Darauf haben viele gewartet: einen richtungsweisenden Termin rund um die European Super League. Denn hinter dem möglichen Vorhaben von Real Madrid stand bis heute die Frage: was ist rechtlich erlaubt und was nicht? Oder anders: Was muss die UEFA zulassen und was nicht? Ob der europäische Fußballverbund eine Monopolstellung ausnutzt und während des gescheiterten Starts der Super League vor zweieinhalb Jahren auch ausgenutzt hat, das soll ein Gericht klären, der Europäische Gerichtshof. Und dieser hat am Dienstagnachmittag bestätigt, wann das Urteil bekannt gegeben wird: An Donnerstag, den 21. Dezember.
#ECJ: Judgment in #EuropeanSuperleague case (C-333/21) will be delivered on 21st December (as well as judgments in C-124/21 P-International Skating Union v @EU_Commission and C-680/21 – Royal Antwerp #Football Club) @ISU_Speed @ISU_Figure @official_rafc #UEFA #FIFA #competition
— EU Court of Justice (@EUCourtPress) October 24, 2023
Sollte der EuGH der UEFA zustimmen, dürften sich die ohnehin bereits sehr unwahrscheinlichen Pläne von Florentino Pérez und Co. endgültig erledigt haben. Sollte aber Real Madrid als Hauptinitiator für einen neuen europäischen Wettbewerb Recht bekommen, könnte nochmal Bewegung in die Causa kommen. Auch wenn sich mit Juventus und vermutlich auch dem FC Barcelona die letzten beiden Partner der Blancos abgewendet haben vom Projekt, so wie andere Top-Klubs vorher. Aber, was Pérez‘ Trumpf ist: die Verträge unter den 15 Vereinen sind eigentlich bindend.
Denn was die vorherigen angeblich ausgetretenen Klubs im Gegensatz zu Juventus verschwiegen haben: so einfach ist ein Austritt gar nicht. Im Sommer 2021 hatten die 15 Vereine einen 167 Seiten langen und 23 Jahre verbindlichen Vertrag unterschreiben inklusive Ausstiegsklausel von 150 Millionen Euro – diese Summe hätte an die verbliebenen Vereine ausgezahlt werden müssen. Rein offiziell ist also noch kein Verein ausgestiegen oder wie es Florentino Pérez einst formuliert hat: „Bislang hat niemand die Super League verlassen, weil niemand die Strafe dafür gezahlt hat.“ Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs am 21. Dezember wird so nicht nur zeigen, ob die Monopolstellung der UEFA illegal ist, sondern vermutlich auch, ob die Verträge tatsächlich rechtskräftig sind. Oder ob Pérez’ Niederlage endgültig besiegelt wird.
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