Interview

Solari über Entlassung als Real-Trainer: „Das war total normal“

Santiago Santiago hegt nach seiner Trainer-Entlassung bei Real Madrid im März 2019 keinen Groll. Der Argentinier bezeichnet sein Aus sogar als „total normal“. Den Königlichen ist er noch immer verbunden.

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Santiago Solari
Solari war viereinhalb Monate Real-Trainer – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

„Immer stolz, diesen Klub zu repräsentieren“

MADRID. Real Madrids Trainerstuhl gleicht einem Schleudersitz. Wer an der Concha Espina keine achtbaren Erfolge vorweisen kann, fliegt. Auch Santiago Solari hat so seine Erfahrung mit den Mechanismen bei den Königlichen gemacht. Nachdem der 43 Jahre alte Argentinier Ende Oktober 2018 auf den entlassenen Julen Lopetegui gefolgt war, wurde er selbst Mitte März 2019 als Konsequenz sämtlicher verspielter Titelchancen beurlaubt.

Solari ist aber nicht nachtragend. „Nein, nein. Das war total normal. Es war eine große Ehre und eine große Verantwortung, gefragt worden zu sein, Trainer von Real Madrid zu werden. Ich habe die getroffenen Entscheidung immer respektiert“, gab der Coach, der zuvor für die zweite Mannschaft verantwortlich gewesen war und inzwischen als Botschafter für Real agiert, in einem Interview mit dem amerikanischen Sportportal THE ATHLETIC zu verstehen: „Meine Bindung zu Real Madrid ist nach wie vor die gleiche. Sie ändert sich nicht, nur weil sich meine Rolle verändert hat. Ich fühle mich immer stolz, diesen Klub zu repräsentieren.“

Solari: Trainer hat viel mehr Druck als Spieler

Den Job als Coach des weißen Balletts hält der Ex-Real-Profi für viel stressiger und aufwendiger als das Dasein als Spieler: „Man kann den Druck nicht vergleichen. Trainer zu sein, ist komplett anders. Die Beziehung zu jedem Spieler ist sehr wichtig. Und du musst nicht nur darauf schauen, was sie im Training tun, sondern auch neben dem Platz. Was sie essen, wie sie pausieren, wie sie schlafen, ob sie familiäre Probleme haben, mit Freunden, mit Freundinnen, ihre Beziehung zu den Vorgesetzten und den Ärzten, mit der Presse.“

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Darüber hinaus müsse man „Gegner analysieren, taktische Strategien entwickeln und Lösungen finden. Ebenso musst du auf deine Methodik achten. Dann sind da auch noch die Reisen, die Auswärtsspiele, die Hotels… Es ist eine Verantwortung ohne Pause“, so Solari. Seine Auszeit als Trainer dürfte er daher sicherlich genießen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ehre wem Ehre gebührt.

Unabhängig von seinen Erfolgen und Dauer im Traineramt ein wahrer Madridista.

+ er hat wohl das beste rausgeholt, was mit dieser Mannschaft und den finanziellen Mitteln erreicht werden konnte.
Ich bin ihm vor allem wegen zwei Dingen dankbar:

1. hat er sofort durchgegriffen, wenn die Leistung nicht gestimmt hat (s. Isco, Marcelo).
2. er hat Vinícius und Reguilon zu Top-Talenten geformt, die uns wohl noch viel Freude bereiten werden
 
Zuletzt bearbeitet:
Er arbeitet als Botschafter für Real Madrid.soll er jetzt schlechtes erzählen?
Bester Spruch von ihm war immer,man solle Unentschieden nicht unterbewerten
Im Interview ,die Beziehung zu jedem einzelnen Spieler ist wichtig....damals auch zu Isco ???
Er war ein Jugendtrainer und ist nie über die Denkweise hinausgekommen.mit den jungen konnte er echt gut umgehen,bei real ,aber mit den dickköpfen und gestandenen Profis im Verein hatte er so seine Probleme.ok,hatte er nicht wirklich,die saßen bei ihm einfach auf der Bank
 
Weniger normal war es hingegen, dass wir in nur einer Saison drei Trainer hatten und am Ende trotzdem NICHTS geholt haben. Bitte verschont mich jetzt mit dem Klub WM!
 
Weniger normal war es hingegen, dass wir in nur einer Saison drei Trainer hatten und am Ende trotzdem NICHTS geholt haben. Bitte verschont mich jetzt mit dem Klub WM!
Doch die Club wm
 
Soviel weiter sind wir knapp ein Jahr nach seiner Entlassung und 300 Mio ausgegeben Transfer Budget auch nicht.
Ein echter Madridista der zu einer beschissenen Zeit das beste herausgeholt hat Vini gefördert hat. Ob ZZ den Mut gehabt hätte Vini als Newcomer zu bringen bezweifle ich.
 
Im Endeffekt weder schlechter, noch besser als Zidane gewesen und das obwohl die Form des Stammpersonals unter ihm schlechter war.
 

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