
MADRID. Real Madrid hat den Einzug ins Endspiel um die Copa del Rey verpasst. Im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona kamen die Königlichen mit 0:3 unter die Räder und müssen den Traum vom ersten Finale seit fünf Jahren begraben.
Real startet erneut ohne Marcelo und Bale
Bei der Wahl seiner Startformation verzichtete Santiago Solari auf Überraschungen und schickte – abgesehen von Pokaltorwart Navas – seine Stammelf der letzten Wochen auf das Feld. Bedeutet: Links hinten verteidigte Reguilón statt Marcelo, auf dem Flügel erhielten erneut Vázquez und Vinícius den Vorzug vor Bale und Asensio. Auch Ernesto Valverde setzte auf Bewährtes und vertraute in der Abwehr auf Lenglet statt des zuletzt noch verletzten Umtiti und im Sturm auf das Trio Messi, Suárez und Démbélé.
Verhaltener Start, VAR bleibt stumm, Vinícius verzieht
Der Start in die Begegnung gestaltete sich verhalten, beide Teams waren um Balance im Spiel und Sicherheit im Aufbau bemüht. Nach fünf Minuten setzte sich Real das erste Mal über einen längeren Zeitraum in der Hälfte der Gäste fest, konnte aus den größeren Ballbesitzanteilen allerdings kein Kapital schlagen. Die erste gefährliche Aktion gehörte allerdings den Katalanen, als Reguilón in höchster Not vor dem einschussbereiten Sergi Roberto zur Ecke klären konnte.
Der erste große Aufreger der Partie ereignete sich in Minute 14, als Vinícius nach einem Zweikampf mit Semedo im Strafraum zu Boden ging, die Pfeife von Hernández Hernández allerdings stumm blieb. Obwohl die Fernsehbilder einen Kontakt zeigten, griff auch der VAR nicht ein. Real ließ sich davon allerdings nicht beirren und hatte durch ebenjenen Vinícius wenig später die große Chance auf die Führung, der Brasilianer setzte den Ball aus elf Metern jedoch deutlich über das Gehäuse. Quasi im Gegenzug meldete auch Barcelona neuerliche offensive Ambitionen an, Varane konnte den Querpass auf den völlig freistehenden Suárez gerade noch verhindern (19.)
Real am Drücker, aber der Ball will nicht rein
Kurz darauf war es erneut Vinícius, der für ein Raunen im Stadion sorgte, nach großem Wirrwarr im Strafraum aus wenigen Metern allerdings nicht am gut reagierenden Ter Stegen vorbeikam (23.). Ansonsten sahen die Zuschauer im Bernabéu eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Teams sehr diszipliniert gegen de Ball präsentierten und die gegnerischen Angriffsreihen erfolgreich vom eigenen Tor fernhielten.
Bis zur 36. Minute: Piqué vertändelte im Aufbau fahrlässig den Ball an Casemiro, der Vinícius mit einem perfekten Steilpass auf die Reise schickte, welcher den Ball auf Umwegen zum völlig freien Benzema querlegte. Da der Pass des Brasilianers allerdings etwas zu hoch geriet, bekam der Franzose nicht genug Druck hinter den Ball und schoss Ter Stegen aus wenigen Metern an. Real nun am Drücker und nur zwei Zeigerumdrehungen mit der nächsten dicken Gelegenheit, als erneut Vinícius aus fünf Metern eine Hereingabe von Reguilón knapp über das Gehäuse setzte. Die Königlichen insgesamt mit einem deutlichen Chancenplus, aber ohne die nötige Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse, sodass es nach eher ereignislosen restlichen zehn Minuten bis zum Pausenpfiff mit einem 0:0 in die Pause ging. Ein Ergebnis, das den Gästen aus Katalonien eher schmeichelte als den Madrilenen.
Suárez schockt Real früh, Doppelschlag beerdigt Real
Ramos und Co. kamen sehr engagiert aus der Kabine und drückten Barcelona zu Beginn der zweiten Halbzeit tief in die eigene Hälfte zurück, doch genau in diese Phase holten die Gäste zum großen Schlag aus: Démbélé entwischte Carvajal auf Außen und legte überlegt auf Suárez zurück, der mit einem satten Abschluss ins kurze Eck zum 0:1 vollendete (50.).
Der frühe Schock für Real, das sich sich in der Folge allerdings wenig beeindruckt zeigte und mit wütenden Angriffen reagierte. Benzema, Vinícius und Reguilón mit einem wuchtigen Flugkopfball, den Ter Stegen sehenswert entschärfte (60.), setzten weitere Duftmarken, brachten den Ball allerdings wieder nicht im Gehäuse unter. Die beste Chance bot sich allerdings erneut Vinícius, der mit einem tollen Solo die halbe Barca-Abwehr stehen ließ, am Ende mit vereinten Kräften aber abermals verteidigt werden konnte.
Und wie es eben so ist im Fußball, setzten die Katalanen just in diese Phase den nächsten Todesstoß: Démbélé wurde wunderbar in den Raum geschickt und legte quer in die Mitte, wo letztlich Varane in die eigenen Maschen klärte (68.). Und als wäre das nicht genug, setzte Suárez fünf Minuten später noch einen oben drauf: Zuvor von Casemiro im Strafraum gelegt, lupfte der Uruguayer den Elfmeter rotzfrech per Panenka in die Mitte (73.). Der Todesstoß für die Königlichen, die sich in der Folge zwar nicht aufgaben, Ter Stegen allerdings nicht mehr überwinden konnten. Eine bittere Niederlage, die vor allem aufgrund des Zustandekommens einen faden Beigeschmack hinterlässt, war man doch über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft.
Wiedersehen am Samstag
Viel Zeit, das Ausscheiden gegen den Erzrivalen zu verdauen, bleibt den Königlichen allerdings nicht. Bereits am Samstag (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) steht im Bernabéu nämlich der nächste Clásico an, diesmal kämpfen beide Teams um Punkte in der Meisterschaft. Ob Real wenigstens die Liga wieder spannend machen kann?
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