Vor Wechsel zu Real: Ferguson bot Barça Ronaldo an
Was Beckham 2003 darstellte, sollte Cristiano Ronaldo im Jahr 2009 übertrumpfen. Der Portugiese wollte United am liebsten schon 2008 verlassen. Doch dem Wunsch entsprach der englische Rekordmeister erst ein Jahr später. Dabei wollte Ferguson verhindern, dass CR7 zu den Königlichen wechselt. „Ferguson wollte nicht, dass er dorthin geht, weil er Real Madrid nicht besonders mochte. Es war ein Rivale und ein Klub, der all das gewonnen hat, was er gerne gewonnen hätte. Auch wenn Manchester United viele Titel geholt hat, hatte Real viel mehr gewonnen“, erklärte Ramon Calderón, der 2009 von Pérez als Real-Präsident abgelöst worden war, 2020 in einem Interview mit dem Nachrichtensender AL MAYADEEN: „Deswegen hat Ferguson Ronaldo dem FC Barcelona angeboten.“
Der FC Barcelona habe sich zwar über die Offerte gefreut, aber: „Cristiano war sehr deutlich. Er hat gesagt, dass er eine Vereinbarung mit Real Madrid hat und sich das auch nicht ändern wird. (…) Es war schriftlich festgehalten, dass eine Partei beim Nicht-Einhalten der Vereinbarung eine Strafe in Höhe von 30 Millionen Euro an die andere Partei hätte zahlen müssen.“ Also wechselte Ronaldo im Juli 2009 für die damalige Weltrekordablöse von 94 Millionen Euro von Manchester nach Madrid. Das Ende vom Lied ist bekannt: 450 Tore in 438 Pflichtspielen erzielte Ronaldo für das weiße Ballett, fünf Champions-League-Titel und vier Ballon d’Ors gewann er bis 2018 in Diensten der Madrilenen.
Trotz vermeintlicher Real-Einigung: Villa landete in Barcelona
Beinahe hätte Ronaldo bei Real Madrid gemeinsam mit David Villa gestürmt. Der EM-Torschützenkönig von 2008, seinerzeit Torjäger des FC Valencia, stand einst im Fokus der Königlichen. Im Juni 2009 titelte die spanische Sportzeitung MARCA sogar schon: „Real Madrid hat bereits David Villa verpflichtet.“ Demnach hätte der spanische Rekordmeister dem finanziell angeschlagenen Valencia 38 Millionen Euro plus Boni geboten gehabt. Doch zum Wechsel Villas nach Madrid kam es bekanntlich nicht. Real hatte sich aus den Verhandlungen zurückgezogen. Angeblich, weil Valencia seine Ablöseforderung in der Zwischenzeit auf 50 Millionen Euro erhöht hatte.
„Die Verhandlungen über eine Verpflichtung von David Villa sind eröffnet“, ließ FC Barcelonas Vizepräsident Rafael Yuste dafür verlauten. Barça einigte sich daraufhin mit Valencia auf einen Transfer, Villa wechselte für 40 Millionen Euro vom Mestalla ins Camp Nou. Und Real Madrid holte im besagten Transfersommer 2009 für die Offensive nicht nur Flügelspieler Ronaldo, sondern auch Mittelstürmer Karim Benzema für 35 Millionen Euro von Olympique Lyon.
Wegen Guardiola und Mourinho: Özil sagte Barça ab und Real zu
Ein Jahr später buhlten Real Madrid und der FC Barcelona mal wieder um denselben Spieler. Mesut Özil hatte im Dress der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2010 für Furore gesorgt und das Interesse gleich mehrerer renommierter Spitzenvereine geweckt. Nachdem der FC Bayern als Destination schnell aus dem Rennen gewesen war, rückten die spanischen Giganten in den Fokus. „Ich habe Madrid und Barcelona jeweils besucht und José Mourinho hat den Unterschied ausgemacht. Es war von ihm für mich ein VIP-Besuch bei Real Madrid, ich habe das Stadion und all die Trophäen gesehen, bekam eine Gänsehaut“, erzählte Özil im März 2023 gegenüber der MARCA.
Der Besuch in Barcelona sei im Vergleich „weniger begeisternd“ gewesen, so der Weltmeister von 2014 retrospektiv. „Und was mich am meisten enttäuschte, war, dass sich Pep Guardiola nicht die Mühe machte, mich zu treffen. Vor dieser Reise hatte mir der fußballerische Stil von Barcelona gefallen und ich konnte mir wirklich vorstellen, bei ihnen zu spielen. Mourinho war zweifellos der wichtigste Faktor bei meiner Entscheidung. Nach meinen Besuchen war meine Entscheidung zu 100 Prozent klar: Ich wollte ein Madridista werden.“ Und das wurde Özil: 18 Millionen Euro überwiesen die Königlichen an Werder Bremen. Nach drei Spielzeiten, der Copa del Rey 2011, der Meisterschaft 2012, 27 Toren und 81 Assists aus 159 Pflichtspielen ging es für 47 Millionen Euro weiter zum FC Arsenal. Zuletzt spielte er in der Türkei und beendete dort im Frühjahr 2023 seine Karriere.
Neymar war in Madrid beim Training – doch unterschrieb bei Barça
Zwei Jahre nach Özil verschlug es Neymar nach Spanien. Dabei hätte der Brasilianer bereits im Alter von zwölf Jahren bei Real Madrid landen können. Der Offensivzauberer erzählte 2022 im Podcast von Ronaldo Nazário auf Twitch: „Als ich zehn Jahre alt war, lud mich Real Madrid zu einem Probetraining ein. Ich war begeistert, ich war so glücklich, ich habe ihr Training gesehen. Es war während der Galácticos-Ära. Ich habe ihr Spiel gesehen. Ich habe ein Spiel gesehen und ich glaube, alle Tore wurden von Brasilianern erzielt. Nach dem Spiel habe ich mit allen ein Foto gemacht. Ich war überglücklich. Ich bin eine Woche dort geblieben, zum Probetraining.“

Doch dann passierte es: „Ich hatte wirklich Heimweh und wollte zurück nach Hause. Es war so ziemlich alles für mich vorbereitet, um bei Real Madrid zu spielen, aber dann bin ich zurückgekommen. Es ist lustig, weil ich Pablo getroffen habe. Sarabia hat bei PSG gespielt und er war damals auch bei Real Madrid dabei. Er erinnert sich an alles, dass ich ein paar Tage dort war und dann gegangen bin.“ Dafür zog es Neymar 2013 zum FC Barcelona, nachdem die Königlichen damals ebenfalls um ihn gebuhlt hatten. Barça einigte sich mit dem FC Santos auf einen Transfer, das Volumen sollte am Ende bei sagenhaften 88 Millionen Euro für einen damals 21-Jährigen liegen.
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