alaba sowie links Nacho Fernández. Im Mittelfeld kehrten Luka Modrić und Casemiro zurück, Marco Asensio durfte nach seinem Dreierpack gegen RCD Mallorca erneut von Anfang an mitwirken.

Fede Valverde
Valverde half als Rechtsverteidiger aus – Foto: IMAGO / Agencia EFE

Real Madrid gegen mutiges Villarreal harmlos

Nach den Kantersiegen gegen Celta Vigo und Mallorca hatte Real es diesmal im Bernabéu mit einem wesentlich schwieriger zu bespielenden Gegner zu tun. Villarreal agierte mutig, trat taktisch diszipliniert auf, hatte nach rund einer halben Stunde sogar satte 68 Prozent Ballbesitz. Bereits in der 13. Minute bewahrte Courtois Real nach einem Schuss von Arnaut Danjuma mit einer starken Abwehr in höchster Not vor einem Gegentor.

Das weiße Ballett selbst tat sich gegen eine engstehende Defensive der Gäste schwer, überhaupt zu nennenswerten Abschlüssen zu kommen. Zu Buche standen Real zur Pause lediglich ein Versuch von Karim Benzema aus der zweiten Reihe (21.) und eine missglückte Rodrygo-Flanke, die Villarreal-Torwart Geronimo Rulli parieren musste (23.). Die Hausherren reklamierten in der Folge noch auf einen Foulelfmeter, nachdem Nacho von Raúl Albiol zu Fall gebracht worden war (35.). Schiedsrichter Jesús Gil Manzano reichte es aber offensichtlich nicht, um auf den Punkt zu zeigen. Die magere Halbzeit-Bilanz aus Reals Sicht: 0:1 Torschüsse, 3:2 Schüsse.

Ancelotti wechselt zur Pause – Real zunächst verbessert

Aufgrund der schwierigen Umstände gegen das „Gelbe U-Boot“ entschied sich Ancelotti dazu, schon zum Seitenwechsel personell zu reagieren. Neuzugang Eduardo Camavinga kam in die Partie, mit Rodrygo musste dafür ein Angreifer weichen. Asensio rückte dafür weiter nach vorne auf die rechte Außenbahn.

Die Merengues kamen verbessert aus der Kabine, präsentierten sich nach dem Wiederanpfiff bestimmender, hielten das runde Leder öfter und länger in den eigenen Reihen. Nur: Allzu lange sollte diese Phase erst einmal nicht anhalten. Nach einem Asensio-Freistoß von der linken Seite verpasste Militão trotz guter Position per Kopfball die Führung (50.), danach konnte Villarreal sich wieder mehr und mehr aus der eigenen Hälfte befreien und beinahe treffen. Erst zielte Danjuma zu zentral (55.), dann verpasste Pau Torres eine Hereingabe von Paco Alcácer (57.).

Blancos offensiv weiter mit Problemen

Es blieb im zweiten Durchgang weitestgehend ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe und für den Favoriten damit über weite Strecken zäh. Real probierte es, kämpfte, suchte den Weg nach vorne, konnte sich aber keine bedeutenden Gelegenheiten herausspielen. Ancelotti reagierte deshalb, brachte Hazard für Modrić (73.), zur Schlussphase dann auch noch Isco für Asensio (81.).

Hazard wurde eingewechselt – Foto: IMAGO / Cordon Press/Miguelez Sports

Isco scheitert mit guter Kopfballchance

Der eingewechselte Andalusier hätte nach einer Hazard-Flanke von der rechten Seite beinahe per Kopf für die Erlösung gesorgt, jedoch parierte Villarreal-Schlussmann Rulli den Abschluss (82.). Der Lucky Punch sollte auch in der restlichen Spielzeit nicht mehr gelingen, es blieb bei dem torlosen Remis. Die Abschluss-Statistik: 2:1 Torschüsse, 6:2 Schüsse.

Die Madrilenen bleiben zwar auch im achten Pflichtspiel der Saison ungeschlagen, müssen jetzt nach dem 3:3 gegen UD Levante aber mit dem zweiten Punkteverlust leben. Schon am Mittwoch dürfte es dann wieder reichlich Tore geben. Dann kommt Underdog Sheriff Tiraspol zum zweiten Champions-League-Gruppenspiel ins Bernabéu (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). In der Liga geht es am Sonntag nächster Woche bei Espanyol Barcelona weiter.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Was für ein beschissenes Coaching.
Der Höhepunkt,er bringt isco statt jovic.
Was für ein peinlicher Trainer, vom Regen in die Traufe.
 
Man muss der Wahrheit ins Gesicht blicken und jene lautet, dass der Kader qualitativ nicht mal mehr dazu in der Lage ist, auch nur ein einziges Tor gegen einen (maximal) Mittelklasse-Club wie Villareal zu erzielen.
 
Dabei waren wir doch so euphorisiert nach dem Kantersieg gegen Malle, aber es gibt viel stärkere Teams und gegen die hat Carlo noch einige Arbeit vor sich. Es ist ein kleiner Dämpfer im Meisterschaftsrennen und wollen wir hoffen, dass es eine Ausnahme war. Das gelbe U-Boot hatte ja nicht ohne Grund die EL gewonnen und war heute ein äußerst unangenehmer Gegner.
 
Man muss der Wahrheit ins Gesicht blicken und jene lautet, dass der Kader qualitativ nicht mal mehr dazu in der Lage ist, auch nur ein einziges Tor gegen einen (maximal) Mittelklasse-Club wie Villareal zu erzielen.
Ich seh das Profilbild ,und muss bei dem Wort „Wahrheit“ schallend lachen
 
Das hat doch gar nichts mit den Wechseln zu tun. Dieses abgefu… Villareal stand gefühlt selbst mit den Einwechselspieler im eigenen 16er. Dann diese Spielverzögerung und lediglich 4 Min Nachspielzeit. Jeder andere Ref hätte mindestens 7 Min nachspielen lassen.
 
Schon lustig wie einige hier in ihrer Jugendlichkeit über reagieren. Villareal war noch nie Laufkundschaft, man hat regelrecht gesehen wie wir uns die Zähne ausgebissen haben, Villa Spieler giftig und hellwach. Schade um die 2 Punkte ....und Beileid an alle die ihren Wettschein zerschossen haben, gegen Villa habe ich definitiv kein Schützenfest erwartet, und so kams auch. Weiter gehts....PS. Jovic hätte ich auch mal ne echte Chance gegeben....heute hätte er zum Matchwinner werden können
 

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