Historie

Spezielle Fälle: Wenn sich Real und Barça die Spieler wegschnappen

Real Madrid und der FC Barcelona haben sich über die letzten Jahrzehnte hinweg nicht nur hitzige und spannende Duelle auf dem Rasen geliefert, sondern sich abseits davon um den einen oder anderen genialen Fußballer duelliert. REAL TOTAL blickt zurück auf denkwürdige und teils kuriose Fälle, bei denen sich Real und Barça die Spieler wegschnappten.

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Gomes auf dem Weg zu Real plötzlich doch nach Barcelona

Während die WM 2010 Özil als Sprungbrett für den Wechsel zu Real diente, nutzte André Gomes die EM-Bühne 2016. Der portugiesische Mittelfeldspieler hatte die Blancos dabei bereits dank seiner überzeugenden Auftritte im Jersey des FC Valencia auf den Plan gerufen, ihn zu verpflichten. Real Madrid soll damals sogar schon zuversichtlich gewesen sein, Gomes für 50 statt der zuvor vermuteten 65 Millionen Euro zu bekommen.

Dann allerdings kam es zur überraschenden Wende: Nachdem Real Madrid bereits kurz vor einer Verpflichtung von Gomes gestanden war, vermeldete der FC Barcelona plötzlich, sich die Dienste des Europameisters gesichert zu haben. 35 Millionen Euro plus 20 Millionen Euro Boni soll Barça im Juli 2021 mit Valencia vereinbart haben. Als er im Camp Nou vorgestellt wurde, erklärte Gomes letztlich seine Absage an Real folgendermaßen: „Jeder hat seine Persönlichkeit und die von Barcelona passte am besten zu meiner. Als Barça erschien, gab es nicht viel mehr zu sagen. Es war letztlich Barça und Punkt. Es hängt mit meiner Philosophie und der des Klubs zusammen, das ist für einen Spieler das Wichtigste.“ Nach nur zwei Jahren in Barcelona ging es aber schon wieder fort: zum FC Everton.

Träumte Alaba von Barça? Zumindest landete er bei Real

Eine andere Wahl als Gomes traf David Alaba. Der Österreicher fasste 2021 den Entschluss, nach 13 Jahren beim FC Bayern seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, eine neue Herausforderung zu suchen. Über Monate hinweg wurden vor allem Real Madrid und der FC Barcelona als Abnehmer gehandelt. Barça soll konkret an Alaba herangetreten sein; der dortige Präsident Joan Laporta gilt wohlgemerkt als Freund von Alaba-Berater Pini Zahavi.

Doch Alabas Entscheidung fiel im Mai 2021 zugunsten der Madrilenen. Dabei ließ Bayern-Patron Uli Hoeneß im Nachhinein gegenüber BAYERN1 aufhorchen: „David Alaba hat mir mal erzählt: ‚Mein Traum ist es immer noch, mal in Barcelona zu spielen.‘ Dann habe ich zu ihm gesagt: ‚Willst du da mit dem Präsidenten oder mit dem Insolvenzverwalter verhandeln?‘“ Alaba selbst sagte bei seiner Ankunft bei Real: „Für mich geht ein Traum in Erfüllung, ich sitze hier beim größten Verein in dieser Welt und es erfüllt mich natürlich mit Stolz. Deshalb kann ich jetzt nicht mehr erwarten, das weiße Trikot anzuziehen und für Real Madrid aufzulaufen.“

Als Real rief: Güler war Barcelonas Angebot gleichgültig

Einen weiteren Transferzweikampf lieferten sich Real Madrid und Barcelona im Sommer 2023 um Arda Güler. Mit gerade mal 18 Jahre zauberte der Offensivspieler bereits bei Fenerbahçe und der türkischen Nationalelf. Sowohl die Madrilenen als auch die Katalanen wurden daher bei ihren Bemühungen konkret. Mit Vertretern beider spanischer Top-Klubs gab es Verhandlungen, Güler sagte letztlich Barça ab und Real zu.

„Viele Klubs wollten mich. Real Madrid war aber meine Wahl, meine Präferenz. Ich will bei Real Madrid all mein Talent und Potential abrufen. Es gab viele Klubs und wir hatten zu einigen Kontakt. Aber als Real Madrid in Erscheinung trat und mir mitteilte, dass ich hier spielen kann, hat der Rest an Angeboten für mich an Wert verloren“, sagte das Talent bei seiner Vorstellung in Madrid. Die Blancos sicherten sich Güler für eine Fix-Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro und statteten ihn mit einem Vertrag bis 2029 aus, nachdem es zuvor noch nach einem Barça-Wechsel ausgesehen hatte. Während die Blaugrana den Linksfuß im Zuge einer Verpflichtung offenbar noch für eine Saison in Istanbul gelassen hätte, wurde er bei den Königlichen prompt in den Profikader aufgenommen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Einleitung
  2. Seite 2 Galáctico-Ära: Figo und Beckham
  3. Seite 3 CR7, Villa, Özil und Neymar
  4. Seite 4 Gomes, Alaba und Güler
Kommentare
Sehr geiler Artikel! Solche Geschichten gibt's heute nicht mehr zu erzählen. Vieles hat sich verändert, eines aber scheinbar nicht: es ging damals wie heute um Geld!
 
Danke für diesen langen und gut geschriebenen Artikel. Beiträge wie dieser machen für mich ein (Qualitäts-) Magazin aus. Was welcher Spieler auf Insta postet, kann ich auch anderswo (früher) sehen, wenn ich will.

BTW eines der spannendsten What-Ifs:
Ronaldinho zu Real (der wurde damals auch Perez angeboten), Beckham dafür zu Barça.
Den einen holte Barça, weil der andere nach Madrid ging.
 
Ich weiß nicht ob ich Barca je verzeihen werde, dass sie uns Andre Gomes vor der Nase weggekauft haben

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