Interview

Neun Monate danach: Carvajal ist „bereit für Wettkampf“

Im Achtelfinale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft treffen die Königlichen auf Juventus, den wohl stärksten Gegner im bisherigen Turnierverlauf. Nach dem starken Auftritt gegen RB Salzburg will die Mannschaft von Xabi Alonso erneut überzeugen und den Einzug ins Viertelfinale klarmachen. Vor der Partie in Miami (Dienstag, 21 Uhr) sprechen Dani Carvajal, Dean Huijsen und Víctor Muñoz über das Aufeinandertreffen mit den Italienern. Der Rechtsverteidiger-Routinier meldet sich dabei nach seiner langen Pause einsatzfähig.

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Carvajal hofft, bei der Klub-WM sein Comeback zu feiern – Screenshot: Realmadrid TV

Carvajal hofft auf ersten Einsatz

DANI CARVAJAL über…

…seinen Zustand knapp neun Monate nach seiner schweren Knieverletzung: „Persönlich geht es mir sehr gut. Ich weiß noch nicht, ob ich morgen im Kader stehen werde. Die Mannschaft freut sich auf das morgige Spiel. Die wichtigste Phase beginnt, deshalb geben wir Vollgas. Unser Fokus liegt darauf, das Viertelfinale zu erreichen.

…mögliche Einsatzminuten: „Ich kenne mich und weiß, dass ich 100 Prozent geben werde, wenn ich eingesetzt werde. Was Ängste oder mein Selbstvertrauen angeht, bin ich auf dem Höhepunkt. Ich spüre den Rhythmus des Wettkampfs. Beim Training spürt man diesen Funken. Was die Angst vor der Belastung angeht: Ich habe sie überwunden.

…seine Genesung: „Es war eine stabile Genesung. Wie vieles im Leben versteht man das Ausmaß der Dinge erst, wenn man sie selbst erlebt. Letztendlich habe ich mir dieses Turnier als Herausforderung und als Ziel gesetzt. Ich brauchte ein Ziel und wollte gleichzeitig, angesichts meiner Ausgangslage, realistisch bleiben. Vor anderthalb Monaten hätte ich mich hier noch nicht gesehen. Aber jetzt sehe ich mich bereit für den Wettkampf. Ich bleibe aber realistisch und vorsichtig. Ich trainiere viel und habe keine Angst, hart zu trainieren und mich durchzusetzen. Das ist für mich das Wichtigste. Ich hoffe, in den Kader zu kommen und ein paar Spielminuten zu erhalten.

…den Tiefpunkt seiner Karriere: „Hätte ich mich in einer jüngeren Phase verletzt, hätte ich mir mehr Gedanken gemacht. Die Verletzung hat mich in einem reiferen Stadium meiner Karriere erwischt. Dank meiner Familie und meinen Kindern fiel es mir leichter. Ich bin nicht verreist und konnte eine noch engere Bindung zu ihnen aufbauen. Ich sprach viel mit meiner Frau darüber und denke, dass ich noch nie jemanden so vermisst habe, wie sie jetzt gerade (lacht). Ich musste mich vom ersten Tag an mit allem auseinandersetzen. Ich habe nach und nach Phasen durchlaufen. Es sind fast neun Monate vergangen und ich bin bereit, um anzutreten. Manchmal kann eine Verletzung schmerzhaft sein, aber es ist, wie es ist. Ich bin mit viel Energie wieder aufgestanden. Dem Ganzen optimistisch entgegenzutreten, ist die Grundlage.

…die Verpflichtung von Trent Alexander-Arnold: „Jedes Team verpflichtet neue Spieler. Ich sehe das als persönliche Herausforderung. Ich liebe den Wettkampf, denn ein gesunder Wettkampf stärkt die Mannschaft.

…Xabi Alonsos Wechsel vom Teamkollegen zum Trainer: „Sowohl seine Spieleinstellung, seine Persönlichkeit als auch seine Art zu kommunizieren ähneln seiner Zeit als Spieler.

…eine mögliche Rolle in der Dreierkette: „Ich weiß es nicht, darüber denke ich nicht so viel nach. Mit Aurélien Tchouaméni verleiht der Trainer der Mannschaft Flexibilität. Ich habe bereits in der Innenverteidigung und als Linksverteidiger gespielt. Ich stehe immer zur Verfügung, zur Not auch als Linksaußen.

