Spielbericht

409 Minuten ohne Tor: Real kassiert bei Alavés späten Knockout

Real gräbt sich tiefer in die Krise ein. Denn auch bei Alavés konnten die Königlichen weder treffen geschweigedenn punkten – 409 Minuten ist Madrid durch das späte 0:1 am 8. Spieltag nun schon ohne eigenen Treffer.

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Real Madrid's defender Alvaro Odriozola (L) vies with Alaves' Spanish defender Ruben Duarte during the Spanish league football match between Deportivo Alaves and Real Madrid CF at the Mendizorroza stadium in Vitoria on October 6, 2018. (Photo by ANDER GILLENEA / AFP) (Photo credit should read ANDER GILLENEA/AFP/Getty Images)
Odriozola und Co. kämpften, hatten aber mal wieder kein Glückk – Foto: Ander Gillenea/AFP/Getty Images

VITORIA-GASTEIZ. 319 Minuten. So lange konnten die Fans von Real Madrid vor dem 8. LaLiga-Spieltag nicht mehr jubeln. Und die negative Serie sollte auch beim Tabellensechsten Alavés weiter gehen und in der vierten Partie ohne Tor münden – und in der nächsten Niederlage.

Lopetegui rotiert wenig, aber stellt um: 4-3-1-2

Im Vergleich zur 0:1-Pleite zwar auf fünf Positionen verändert, rotierte Julen Lopetegui dennoch wenig. Neben dem üblichen Torhüterwechsel kehrten Sergio Ramos und Gareth Bale zurück, doch Akteure wie Karim Benzema oder Raphael Varane sowie Reals Mittelfeld-Trio „musste“ erneut starten – und Mariano Díaz und Co. erneut auf ihre Chance lauern. Lopetegui versuchte aber auch etwas anderes, und änderte auch das Spielsystem: Statt im 4-3-3 lief Real im 4-3-1-2 auf, Dani Ceballos kamen dabei als Zehner viele Freiheiten zugute.

 

Guter Beginn: Viele Chancen, aber kein Glück für Real

Dank einer starken Anfangsphase schien sich die Umstellung früh bezahlt zu machen. Doch erst hielt Pacheco den ersten Warnschuss Benzemas fest, dann parierte der Ex-Blanco gegen Ceballos‘ Schuss, ehe Nacho einen Kopfball daneben setzte, und ein Benzema-Kopfball von einem Verteidiger vor der Linie abgewehrt wurde. Madrid schien überlegen, doch mit der höher tickenden Torlos-Uhr stieg die Nervosität, und Alavés kam ins Spiel. Bei einem langen Ball Richtung Jony hatte Courtois noch Glück, dass der Angreifer den Ball nicht traf. Kurz darauf klärte Varane per Kopf vor der Linie nach gutem Angriff der Hausherren.

Erfolgloses Tikitaka ohne Durchschlagskraft

Es war wie so oft: Real hatte den Ball (74:26 Prozent Ballbesitz zur Pause), aber kaum noch Gefahr. Wie im Handball wurde das Leder stets um den Strafraum gereicht, doch weil die Basken kaum herausrückten, fand sich kein Weg in deren Gefahrenbereich. Ein Bale-Freistoß blieb in der Mauer hängen, eine Flanke des Walisers verhungerte, und bei Odriozolas Hereingabe klärte ein Verteidiger vor Bale. Erfolgloses Tikitaka, an dem auch Kroos und Modric nichts ändern konnten. Vor dem Pausenpfiff versuchte es der Kroate noch mit einem Chip für Benzema, doch der Franzose war zu langsam, und der Deutsche mit einer Idee für Bale, doch fiel die etwas zu hoch aus. Trotz 6:1 Abschlüssen bei 5:11 Fouls ging es mit 0:0 in die Kabine – 354 Minuten ohne Treffer.

