
Kovačić ersetzt Modrić, Ronaldo erneut auf der Bank
BARCELONA. Real Madrid entscheidet den ersten Clásico der Saison 2017/18 für sich und hat sich dank eines 3:1-Auswärtserfolges im Hinspiel der Supercopa der España eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Mittwoch verschafft. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte besorgte ein Eigentor von Gérard Piqué die Führung für die Blancos (50.), die Lionel Messi per schmeichelhaftem Elfmeter egalisierte (77.) Cristiano Ronaldo schoss seine Farben postwendend wieder in Front (80.), kassierte aber kurz darauf für eine angebliche Schwalbe die Gelb-Rote Karte. In einer turbulenten Schlussphase sorgte schließlich Marco Asensio mit einem Traumtor für die Entscheidung.
Im Vergleich zum Erfolg im UEFA Super Cup über Manchester United (2:1) vor fünf Tagen nahm Zinédine Zidane gezwungenermaßen eine Änderung in der Anfangsformation vor, Mateo Kovačić ersetzte den gesperrten Luka Modrić. Cristiano Ronaldo nahm erneut nur auf der Bank Platz. Im mittlerweile ebenfalls etablierten 4-1-2-1-2 gingen die Madrilenen mit folgender Startelf ins Rennen: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Casemiro – Kovačić, Kroos – Isco – Benzema, Bale.
Viel Taktik statt Spektakel
Der 235. (Pflichtspiel)Clásico begann relativ verhalten. Beide Teams waren um Kontrolle im Spielaufbau bemüht und lauerten primär auf Fehler des Gegners, was dazu führte, dass Torchancen in der Anfangsviertelstunde Mangelware waren. Ein Weitschussversuch von Kovačić (1.) nach Fehlpass von Ter Stegen sowie ein gefährlicher Abschluss von Suárez (10.), der zu zentral geriet, blieben zunächst die einzigen Aufreger – ansonsten spielte sich das Geschehen vornehmlich zwischen den Sechzehnern ab. Barcelona optisch überlegen und mit mehr Ballbesitz, alles in allem nahmen sich die Kontrahenten aber nicht viel.

Besonders auffällig: Sowohl Real als auch Barcelona agierten im letzten Drittel äußerst schlampig und ließen so zahlreiche aussichtsreiche Angriffe ungenutzt verstreichen. Barça gelang es zwar, das Spiel mehr und mehr in die Madrider Hälfte zu verlagern, hochkarätige Einschussgelegenheiten blieben aber weiter aus. Lediglich einmal musste der defensiv fleißige Kovačić gegen den einschussbereiten Messi in höchster Not klären (33.), auf der Gegenseite bekam Ter Stegen bei Bales Direktabnahme (37.) noch rechtzeitig die Fäuste nach oben. Aber es blieb dabei: Der letzte Pass wollte nicht ankommen, weder Barcas Positionsspiel noch Reals Konter hatten die erhoffte offensive Durchschlagskraft. So ging es in einem über weite Strecken äußerst taktisch geprägten Clásico torlos in die Kabinen.
Elfmeter-Geschenk bringt Barça zurück
Anders als die Höhepunkt-arme erste Hälfte startete der zweite Durchgang mit einer Reihe an Offensivaktionen – und Real traf mit dem ersten gefährlichen Angriff auch gleich ins Tor: Nach abgewehrter Ecke setzte Isco energisch nach und bediente Marcelo auf der linken Seite, der brachte eine druckvolle Hereingabe flach ins Zentrum und fand den hereinrutschenden Piqué, der den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte (50.). Die Führung für die Königlichen und das wichtige Auswärtstor.
Barca zeigte sich von dem Gegentor aber nur bedingt geschockt und hätte quasi im Gegenzug bereits wieder den Ausgleich besorgen können, Deulofeu konnte sich allerdings nicht zwischen Torschuss und Hereingabe entscheiden und setzte den Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Wiederum nur einen Gegenangriff später hatte Carvajal bereits die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch Jordi Alba kratzte den Abschluss des Rechtsverteidigers mit einer wahnsinnigen Rettungstat noch von der Linie (53.). In der Folge drückten die Katalanen merklich aufs Gaspedal und erhöhten den Druck, aber weder Suárez (59./64.) noch Busquets (74.), der den Ball aus dem Gewühl aus fünf Metern drüber jagte, gelang der zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Ausgleich. Zwischendrin hatte auch der mittlerweile eingewechselte Ronaldo das 2:0 auf dem Fuß, konnte seinen Seitfallzieher nach toller Bale-Flanke aber nicht platzieren (70.).
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Ronaldo als tragische Figur
Kamen die Zuschauer im Camp Nou in den ersten 30 Minuten der zweiten Hälfte endlich auf ihre Kosten, erlebten sie in der Schlussviertelstunde ein wahres Spektakel. Eingeleitet wurde die rasante Endphase durch ein Elfmetergeschenk von Schiedsrichter De Burgos Bengoetxea, der eine klare Schwalbe von Suárez im Duell mit Navas nicht erkannte und auf den Punkt zeigte. Den folglichen Strafstoß verwandelte Messi sicher zum Ausgleich (77.). Wer nun mit einem Einbruch der Königlichen rechnete, sah sich getäuscht. Nur drei Minuten nach dem 1:1 hämmerte Ronaldo den Ball nach einem schulbuchmäßigen Konter zum 2:1 in den rechten Winkel – und brachte das Camp Nou in oberkörperfreier Jubelpose mal wieder zum Schweigen, sah dafür allerdings auch die Gelbe Karte.
Real Madrid gewinnt das Hinspiel der Supercopa de España beim FC Barcelona 3:1! REAL TOTAL liefert die besten Fotos vom Clásico. Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Manuel Queimadelos Alonso/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Alex Caparros/Getty Images Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images Vergrößern
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Was in diesem Moment keiner ahnte: Der Weltfußballer sollte zur tragischen Figur des Abends werden: In Minute 82 kam die Nummer 7 in einem Laufduell mit Umtiti als letzter Mann aus dem Tritt, anstatt das Spiel jedoch weiterlaufen zu lassen, schickte De Burgos den völlig konsternierten Ronaldo mit seiner zweiten Gelben Karte zum Duschen. Madrid in der Schlussphase also nur noch zu zehnt. Doch Barcelona wusste auch die numerische Überlegenheit nicht mehr zu nutzen und fing sich sogar noch ein weiteres Gegentor. Lucas Váqzuez schleppte das Spielgerät nach Ballgewinn durch das Mittelfeld und bediente den mitgelaufenen Asensio, der sich von Gegenspieler Piqué nicht beirren ließ und vom linken Strafraumeck eiskalt in den linken Winkel vollendete. 3:1 und gleichzeitig der Schlusspunkt einer spektakulären zweiten Hälfte!
Zweiter Titel ganz nah
Durch den 3:1-Erfolg in Katalonien haben sich die Mannen von Zidane eine komfortable Ausgangssituation für das Rückspiel am Mittwoch (23 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) in Madrid erarbeitet, dürfen sich also berechtigte Hoffnungen auf den zweiten Titel der noch jungen Spielzeit machen. Allerdings sollte man sich auf Real-Seite nicht zu sicher sein, schließlich sah man in den letzten Clásicos im Bernabéu nicht allzu gut aus.
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