Pressekonferenz

Kroos: „Mbappé und Haaland werden gegen Atalanta nicht helfen“

Toni Kroos wird am Mittwoch mit seinem Einsatz gegen Atalanta Bergamo der Deutsche mit den meisten spielen in Real Madrids Geschichte. REAL TOTAL klärt den Mittelfeld-Star darüber bei der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel auf. „Ich wusste es gar nicht“, gibt Kroos zu. Der 31-Jährige spricht zudem über das Duell mit Atalanta, die Verletzungsprobleme und seine Leader-Rolle. Auf eine Frage zu Kylian Mbappé und Erling Haaland antwortet er cool.

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Kroos gewann den Henkelpokal mit den Königlichen bereits dreimal – Foto: Realmadrid TV

TONI KROOS über…

…das Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Atalanta Bergamo (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Sky und bet365):Wir gehen es an wie zuletzt. Wenn wichtige Spieler fehlen, müssen wir es gemeinschaftlicher angehen. Es fehlen viele Spieler. Jeder Einzelne, der zur Verfügung steht, muss etwas mehr tun. So können wir auch Gutes zustande bringen, wie wir es in den letzten Liga-Partien gesehen haben. Wir wollen das Spiel kontrollieren, den Ball haben. Wir treten gegen eine Mannschaft an, die ein wenig anders spielt als die Gegner, die wir gewohnt sind. Von daher müssen wir uns anpassen, aber dennoch unser Spiel machen. Es wird sicherlich schwer für uns, aber das wissen wir. Wir werden versuchen, unser Spiel zu machen. Wir haben mit Bergamo nicht viel Erfahrung, haben nie gegen sie gespielt. Wir bereiten uns aber gut vor.“

…die Bedeutung der Partie und Reals Fähigkeit, in wichtigen Momenten zur Stelle zu sein: „Wir kennen die Situation alle. Es ist für uns ein Finale. Für mich beginnt die Champions League jetzt, es sind die Partien, die wir spielen wollen. Es wird schwer, nicht nur wegen der Ausfälle, die wir haben. Der Gegner ist einfach sehr gut und spielt einen sehr guten Fußball. Es wird für uns wichtig sein, dass wir Atalantas Spiel mit Ball kontrollieren. Offensiv können wir wie immer etwas zustande bringen. Wir werden aber auch gut verteidigen müssen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

…das Mittelfeld mit sich, Luka Modrić und Casemiro: „Wir im Mittelfeld sind gut in Form, was immer wichtig ist. Du gewinnst oder verlierst dort meiner Meinung nach viele Spiele. Wir machen es gut. In so einem Champions-League-Spiel wird aber jede Position sehr wichtig sein. Du kannst die Partie auf jeder Position verlieren. Wenn wir im Mittelfeld gut drauf sind und das Spiel kontrollieren, hilft das dem Team und du hast größere Siegchancen.“

…die Frage, ob er lieber Kylian Mbappé oder Erling Haaland bei Real hätte: „Sie sind beide sehr gut. Beide Spieler können jeder Mannschaft helfen, bei ihrer Qualität ist das normal. Das Problem ist, dass sie uns morgen nicht helfen werden. Es ist jetzt nicht das Thema. Wir sind mit denjenigen hier, die wir haben. Es ist eine Frage für Florentino (Pérez).“

…die Frage, ob er Mbappé oder Haaland in der Schlussphase eines Champions-League-Finals mit einem Freistoß bedienen würde: „Benzema.“

…seine aktuelle Form und seinen bevorstehenden 308. Real-Einsatz, womit er der Deutsche mit den meisten Spielen in Real Madrids Geschichte wird – Frage von REAL TOTAL: „Ich wusste es gar nicht, dass es eingestellt wird, da wird man doch noch schlauer auf Pressekonferenzen. Die Anzahl der Spiele erkläre ich mir durch Konstanz, ansonsten machst du für diesen Klub nicht so viele Spiele, denn er erlaubt relativ wenig längere Schwächeperioden. Die konnte ich anscheinend ganz gut umgehen. Gott sei Dank erlaubt mein Körper es mir auch seit vielen Jahren, recht verletzungsfrei durch alles durchzukommen. Das hilft natürlich. Das andere ist einfach, mit einem gewissen Selbstvertrauen in die Spiele zu gehen. Und wenn du gute Spiele hast, geben sie dir noch mehr Ruhe. Ich fühle mich physisch gut, was eine wichtige Voraussetzung ist. Das andere kommt bei meinem Spiel dann raus. Wenn ich zwei Monate kein Tor schieße oder nur ein Tor vorbereite, ändert sich an meinem Spiel nicht so viel. Ich sehe andere Sachen, die vielleicht noch wichtiger sind, die ich der Mannschaft gebe. Wenn Tore und Assists dazukommen – umso besser, dann ist es vielleicht noch mal ein Ausdruck einer noch besseren Form als normal.“