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Highlights Alavés 1:0 Real Madrid

Wieder kein Tor, wieder eine Niederlage. Real Madrid bleibt auch im vierten Spiel in Folge ohne... weiterlesen

Mariano ersetzt Benzema nach Seitenwechsel

Von den bisherigen 28 Duellen entschieden die Blancos 23 für sich, darunter die letzten neun, doch der Tabellensechste gab sich weiter mit einem Punkt zufrieden und verriegelte den Strafraum. Und das, obwohl Madrid nach dem Seitenwechsel „Panzerknacker“ Mariano auf dem Platz hatte – Lopetegui ließ Benzema in den Kabinen.

Und in dem 25-Jährigen hatten die Gäste endlich einen Akteur, der mal hinter der gegnerischen Viererkette lauert, im Abseits, zockt, geschickt werden will. Allerdings: Seine erste Chance vertendelte er im Eins-gegen-eins, später traf Mariano nach Bales feiner Vorarbeit die Kugel nicht richtig.

VITORIA-GASTEIZ, SPAIN - OCTOBER 06: Karim Benzema of Real Madrid CF reacts during the La Liga match between Deportivo Alaves and Real Madrid CF at Estadio de Mendizorroza on October 6, 2018 in Vitoria-Gasteiz, Spain. (Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)
Benzema wurde nach der Pause ausgewechselt – Foto: Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images

409 Minuten ohne eigenen Treffer

Madrid investierte mehr, denn bis auf eine gefährliche Kontergelegenheit und einen Jony-Fernschuss kam von den Blau-Weißen nicht mehr viel. „All In“ ging Lopetegui auch, als er den überflüssigen Casemiro für Marco Asensio runter nahm (61.), und in Minute 80 auch Vinícius Júnior brachte – allerdings an Stelle von Bale, der die letzten Minuten angeschlagen und mit Schmerzen absolvierte.

Doch all die Wechsel brachten nichts: Die Königlichen fanden keinen Weg in Alavés’ Strafraum, keine Möglichkeit, um Pacheco ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die Serie hält an: 409 Minuten sind die Blancos nun schon ohne eigenen Treffer. Alavés kämpfte stark, Real hielt dagegen, doch sah es nur in den ersten beiden Dritteln des Spielfelds gut aus.

Dann der Knockout: Der eingewechselte Manu García bescherte den Gastgebern in der fünften Minute der Nachspielzeit nach einem Eckball den 1:0-Siegtreffer – und der bis dahin beschäftigungslose Thibaut Courtois machte die unglücklichste Figur. Die Sensation war perfekt: Nach neun Niederlagen in Serie konnte Alavés gegen Real mal wieder punkten – und das überhaupt erst zum dritten Mal!

Viertes Spiel ohne Sieg, jetzt Länderspielpause

Real Madrid wird eine Pause dringend nötig haben, denn jetzt sind weider die Nationalmannschaften gefragt. Für Julen Lopetegui wird die Luft nach nun vier Partien ohne Sieg dünner. Trotz 12:6 Abschlüssen gegen Alavés zu verlieren, ist erneut unglücklich, aber bezeichnend – denn neben den 409 torlosen Minuten gingen nun schon auch 73 Abschlüsse nicht ins Netz!

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von
Nils Kern

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Kommentare
Ich war zunächst wegen der Startaufstellung überrascht, doch kein Mariano und auch bei Varane Risiko nach der Verletzung ... und schon wieder sah man Ballbesitz und Spielkontrolle, aber wenig Chancen und keine Tore. Es ist weder Tempo, noch Kreativität im Spiel zu sehen. 4 Spiele in Folge ohne eigenes Tor ist echt ziemlich schlecht ... wie viele braucht es noch um zu erkennen, dass man dringend was ändern muss !?
Durch den Last Minute K.O. und die torlosen und schlechten Partien hat man nun definitiv ein handfestes Problem.
 
Eigentlich jedes Wort überflüssig... Aber meiner Meinung nach waren wir stehend k.o. und das ist - ebenfalls meine Meinung - eindeutig des Trainers Schuld. Fertig!
 
