In zwei Tagen ist es so weit – dann steigt das mit Spannung erwartete Spitzenspiel der Primera División zwischen Verfolger Real Madrid und Tabellenführer FC Barcelona (Sonntag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Im Wissen um die Bedeutung des Clásicos soll Barça-Coach Quique Setién laut Informationen der spanischen Sportzeitung AS den siegreichen Manchester-City-Coach Pep Guadiola nach dessen 2:1-Triumph im Estadio Santiago Bernabéu im Team-Hotel von “Citizens” getroffen haben. Nicht zuletzt, um seinen Matchplan vor dem möglicherweise vorentscheidenden Duell in LaLiga zu verfeinern.

Demnach war zudem Setiéns Assistent Eder Sarabia zugegen, um gemeinsam einen “Anti-Madrid-Plan” zu schmieden, wie das Blatt weiter berichtet. Setién, der eine gute Beziehung zu Guardiola pflegt und eine ähnliche, auf Ballbesitz, hohem Pressing und situativ schnellem sowie möglichst direktem Vertikalspiel fußende Spielidee vertritt, verfolgte das Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse von einem Logenplatz. Ähnlich wie ein Großteil der Zuschauer im Estadio Santiago Bernabéu war der aus Santander stammende Fußballlehrer vermutlich ebenfalls verwundert über den eher verhaltenen, Guardiola-untypischen Auftritt der “Citizens” in Durchgang eins. So positionierten sich die Gäste in den Phasen Madrider Ballbesitzes zumeist in einem variablen 4-4-2-System und erwarteten die Blancos über weite Strecken in einem tiefen Mittelfeldpressing, anstatt den Spielaufbau früh zu stören.
Dass Real selbst in der ersten Halbzeit derart wenig Torgefahr ausstrahlte und weitestgehend mutlos wirkte – lediglich Vinícius Júnior hatte eine große Torchance auf dem Schlappen – dürfte den Barça-Coach zwar ebenfalls gewundert haben, zeigt aber auch die Probleme der Königlichen gegen einen gut organisierten Gegner. Als City dann in Durchgang zwei plötzlich höher presste und selbst den Ball länger, gezielter und schneller bewegte, wurde zudem deutlich, wie man Real wehtun kann. Auch wenn die Blancos nach einem starken Umschaltmoment in Führung gingen und sogar ein zweites Tor hätten nachlegen können, waren es doch die “Skyblues”, die in der Schlussphase viele leichtsinnige Madrider Ballverluste erzwangen und die Partie sogar noch drehten.
Welche Folgen das Treffen für das Auftreten Barcelonas am Sonntagabend hat und auf welches Barça sich Zidane einstellen muss, ist unklar. Ob die “Blaugrana” ähnlich wie ManCity erst abwartend, dann zielstrebig agieren oder den Erzrivalen von Beginn an unter Druck setzen werden, scheint aber nicht von entscheidender Bedeutung. Wollen die Königlichen die Ligaspitze zurückerobern, erfordert dies ein mutiges und überzeugtes Auftreten – ganz gleich, was Guardiola seinem “Bruder im Geiste” mit auf den Weg gegeben hat.
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