…einen fehlenden Stürmer wie Joselu: „Ich half, ihn zu uns zu holen und bin froh, dass es so gut klappte. Letztes Jahr fehlte uns diese Option aufgrund von Verletzungen, aber ich sehe Gonzalo (García) als sehr gut vorbereitet. Er hat viel zu bieten. Wenn der Verein beschließt, ihn diese Rolle übernehmen zu lassen, wird er uns zum Erfolg verhelfen.

…die größte Herausforderung im Turnier: „Al Hilal hat uns das Leben schwer gemacht. Gegen Pachuca mussten wir in Unterzahl gewinnen. Der morgige Gegner ist ein härterer als die vorherigen. Es kommt beides zusammen: ein schwerer Gegner und eine K.o.-Phase.

Huijsen: „Mein Geheimnis ist, dass es mir egal ist“

DEAN HUIJSEN über…

…das Duell mit Juventus und seine Zeit bei den Turinern: „Wir arbeiten gut und sind vorbereitet. Wir hoffen, morgen zu gewinnen. Der Plan ist es, körperlich 100 Prozent zu geben und zu gewinnen. Ich denke, sie sind sehr auf die Verteidigung spezialisiert und arbeiten hart. Ich bin ihnen sehr dankbar und konnte dort viel lernen.

…seine gute Anpassung: „Mein Geheimnis ist, dass es mir egal ist. Ich spiele Fußball, alles andere spielt keine Rolle.

…seine guten Leistungen: „Ich sehe mir die Nachrichten nicht so genau an. Ich spiele einfach weiter und freue mich, dass die Leute denken, dass ich gut spiele. Ich bin zufrieden, aber es besteht immer noch Verbesserungspotenzial. Hoffentlich sehen wir morgen dieses Verbesserungspotenzial.

…Vergleiche mit Toni Kroos wegen seines Spielaufbaus: „Ich habe es nicht gehört, aber Federico (Valverde) ist ein großartiger Spieler und ein toller Teamkollege. Vielen Dank für das Kompliment.

…die Rückkehr verletzter Spieler: „Es ist schön, die neuen Spieler dabei zu haben. Sie sind fundamental.

…den Zustand von Kylian Mbappé: „Das werden wir morgen sehen. Aber ich denke, es geht ihm gut.

…den vollgepackten Kalender: „Es ist, wie es ist. Man muss spielen und das war es. Ich mache das, was sie vorgeben. Ich spiele gern Fußball.

…Geld als Motivation für das Weiterkommen: „Wir spielen für den Stolz des Sieges und haben einen Plan: Wir wollen diesen Pokal gewinnen. Wir sind Real Madrid und müssen immer gewinnen.

Víctor Muñoz: „Er ist der Hammer“

VÍCTOR MUÑOZ über…

…seine Erfahrungen bei der Klub-WM: „Die Mannschaft macht es sehr gut. Für mich ist es ein unvergessliches Erlebnis, die Kabine mit den besten Spielern zu teilen. Es ist eine große Ehre. Ich versuche, so viel wie möglich von den erfahrenen Spielern zu lernen. Jeder hilft uns. Es ist sehr wichtig für uns. Wir Nachwuchsspieler erleben diese Erfahrung gemeinsam. Für uns ist das ein Traum.

…Ratschläge der Stars: „Wir sollen ruhig bleiben und keine Angst haben, Fehler zu machen.

…den Einfluss von Alonso: „Er gibt allen Spielern viel Selbstvertrauen. Er ist sehr nah an den Spielern und sagt uns, dass wir Druck machen sollen.

…die Einsatzminuten von Gonzalo García: „Dass ein Canterano solche Chancen bekommt, ist schön zu sehen. Ich freue mich sehr für ihn, denn er ist der Hammer.

…das heiße Klima in Miami: „Wir gewöhnen uns an die Hitze. Es ist hart und sehr heiß, aber wir versuchen natürlich immer, unser Bestes zu geben.

…den medialen Druck: „So ist der Fußball. Manchmal ist das einfach so. Das hilft uns, Erfahrungen zu sammeln und uns zu verbessern.

…die Kritik nach dem Clásico wegen einer vergebenen Großchance auf das 4:4: „In der Mannschaft und in meiner Familie ist man sehr gut mit mir umgegangen.

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