…seine Leader-Rolle: „Es ist nicht so wichtig, wie ich mich sehe. Ich mache meinen Job wie immer. Es ändert sich nicht viel. Ich versuche immer, meine Meinung abzugeben, ob nun Spieler fehlen oder nicht. Und das auf und neben dem Platz. Ich mache mein Spiel mit und ohne Ball. Natürlich helfen mir viele, zum Beispiel Sergio (Ramos) oder Luka (Modrić), mit denen ich viele Jahre zusammenspiele. Meine Arbeit ändert sich durch die Ausfälle aber nicht. Ich versuche immer, für mein Team das Beste zu geben.“

…das finanzielle Potential, das in der Königsklasse steckt und für Real wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie wichtig ist: „Ich mag meinen Klub sehr, von daher will ich für ihn das Beste. Das ist normal. In erster Linie bin ich Spieler, daher schaue ich zunächst mal darauf, was ich sportlich erreichen kann. Ich will als Spieler Erfolg haben. Wenn wir dem Klub abgesehen davon helfen – umso besser.“

…das große Verletzungspech und die Gründe dafür: „Ich bin nicht derjenige, den man das fragen soll. Ich kann es nicht sagen. Ich lebe nicht mit den Spielern, die verletzt sind und weiß nicht, was sie machen, was sie in der Reha tun. Ich kenne ihre Körper, weiß nicht, ob es Pech ist wegen der vielen Partien. Ich weiß es wirklich nicht. Was ich machen kann, ist, auf meinen Körper zu achten. Aber du kannst auch Pech haben. Uns stört es sehr, so viele Verletzungen zu haben, vor allem bei diesen Spielen jetzt. Aber wie ich gesagt habe: Die fitten Spieler sind motiviert und haben auch viel Qualität.“

…die internationale Niveau der spanischen Teams: „Jedes Jahr können sich die Dinge etwas verändern. Viele Jahre hatten die spanischen Klubs in der Champions League und Europa League gewonnen. Zuletzt war es weniger, was aber auch normal ist. Klubs, die viel gewonnen haben, müssen Spieler auch mal austauschen. Nach erfolgreichen Zeiten kommen einfach schwierigere Zeiten. Generell können wir nicht sagen, dass die Spanier schlechter sind als die Engländer, die Deutschen. Jedes Jahr kämpfen wir alle um die Titel. Grundsätzlich ist das Niveau in Spanien sehr gut. Vor allem diese Saison, ich sehe das auf dem Platz. In LaLiga ist es schwer, Spiele zu gewinnen. Ich erinnere mich, dass wir vor vier, fünf Jahren oft 4:0, 5:0 gewonnen haben. Heute passiert das fast nie mehr. Es ist schwerer geworden.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Kroos ist ein Guter und bringt es wieder mal voll auf den Punkt. Seine Ehrlichkeit kann einem als Fan nur gefallen. Jeder Spieler muss auch selbst auf seinen Körper hören und sich damit auseinandersetzen. Das kann einfach kein Trainer kontrollieren. Momentan haben wir auch keine hohe Belastung mehr...
 
Kroos ist ein Guter und bringt es wieder mal voll auf den Punkt. Seine Ehrlichkeit kann einem als Fan nur gefallen. Jeder Spieler muss auch selbst auf seinen Körper hören und sich damit auseinandersetzen. Das kann einfach kein Trainer kontrollieren. Momentan haben wir auch keine hohe Belastung mehr...

Amüsant ist auch seine Aussage zu seinem 308 Einsatz für Madrid, dass man aus den Pressekonferenzen doch einen Nutzen ziehen könne, da er davon nichts wisse.
 
Das wievielte Interview diese Woche von Kroos ist das? Das dritte? :)

Sagt immer vernünftige Dinge und spricht geradeaus. Kann er gerne häufiger machen die PK.
 
"Offensiv können wir wie immer etwas zustande bringen" da hat er wohl kurz noch CR7 Flashbacks gehabt
 

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