Solari gesteht: „Bin für das Risiko der Startelf verantwortlich“

Santiago Solari erlebt einen der unangenehmsten Abende in seiner noch jungen Trainerkarriere. Als wäre die 0:3-Klatsche gegen ZSKA Moskau nicht schon bitter genug für den Cheftrainer von Real Madrid, musste er sich im Anschluss an die folgenlosen Peinlich-Pleite im Estadio Santiago Bernabéu auch noch den kritischen Fragen der Pressevertreter stellen. Von ihnen wurde er unter anderem mit seiner Rotation konfrontiert.

Nicolás Linner García12.12.2018, 21:27 Uhr

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Real Madrid's Argentinian coach Santiago Solari looks on from the sideline during the UEFA Champions League group G football match between Real Madrid CF and CSKA Moscow at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on December 12, 2018. (Photo by JAVIER SORIANO / AFP) (Photo credit should read JAVIER SORIANO/AFP/Getty Images) — Solari kassierte seine erste Champions-League-Pleite als Real-Coach – *Foto: Javier Soriano/Getty Images*

SANTIAGO SOLARI über…

…die 0:3-Niederlage gegen ZSKA Moskau: „Die erste halbe Stunde hatten wir Räume und Möglichkeiten. Sie haben dann in den letzten Minuten der ersten Halbzeit eiskalt zugeschlagen. Wir hingegen waren weder in unserem noch in ihrem Strafraum entschlossen genug. Das europäische Geschäft hat ein hohes Niveau, da wurden wir hart bestraft. Die zweite Hälfte hat mir nicht gefallen, das war schlecht.“

…die riskante Startelf: „Ich muss für den Matchplan, mit vielen jungen Spielern zu agieren, geradestehen. Die Partie hat uns genützt, um den Jungen Spielpraxis zu geben. Ich bin für das Risiko dieser Startelf verantwortlich. Aus meiner Sicht war es notwendig, die Jungen, aber auch die Spieler, die aus einer Verletzungspause zurückkehren, zum Einsatz kommen zu lassen – und anderen eine Pause zu geben. Mir ist klar, dass das kein einfacher Weg ist. Unser Ziel war es, die Gruppenphase mit einem Sieg zu beschließen. Darauf haben wir auch vertraut, leider hat es nicht sein sollen.“

…die Pfiffe gegen Isco: „Ich beziehe das nicht auf ihn, sondern meine das allgemein: Die Fans tun ihre Meinung kund, weil ihnen das Ergebnis nicht passt, weil ihnen nicht gefällt, was sie sehen. Aber uns geht es da genauso wie ihnen. Uns gefällt das alles auch nicht. Pfiffe gefallen keinem, weder einem Spieler noch dem Team. Wir waren nicht gut, das müssen wir akzeptieren. Seine Aktion mit den Fans habe ich nicht gesehen.“

…die aktuelle Gefühlslage: „Ich gehe traurig nach Hause. Wir sind Risiken eingegangen. Es ist frustrierend zu verlieren, vor heimischer Kulisse umso mehr. Das was passiert ist, ist nicht das, was wir uns erwartet hatten.“

…die Torhüter-Frage: „In diesem Wettbewerb steht (Thibaut) Courtois zwischen den Pfosten, er hat meinen vollen Respekt. Keylor (Navas) ist ein guter Mann und Kollege. Aber das ist Fußball. Ich versuche, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen und ab und an irre ich mich sicherlich auch.“

…die Leistung von Vinícius Júnior: „Vini hat in den ersten 30 Minuten gut gespielt. Alles, was man an schönen oder mutigen Aktionen beitragen kann, muss mit Entschlossenheit vorgetragen werden. Moskau hat das gemacht, wir haben das nicht.“

…den zuletzt formschwachen Marcelo: „Wir werden arbeiten, damit wir bald wieder die beste Form von ihm zu sehen bekommen.“

…den Fußball, den Real momentan spielt: „Für meine Begriffe ist jedes Spiel unterschiedlich. Wir haben 35 Minuten gut oder gar sehr gut gespielt. Nach Moskaus Tor waren wir dann nicht mehr gut, da haben wir schlecht reagiert.“

…die Auslosung der Achtelfinal-Paarungen: „Wir spielen am Wochenende gegen Rayo. Das ist das, womit mir uns beschäftigen. Danach kommt die Auslosung, von der ich nicht einmal weiß, wann sie ist. Bis zu unserem nächsten Champions-League-Spiel ist es noch lange hin.“