Auf dem Weg zu ihrem historisch vierten Weltmeistertitel hat die deutsche Nationalmannschaft im Sommer 2014 mit einem 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien ein denkwürdiges Ergebnis erzielt. Im Endspiel krönte das DFB-Team sein Turnier dann gegen Argentinien mit einem 1:0 nach Verlängerung.
Toni Kroos war dabei – und erlebte in den beiden Halbzeitpausen in der Kabine einen jeweils ganz anderen Joachim Löw. Gegen die „Seleção“ hatte Deutschland schon nach der ersten Hälfte mit 5:0 geführt. Lockerheit strahlte der damalige Bundestrainer deswegen aber nicht aus, wie sich Kroos bei dem Bezahlsender MagentaTV zurückerinnerte.

„Eigentlich war es genau das Umgekehrte, was man erwartet. Im Halbfinale war er total angespannt, total ernst – in dem Bestreben, dass wir seriös weitermachen, wir bei dem Spielstand nicht irgendjemanden verarschen, das vernünftig zu Ende spielen, trotz des unglaublichen Spielstandes, womit keiner gerechnet hat. Er war total ernst“, berichtete der Mittelfeldspieler, den es nach der damaligen WM zu Real Madrid zog.
Im Finale gegen die Gauchos waren im ersten Spielabschnitt dagegen keine Treffer gefallen. „Da war es so, wie er eigentlich normalerweise immer war. Er hat es analysiert, Sachen angesprochen, was besser werden kann. Von der Art her war er aber total ruhig, kontrolliert, relativ entspannt. Er war total siegessicher, die ganze Zeit. Von der letzten Besprechung im Hotel, wo er gesagt hat: ‚Dieses Ding geht heute nur nach Deutschland, es gibt keine andere Option.‘ Er war unfassbar siegessicher, das hat er total ausgestrahlt und jedem Einzelnen ein Stück weit eingeimpft. Er hat dem Team eine Sicherheit vermittelt, das hat er gut gemacht. Bei der 5:0-Führung war er viel angespannter als beim 0:0“, so Kroos, der seine 106 Länderspiele von 2010 bis 2021 allesamt unter Löw bestritt.
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