
BARCELONA. Real Madrid bleibt unter Zinédine Zidane ungeschlagen im Camp Nou nach bisher zwei Siegen und einem Unentschieden: 2:2 endete ein spektakulärer Clásico, sodass die Blancos nun in den letzten zehn Gastspielen in Barcelona acht Mal nicht verloren. Dabei war an diesem 36. Spieltag alles möglich, auch Barças erste LaLiga-Niederlage!
Mit „BBC“ und „obligatorischem“ frühem Rückstand
Zinédine Zidane bot seine bestmögliche Elf auf und ließ mal wieder „BBC“ gemeinsam angreifen mit der Modric-Casemiro-Kroos-Achse dahinter. Und nach Barcelonas starker Anfangsphase, in der Madrid viele Bälle verloren gingen, übernahmen die Madrilenen Spiel und Kontrolle in die Hand. Doch erst musste das „obligatorische“ Gegentor her: In der 3. Minute wehrte Varane noch einen Suárez-Abschluss ab, doch in Minute 10 nutzte Suárez den Raum, nachdem er mit einer perfekten Flanke von Sergi Roberto bedient wurde – Marcelo wohl mit der größten Schuld am frühen Gegentreffer.
Rasante Partie: Ronaldo gleicht in Minute 14 aus
Als „entkoffeiniert“ wurde der Clásico vorab betitelt, doch glich der 36. Spieltag eher einem doppelten Espresso – jede Menge Action von Beginn an. Und ein zweites Tor nach nur 14 Minuten: Ramos grätschte einen Ball hinten weg, dann baute Kroos auf, und weil Karim Benzema die Flanke des Deutschen per Kopf vors Tor legte, konnte Cristiano Ronaldo einschieben. Ronaldos 18. Tor im 30. Clásico (das zwölfte im Camp Nou) machte ihn gleichauf mit Alfredo Di Stéfano zum zweitbesten Clásico-Torschützen, wurde jedoch teuer erkauft – Piqué verletzte den Portugiesen unbeabsichtigt beim Klärungsversuch, so konnte CR7 nur noch die erste Hälfte zu Ende bringen und wurde in der Pause durch Marco Asensio ersetzt.

Erst Tore, dann Fouls, dann Karten
Nach den Toren kamen die Fouls. Und die ausgelassenen Chancen. Barcelona zwar mit mehr Ballbesitz, aber kaum noch Gefahr – Real hatte die Katalanen im Griff und Kroos und Modric fütterten fleißig ihre Vordermänner. Doch mal setzte Ronaldo einen Kopfball drüber, dann parierte Ter Stegen im Eins-gegen-eins, ehe der Portugiese einen Flachschuss knapp daneben setzte und Benzema nach Kroos-Zuspiel vergab. Auf der Gegenseite musste nur noch Navas einen Ball von Messis Fuß klauen.
Mehr Arbeit für den Schiedsrichter: 2:3 das Gelb-Verhältnis nach 5:7 Fouls allein zur Pause (aus Sicht der Hausherren), und dann gab es noch eine Rote, weil Sergi Roberto Marcelo in der Nachspielzeit schlug. Schon Jordi Alba hätte des Feldes verwiesen werden müssen, nachdem er Modric würgte, und auch Bale konnte nach seinem Einsteigen gegen Umtiti glücklich sein, noch auf dem Feld zu stehen. Ein klassischer Clásico, der eine Abkühlung nötig hatte – nach 4:9 Abschlüssen ging es mit dem 1:1 in die Pause.
Messi trifft illegal, Bale gleicht traumhaft aus
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste: Nach einem kleinen Asensio-Abschluss brachte Messi die in Unterzahl agierenden Hausherren in Führung! Bitter: Das 26. Tor des Clásico-Rekordtorschützen hätte nicht zählen dürfen, da Vorlagengeber Suárez zuvor Varane foulte.
Madrid tat sich gegen zehn Katalanen schwerer als gegen elf, so musste Navas einmal in höchster Not Messi vor dem nächsten Treffer bewahren. Doch weil Zinédine Zidane nicht verlieren will im Camp Nou (bisher zwei Siege und ein Remis unter dem Franzosen in Barcelona), kämpften sich die Blancos zurück, und kamen durch Bales traumhafte Direktabnahme von Asensios Zuspiel zum 2:2 (72.).
Clásico endet 2:2, Barça bleibt ungeschlagen
Weiter offenes Spiel! Während es noch einige Karten regnete und Marcelo einen Elfmeter hätte kriegen können, verpasste Messi zwei Gelegenheiten. Erst schoss der Argentinier daneben, dann klärte Navas zur Ecke.

Madrid versuchte noch mehr, wollte den Katalanen die erste Niederlage in LaLiga zufügen, doch es sollte nicht sein und nach 10:16 Abschlüssen, 52:48 Prozent Ballbesitz, 8:18 Fouls, 4:5 Karten und Pass-Quoten von 87 und 91 Prozent (aus Sicht der Hausherren) endete der Clásico 2:2. Und das nicht unverdient!
Drei Spiele noch vor dem Finale
Obwohl es sportlich im Clásico um nichts mehr ging, investierten beide Teams viel. Von Rotationen oder Schonungen noch keine Spur bei Zidane, auch wenn Ronaldo vermutlich sicherheitshalber ausgewechselt wurde. Bis zum Champions-League-Endspiel am 26. Mai müssen die Blancos noch drei Mal in LaLiga ran, als nächstes im Nachholspiel am Mittwoch in Sevilla (21:30 Uhr).
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