-"Hazard ist keine 200 Mio wert"

-"Icardi brauchen wir nicht wenn nächste Saison Mbappe kommen soll"

-"Die Mannschaft profitiert spielerisch vom Ronaldo Abgang"

-"Ich finde die Transferpolitik sinnvoll. Real braucht keinen Neymar."

Wo sind die, die meinten dass es ok war James, Morata, Kovacic und CR7 fast Ersatzlos gehen zu lassen ! Jahre lang gab es keinen frischen Wind im Sturm. Asensio ist noch lange nicht auf dem Niveau um Real Stammspieler zu sein.
Die Schuld liegt ganz klar bei Perez und Lope. Beide dürfen gehen.
 
Der Trainer hat keinen Plan. Die Spieler sind leer, ideenlos und unmotiviert. Bis zum Winter noch abwarten und sonst komplett Umbruch mit Kane, Rabiot, Ramsey und Hazard.
 
Ich gebe zu, dass ich Julen Lopetegui unterschätzt habe!
In nur 8!!! Spielen stellt er den (Negativ-)Rekord für die meisten Ligaspiele in Folge ohne Tor ein!
Das hat nicht einmal Zidane geschafft, einfach unglaublich!!!
Bei diesen ganzen Zahlen bleibt er so bescheiden, man möchte ihn fast, nicht nur aufgrund seines (leider vergeblichen) Versuchs ihn nachzuahmen, als Guardiola für Arme bezeichnen!
Ich für meinen Teil, traue ihm den alleinigen Rekord in Spielen ohne Tor auf jeden Fall zu und so wie wir unseren Lope kennen, wird er auch alles ihm mögliche daran setzen ihn und vielleicht auch noch den ein oder anderen (Negativ-)Rekord brechen!

Aber trotz allem, iHala Madrid!
 
Antworten werden immer auf dem Platz gegeben!

Ohne Cristiano sind wir tot vorne. Da ist mal überhaupt keine Torgefahr. Die Kritik geht an Perez, wie kann man den besten Spieler dieser Sportart welcher in den letzten Jahren alles weggeschossen hat verkaufen und sich in eine solche Situation bringen, ohne Worte!

Juve dagegen haut nun alles souverän weg, hat alle Ligaspiele gewonnen, spielt bärenstark und getroffen hat Cristiano auch wieder.

Wo dann der Fehler ist liegt doch klar auf der Hand!
 
Lopetegui feuern und auf dem Transfermarkt aktiv werden! Was ist bloß aus diesem Klub geworden? Wenn es so weitergeht verlieren wir den Status „spanischer Rekordmeister“ zukünftig an Barca! Neymar kann gerne kommen.. er ist echt charaktetlos, aber wenn er uns aus diesem Abgrund rettet zahlt sich ein Transfer echt aus. Benzema noch zusätzlich verkaufen und einen besseren Stürmer kaufen, der so günstig, dass es mit einem Galactico Transfer (Neymar, Hazard, Mbappe) finanzierbar ist.
 
Der Trainer-Wechsel Effekt ist verpufft. Die die klaffenden Qualitäts-Lücken im Kader und die Verletzungsanfälligkeit einiger Spieler trifft die Manschaft jetzt wie ein Tsunami. Man hat alles vorher gewusst, aber sowohl der Vorstand als auch einige Fans haben sich die Ohren und Augen zu gehalten - ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt... Wir können Barca und Atletico gar nicht genug danken, dass wir immer noch Erster sind. Lope hat nun eine Mammut-Aufgabe vor sich den Schiff vor dem aufkommenden Sturm zu retten, aber ich schätze er ist so ein Trainer a la Ancelotti oder Del Bosque, der sein Kurs im Scheuklappen-Modus weiterverfolgt. Naja, noch kann er es als eine Mini-Krise unterm Teppich kehren und zum xten mal von Rom reden.
 

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