
Wildes Elfmeterschießen entscheidet ersten Test
SANTA CLARA. Real Madrid hat im ersten Testspiel der noch jungen Vorbereitung auf die Spielzeit 2016/17 eine Niederlage hinnehmen müssen. Beim Duell mit Manchester United im Rahmen des International Champions Cup zog man in einem wilden Elfmeterschießen mit insgesamt sieben Fehlschüssen mit 2:3 den Kürzeren. Nach den regulären 90 Minuten hatte es durch Tore von Jesse Lingard (45.+1) und Casemiro (69./FE) 1:1 gestanden.
Lingards Treffer durchbricht die Tristesse
Die erste Halbzeit schickte Zinédine Zidane folgende Formation ins Rennen: Navas – Carvajal, Varane, Nacho, Marcelo – Modrić, Kroos, Isco – Vázquez, Benzema, Bale. Für ein Testspiel legten beide Teams zu Beginn ein vergleichsweise hohes Tempo an den Tag, wobei sich die „Red Devils“ aufgrund der bereits deutlich weiter fortgeschrittenen Vorbereitung erwartungsgemäß etwas spritziger und handlungsschneller als die Madrilenen präsentierten. Das Team von Ex-Blanco-Coach José Mourinho verfügte in der Anfangsphase über mehr Ballbesitz und wirkte in den Zweikämpfen auch merklich präsenter, großartige Torgefahr strahlte der englische Meister bis auf einen Distanzschuss von Lingard (7.) allerdings nicht aus. Marcelo und Co. benötigten ihrerseits ein bisschen Zeit, um sich zu sammeln und richtig Zugriff auf die Partie zu finden, nach zehn ungeordneten Minuten gelang es aber auch den Merengues, etwas Struktur ins eigene Spiel zu bringen.
Insgesamt waren den Mannen von Zidane die Strapazen der harten Trainingseinheiten der letzten Tage deutlich anzumerken. Eine Ungenauigkeit hier, ein Schritt zu spät da – so richtig Spielfluss wollte trotz zunehmender Spielkontrolle und teils sehenswerten Ansätzen im Kombinationsspiel nicht aufkommen. Aber auch United fand gegen das 4-4-1-1-System Reals in der Defensive kaum Mittel, weshalb sich ein Großteil des Spielgeschehens ausschließlich im Mittelfeld abspielte. Und gelangte ein Ball doch einmal ins gegnerische Angriffsdrittel, waren die auf beiden Seiten umsichtig agierenden Abwehrreihen stets zur Stelle.
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Kurz vor der Pause sollte die Begegnung aber nochmal ein klein Wenig an Fahrt aufnehmen. Erst setzte Lingard einen Distanzschuss knapp neben das Gehäuse, dann klärte Baily eine Modrić-Hereingabe in höchster Not, ehe erneut Lingard in der Nachspielzeit dann doch der erste Treffer des Abends gelingen sollte: Martial narrte die komplette rechte Seite der Königlichen und legte im Strafraum uneigennützig auf den englischen Nationalspieler quer, der aus wenigen Metern nur noch einschieben musste. Die überraschende aber nicht unverdiente Führung, die gleichzeitig den Halbzeitstand bedeutete.
Canteranos machen Spaß, Casemiro trifft vom Punkt
Wie zuvor angekündigt, wechselte Zidane zur Pause komplett durch und verhalf den zahlreich mitgereisten Canteranos zu ihren Einsätzen. Folgende Elf durfte sich nach dem Seitenwechsel auf Seiten der Blancos probieren: Casilla – Hakimi, Quezada, Manu, Tejero – Kovačić, Casemiro, Óscar – Franchu, Gómez, Theo. Anders als in Durchgang eins waren es diesmal die Königlichen, die anfangs das Zepter des Handelns in die Hand nahmen und eine große Ballsicherheit an den Tag legten. Oscar, Hakimi und Co. agierten ohne großartigen Respekt vor den großen Namen des Gegners und ließen den Ball teils gefällig durch die eigenen Reihen laufen. Ähnlich wie in der ersten Hälfte spielte sich auch in den zweiten 45 Minuten Vieles zwischen den Strafräumen ab, echte Torchancen ließen erneut lange auf sich warten. In Minute 69 leuchtete dann aber plötzlich ein 1:1 auf der Anzeigetafel: Lindelöf holte Theo Hernández – hervorragend von Kovačić in Szene gesetzt – völlig ungestüm im Strafraum von den Beinen, Casemiro verwandelte den fälligen Strafstoß eiskalt in den rechten Winkel.

Und die Blancos wollten noch mehr: Erst musste De Gea bei Quezadas frechem Freistoß von der rechten Seite sein ganzes Können aufbieten (73.), dann klärte Baily vor dem einschussbereiten Gómez (82.). Aber auch United meldete nochmals offensive Ambitionen an, doch Fellaini brachte die Kugel frei vor Casilla nicht unter Kontrolle. Insgesamt blieben die Blancos aber weiter spielbestimmend und waren einem weiteren Treffer deutlich näher als die Engländer. In der letzten Minute bot sich Gómez sogar die Chance auf den Lucky Punch, doch der letztjährige U19-Torjäger verzog aus leicht spitzem Winkel deutlich. So ging es letztlich mit einem (leistungsgerechten) 1:1 nach 90 Minuten ins Elfmeterschießen, in welchem sich die „Red Devils“ schließlich mit 3:2 durchsetzten.
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